Wie in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens ist auch in der Zahnheilkunde das „digitale Zeitalter“ angebrochen. Nicht wenige verbinden mit der Digitalisierung die Hoffnung, dass technische Innovationen die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten erweitern, die Arbeitsbedingungen verbessern und den Weg zu neuen, professionellen Wegen der Patientenaufklärung ebnen. Dementsprechend haben Publikationen zum Themenfeld „Digitale Zahnmedizin“ Hochkonjunktur. In den meisten Fällen werden dabei die – zweifellos vorhandenen – Potenziale und Möglichkeiten der Digitalisierung in den Vordergrund gerückt. Doch wie jede revolutionäre technische Entwicklung birgt auch die Digitalisierung in der Zahnmedizin Risiken und ethische Problemfelder.
Die beiden Seiten der Digitalisierung
Ebendiese Herausforderungen sind Gegenstand des vorliegenden Beitrags1. Sie sollen herausgearbeitet und anhand konkreter Beispiele erläutert werden. Die resultierende Analyse ist nicht als fundamentale Kritik der digitalen Zahnmedizin zu verstehen, sondern verfolgt vielmehr das Ziel, die Diskussion über aktuelle Perspektiven der Digitalisierung in der Zahnmedizin zu ergänzen und konstruktiv auf bestehende Herausforderungen zu reagieren.