Minimalinvasive Implantatversorgung von Freiendsituationen im Unterkiefer mit wurzelidentischen Replicate-Implantaten

Zusammenfassung

Der folgende Artikel beschreibt einen Fall von zerstörten unteren 7ern mit und ohne Schaltlücke davor. Auf Basis eines 3D-Röntgensatzes wurden wurzelidentische Replicate-Implantate angefertigt, und diese nach schonender Entfernung der Wurzeln 37 und 47 als Sofortimplantate minimalinvasiv inseriert. Nach einer komplikationslosen Einheilzeit von sechs Monaten erfolgte die Versorgung von 47 mittels eines Monolithen aus ZrO₂-Keramik und an 36 mit einer Greifswalder Verbundbrücke von 35 – 37. Der Beitrag gibt eine Übersicht über das planerische, fertigungstechnische, implantologische und prothetische Vorgehen bei wurzelidentischen Implantaten nach dem Replicate™-Verfahren.

Einleitung

Ein optimales, entzündungsfreies Implantatbett mit ausreichend Knochen ist Grundlage für die komplikationslose und stabile Einheilung eines enossalen Implantates. Neben konfektionierten Implantaten ist die Implantation von völlig oder bedingt wurzelidentischen Formkörpern in die leere Alveole im Sinne einer Sofortimplantation eine Alternative. Bereits seit dem Altertum wurden Muschelscherben oder andere Naturmaterialien, später auch Spender- oder Leichenzähne verwendet. Mit der beginnenden Industrialisierung im 19. Jahrhundert führte der Einsatz von Metallen, Legierungen und Kunststoffen zu ersten Erfolgen. So verwendeten Maggiolo (1809) eine 18 karätige Goldlegierung; Hodosh et al. (1969) ein Polymer, Kanth 1959 gegossenes Palliag (PdAg-Legierung) und Kutscher (1991) Titan für sein „Gegossenes individuelles Sofortimplantat“ (GISI), nach zahntechnischer Doublierung der extrahierten Zahnwurzel. (Brinkmann & Brinkmann 1995).

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