Ein Fallbericht über die Versorgung einer Angstpatientin
ZA Alexander Fischer, Berlin
Psychisch labile Patienten mit ausgeprägter Zahnarztphobie sind eine große Herausforderung für das Behandlungsteam. Als Folgen eines jahrelang hinausgezögerten Zahnarztbesuches treten in der Regel unzureichende konservierende und prothetische Versorgungen sowie parodontale Defekte an der Restbezahnung auf. Gerade bei einer anstehenden implantatgestützten prothetischen Therapie stellen Parodontalerkrankungen eine schwierige, aber nicht unüberwindbare Hürde dar. Zum einen sind Parodontitis auslösende Keime ursächlich für Peri-Implantitis verantwortlich und darüber hinaus ist bei länger bestehenden parodontalen Läsionen oft ein Knochenverlust zu beklagen.
Das unzureichende Knochenangebot erfordert augmentative Maßnahmen zur Schaffung eines ausreichend dimensionierten Knochenlagers für die Insertion der Implantate. Um auch Angstpatienten mit solch ungünstigen Ausgangssituationen erfolgreich therapieren zu können, ist zunächst ein vertrauensvolles Arzt-Patienten-Verhältnis die wichtigste Voraussetzung. Anschließend sind umfassende Hygienemaßnahmen erforderlich, um so die Beseitigung sämtlicher parodontaler Entzündungen sicherzustellen. Hierbei sind die Compliance des Patienten und die Verbesserung seines Hygienebewusstseins unabdingbare Voraussetzungen für den dauerhaften Therapieerfolg. In der nachfolgenden Falldokumentation beschreibt der Autor die Therapie einer Zahnarzt-Phobikerin. Nach dem Aufbau der Vertrauensbasis zwischen Patientin und Praxisteam erfolgten zunächst die Hygienisierung und die Behandlung der Parodontitis. Trotz ihrer Angst entschied sich die Patientin nach einigen Jahren für die Implantat-Therapie.