Die Einführung der computer- bzw. schablonenassistierten Implantation führt zu größerer Präzision und potenziell zu einer geringeren Morbidität für den Patienten. Diese Annahme wird aber erst durch jüngste Daten bestätigt. Entwickelt und in Fallserien veröffentlicht wurde die innovative Technik in den 90er Jahren von einer Gruppe von Wissenschaftlern der Universität Leuven / Belgien (van Steenberghe et al. 1993 – 1996). Die hier erzielten Überlebensraten unterschieden sich nicht von den Daten, die man aus anderen Studien kannte. Erst Daten (Vercruyssen et al. 2015) derselben Gruppe aus dem Jahr 2015 zeigten im Vergleich zu manuell inserierten Implantaten eine Überlegenheit in der Präzision. Der hier beschriebene Fall soll darstellen, dass diese Methode prinzipiell zum Langzeiterfolg führen kann und eine prothetisch ausgerichtete Implantologie ermöglicht.
Material und Methode
Der Patient war zum Zeitpunkt der Implantation ein 76-jähriger Nichtraucher mit einer unauffälligen Anamnese. Die letzten Zähne wurden vier Monate (Abb. 1) vor Implantation entfernt und es wurde entschieden, die Implantate mithilfe der Nobel Guide Software (Nobel Biocare) zu planen und zu inserieren. Dem Protokoll des Herstellers folgend fertigten wir eine Scanschablone an und führten einen DVT-Doppelscan (orangedental) durch. Wir planten für diesen Patienten im Oberkiefer eine All-on-6 und im Unterkiefer eine All-on-4 Versorgung, um den Patienten sowohl im Ober- als auch im Unterkiefer sofort versorgen zu können. Als Basis für die Planung standen die zuvor hergestellten totalen Prothesen zur Verfügung. Diese wurden am Tag der Operation zu einer festen Kunststoffbrücke umgebaut