In den letzten 20 Jahren haben sich verschiedene augmentative Verfahren zur Behandlung von parodontologischen bis hin zu komplexen Kieferkammdefekten bewährt. Denn egal ob konventioneller oder implantatgetragener Zahnersatz, das knöcherne Lager muss eine ausreichende Stabilität und ein dem natürlichen, bezahnten Processus alveolaris vergleichbares Emergenzprofil aufweisen. Die zahnärztliche Implantologie hat sich zu einem überaus zuverlässigen und ergebnissicheren klinischen Routineverfahren für all jene Fälle entwickelt, in denen ein in Höhe und Breite adäquates Knochenangebot gegeben ist. Diese Voraussetzung ist jedoch nicht immer erfüllt. Gleichwohl wünschen heute auch Patienten, deren knöcherne Situation das Einbringen von Implantaten eigentlich nicht gestattet, eine Verbesserung der Funktion und der Ästhetik – ja sie erwarten diese sogar als selbstverständlich (Liebaug und Wu).
Der Einsatz von Titangittern oder titangitterverstärkten Barrieremembranen zur Regeneration von Knochendefekten ist nicht neu und hat die dentale Implantologie im Verlauf der letzten 20 Jahre stark verändert. Das meist als „membrangeschützte Knochenregeneration“ (guided bone regeneration, GBR) bezeichnete Prinzip wurde erstmals im Jahre 1959 von Hurley und Mitarbeitern beschrieben. Bereits in den 1960er-Jahren testeten und beschrieben die Forschergruppen um Bassett und Boyne mikroporöse Zelluloseacetat-Laborfilter (Millipore) bei der Behandlung kortikaler Defekte an Röhrenknochen und der knöchernen Rekonstruktion des Kiefers. Der Grundgedanke der Autoren war es, Filtermaterial zu benutzen, um durch Isolierung der Knochendefekte ein Hineinwachsen der Zellen aus dem angrenzenden Weichgewebe zu verhindern und so ein geeignetes Milieu für die Osteogenese zu schaffen.