Implantieren im Frontzahnbereich – die Königsdisziplin in der Implantologie

Einleitung

Der erste Eindruck bei einer Begegnung ist sehr wichtig. Dieser Umstand ist uns Menschen seit Jahrhunderten bekannt. Nicht umsonst macht man sich zu einem wichtigen ersten Treffen besonders zurecht. Zeichnungen und Gemälde zeigen, dass Menschen sich bereits in der Antike aufwendig „herausgeputzt“ haben. „You never get a second chance, to make a first impression!“ Jeder kennt Situationen aus seinem Leben, in welchen beispielsweise bei einem ersten Kennenlernen ein komischer Eindruck blieb. Schlechte oder unschöne Zähne können diesen ersten Eindruck maßgeblich beeinflussen. Kommt es zum Ersatz eines oder mehrerer Frontzähne, stellt dies eine Herausforderung für das behandelnde Team dar. Gleichzeitig sind die Erwartungen und Anforderungen an das Ergebnis seitens des Patienten und dessen Umgebung in der Regel sehr groß.

Der wissenschaftlich interessierte Kollege erhält derzeit auf PubMed (Stand Mai 2018) bei der Eingabe der Worte „esthetic implants“ fast 4.000 publizierte Arbeiten. „Da die therapeutische Breite und die Möglichkeiten der Frontzahnrestauration den Umfang dieses Artikels sprengen würde, möchten wir lediglich unsere Therapieform darstellen […]. Dieses Therapiekonzept beinhaltet die Weichgewebsaugmentation, provisorische Versorgung und Weichgewebskonditionierung, Implantation und Augmentation und schlussendlich die metallfreie prothetische Versorgung.“

Die Imitation einer funktional integrierten, wie gleichwohl natürlichen Erscheinung von implantatgetragenen Rekonstruktionen, stellt nach wie vor eine große Herausforderung in der festsitzenden Prothetik [insbesondere im Frontzahnbereich] dar. Für ein voraussagbares und langzeitstabiles Behandlungsergebnis ist nur ein Therapiekonzept mit Backward-Planning unter prothetisch orientierten Gesichtspunkten aus Autorensicht verlässlich.

In der ästhetischen Zone ist die subkrestale Positionierung der Zahnimplantate von Vorteil, da ein erhöhtes Volumen an supraimplantärem Weichgewebe vorhanden ist. In der Prothetik besteht die Möglichkeit, den Zenit und das Durchtrittsprofil (Emergenzprofil) der zukünftigen Implantatrekonstruktion zu definieren. Das Management des supraimplantären Emergenzprofils kann in zwei Arbeitsschritte unterteilt werden:

1. Die Ausformung des Weichgewebes selbst und
2. der Transfer der oralen Patientensituation zur Herstellung der Implantatkrone.

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