Die Natur fasziniert uns seit jeher mit ihrer Schönheit. Landschaften, Sonnenuntergänge oder die filigranen Strukturen eines Blatts versetzen uns mit ihrer natürlichen Ästhetik in Staunen. Das Ziel eines Künstlers ist es oftmals, die Natur in den verschiedensten Disziplinen nachzubilden, ob in Malerei, Bildhauerei, Musik oder Fotografie. In der Zahnheilkunde kann man durchaus Parallelen hierzu sehen. Zähne und Weichgewebe zeigen unter makro- und mikroskopischer Betrachtung Strukturen, die all ihre Schönheit ausmachen. Selbst das Lächeln weist charakteristische Merkmale auf, die als schön angesehen werden, oder auch nicht. Wie Künstler bringen auch Zahnärzte und Zahntechniker ihre Fähigkeiten ein, um naturgetreue Restaurationen zu kreieren. Bei der Imitation der Natur kommt jedes Detail ebenso zum Tragen wie die harte Arbeit in der Praxis.
Sowohl für Zahnarztpraxen als auch Dentallabore ist es dabei ein großer Vorteil, dass die Technologie beträchtliche Fortschritte gemacht hat, weshalb natürlich aussehende Ergebnisse heute einfacher zu erzielen sind. Gleichzeitig wird der Weg für neue praktische Methoden geebnet. Auch die Durchführung einer einzelnen Restauration an einem mittleren Schneidezahn des Oberkiefers kann sowohl technisch als auch künstlerisch eine Herausforderung darstellen. Ob Füllung, Krone oder Implantat, alle künstlerischen Fertigkeiten des Zahnarztes müssen eingebracht werden, denn der Patient erwartet natürlich ein zum benachbarten Zahn symmetrisches Ergebnis. Dank der jüngsten Technologien ist dies so einfach wie die Verwendung der Funktionen „copy & paste“ am Computer. Der Zahnarzt hat sich vom Künstler zum Computerexperten weiterentwickelt und verfolgt dennoch dasselbe Ziel: die Natur in all ihrer Perfektion zu kopieren. Anhand eines klinischen Falls, ohne Einsatz eines Intraoralscanners, soll der Arbeitsablauf bei Anwendung der CAD/CAM-Technologie näher betrachtet werden. Die Fähigkeit zum Kopieren der Natur rückt dadurch für den Anwender in Reichweite.