18. Keramiksymposium bot Orientierung für Insertion und Suprastrukturen
Auf dem Deutschen Zahnärztetag 2018 und speziell auf dem Keramiksymposium der AG Keramik referierte Dr. Karl-Ludwig Ackermann, Filderstadt, Fachzahnarzt für Oralchirurgie und Mitglied des Vorstandes der DGI, über die „Klinische Langzeitbewährung von kombinierten, vollkeramischen Restaurationen auf Implantaten“. Hierbei ging er auf das in der Anatomie begründete, unterschiedliche klinische Verhalten von Zähnen und Zahnimplantaten ein.
Ein natürlicher Zahn wird durch das parodontale Ligament aufgehängt, das eine axiale Verschiebung von ca. 25-100 μm ermöglicht, während ein endosseales Implantat eine knöcherne Grenzfläche mit maximal 3-5 μm aufweist. Das Parodont ist funktional für axiale Lasten ausgerichtet und ermöglicht physiologische Anpassungen als Reaktion auf übermäßige, okklusale Belastungen. Darüber hinaus kompensiert es Kieferverformungen und die Torsion der natürlichen Zähne. Dafür enthält das parodontale Ligament neurophysiologische Rezeptoren, die eine Schlüsselrolle für die sensorische Unterscheidungsfähigkeit in der Kieferfunktion spielen. Diese Rezeptoren übertragen Nervenimpulse über die Größe, die Richtung und die Rate der okklusalen Belastung für die neuromotorische Kontrolle. Nach Zahnverlust werden die parodontalen Rezeptoren nekrotisch und resorbieren. Dies führt zum Verlust der feinen propriozeptiven Kontrolle. Durch den Verlust des parodontalen Ligaments sind Implantate sehr anfällig für eine okklusale Überlastung.