Intraorale Kameras

Die Möglichkeit der Darstellung von Situationen, Fakten oder Vorgängen ist nicht nur faszinierend, sondern entspricht in der Medizin und Zahnmedizin auch den Anforderungen an eine moderne Dokumentation, dem Schutz des Patienten und kann bei juristischen Problemen helfen, Sachverhalte klarzulegen.

Beginnend mit der Fotografie, deren Erfindung wahrscheinlich auf das Jahr 1826 durch Joseph Nicéphore Niépce zurückgeht, entwickelte sich ein besonderer Reiz – ja, die Möglichkeit der Konservierung von Situationen war geradezu faszinierend. Im preisgekrönten Film „Das finstere Tal“ mit Sam Riley wird die Fotografie mit einem „Spiegel mit Gedächtnis“ verglichen, was sie als momentane Dokumentation einer Situation tatsächlich auch ist. Heute kommen neben der Erinnerung an ein Ereignis zunehmend künstlerische Aspekte, Beratungen und Kaufentscheidungen sowie juristische Sicherstellungen dazu.

Natürlich mag heute keiner mehr mit riesigen Plattenkameras im oder vor dem Mund hantieren oder den Patienten stundenlang bewegungslos vor einer Camera obscura positionieren. Neben den vereinfachten technischen Aspekten intraoraler Kameras ist es die Bedienerfreundlichkeit der Geräte, die sie für viele Anwender interessant machen. Niemand muss mehr Hobbyfotograf sein, um ein Bild zu schießen. Die intraoralen Kameras basieren heute auf CCD-Chips verschiedener Baugröße und –art und können damit prinzipiell Einzelbilder als auch Filmsequenzen erstellen, wobei letztere nur mit geeigneten Programmen erfasst und gespeichert werden können.

Intraorale Kameras können verschiedenen Technologien zugeordnet sein, wie beispielsweise

  • der Darstellung von dentalen, extraoralen, anderen medizinischen Details oder Gegenständen als in die Einheit integrierte oder freie Einzelgeräte.
  • der Integration von Kameras in Diagnostik- und Therapietechnologien, wie die Sinusendoskopie und ähnliches. Bei Darm- oder Lungenspiegelungen ist die bildliche Darstellung schon lange Grundlage der Diagnostik. Voraussetzung sind sehr baukleine Kameras mit einer zusätzlichen Beleuchtung, die gleichzeitig die endoskopiegestützte Therapie, wie das minimalinvasive Entfernen von Polypen, Fremdkörpern usw. zulassen. Selbst der endoskopische Einsatz im Wurzelkanal ist inzwischen beschrieben.
  • Kameras können Grundlage für die digitale 3-D-Abformung, wie es von der CEREC-Technik schon seit Jahrzehnten bekannt ist, sein.

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