Immer mehr implantologische Teams setzen auf computergestützte Workflows, denn die Implantatprothetik gilt als ideale Indikation für digitale Techniken. Bei allen zugegebenermaßen vorhandenen Schwierigkeiten – angefangen bei der Umstellung gewohnter Arbeitsweisen über die Investitionskosten bis hin zur teils fehlenden Produktkompatibilität – überwiegt doch die Begeisterung über die klinischen Möglichkeiten digitaler Methoden. Komplexe Fälle werden typischerweise digital geplant, aber zum Teil doch noch analog umgesetzt. In diesem Beitrag wird ein solcher Fall vorgestellt, bei dem abgesehen von der ästhetisch-funktionellen Umsetzung im digitalen Workflow gearbeitet werden konnte. Es war kein analoger Abdruck nötig, auch nicht für den Sammelabdruck der Teleskope.
Die Vorgehensweise wurde von den Autoren vielfach angewandt und hat sich bewährt. Auch im komlett zahnlosen Kiefer ist die Prozesskette in dieser Form inklusive der digitalen Abformung, wenn auch komplex, so doch möglich.
Zweiteilige Keramikimplantate
Der 77-jährige Patient stellte sich mit einer insuffizienten Unterkieferprothese vor, ein letzter natürlicher Pfeilerzahn war verblieben. Zur Unterstützung der prothetischen Neuversorgung wurden nach entsprechender klinischer und röntgenologischer Diagnostik vier zweiteilige Straumann PURE Ceramic Implantate inseriert (Abb. 1). Für das System spricht die erprobte mikroraue Oberfläche, die sich bereits bei der einteiligen Variante Straumann PURE Ceramic Implantat Monotype seit Jahren auf dem Erfolgsniveau von Titanimplantaten bewährt hat. Die ZLA-Oberfläche zeichnet sich durch eine Makro- und Mikrorauigkeit aus, die mit der Original-Straumann SLA-Oberfläche vergleichbar ist und eine zuverlässige Osseointegration erwarten lässt. Entsprechend sind die Einheilzeiten ähnlich. Das Halsdesign basiert auf den Merkmalen der Straumann Tissue Level Standard Plus Implantate und das Schraubengewinde entspricht dem der Straumann Bone Level Implantate. Das PURE Ceramic Implantat hat eine glatte 1,8 mm hohe Halspartie und eine Innenverbindung mit einem enossalen Durchmesser von 4,1 mm. Die Innenverbindung ist mit einer Rotationssicherung und einem Innengewinde zur Befestigung der provisorischen Komponenten und endgültigen Sekundärteile ausgestattet. Mit Blick auf den digitalen Workflow ist zudem die Verfügbarkeit systemzugehöriger Scanbodies erwähnenswert und als vorteilhaft zu bewerten.