Keramiken zeichnen sich durch ihre sehr guten ästhetischen Eigenschaften, ausgezeichnete Biokompatibilität und eine geringe Plaqueanlagerung aus. Mit dem Einzug der CAD/CAM-Technologie in die Zahntechnik wurde die Hochleistungskeramik Zirkondioxid mit großem Erfolg als prothetisches Restaurationsmaterial nutzbar gemacht und der Indikationsbereich vollkeramischer Versorgungen signifikant erweitert. Auch im Bereich der Keramikimplantate spielt Zirkondioxid die entscheidende Rolle.
Bereits in den 1960er Jahren wurde versucht, Keramik – damals Aluminiumoxid – als Implantatmaterial zu nutzen. Die geringe Risszähigkeit des verwendeten Werkstoffs und die konsekutiv reduzierte Frakturresistenz der Implantate ließen das Konzept scheitern. Moderne Keramikimplantate werden aus Zirkondioxid produziert und es sind mit Titanimplantaten vergleichbare Überlebensraten möglich. Zu beachten ist, dass genauso wie bei den Restaurationsmaterialien auch bei Implantaten gilt: Zirkondioxid ist nicht gleich Zirkondioxid. Es bestehen signifikante Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung, dem Herstellungsprozess sowie Form und Rauigkeit der Implantatoberflächen. Daraus resultieren logischerweise Unterschiede hinsichtlich Einheilung, Stabilität, klinischer Bearbeitungsfähigkeit nach der Insertion etc.
Fallbeispiel
Im Folgenden wird ein Fallbeispiel gezeigt, bei dem ein Patient (67 Jahre) nach Verlust der Zähne 24, 25 und 26 mit einer verschraubten Zirkondioxid-Brücke auf zwei Zirkondioxid-Implantaten (in regio 24 und 26) versorgt wurde. Begleitend erhielt er zudem eine Vollkeramikkrone auf Zahn 23. Abbildung 1 zeigt die Situation bei Erstvorstellung des Patienten vor der Implantation in der Praxis. Eine metallfreie Versorgung war ihm sehr wichtig.