Zusammenfassung
Dargestellt wird die implantologische Planung und prothetische Rehabilitation des Zahnes 24 nach Fraktur des endodontisch behandelten und mit Glasfaserstiften aufgebauten Zahnes nach Wurzelfraktur. Planung und Umsetzung erfolgten weitgehend digital in Kombination mit analogen Behandlungs- und labortechnischen Schritten. Die Kombination von 3-D-Planungs- und digitalen Abformmethoden gepaart mit CAD/CAM-Planung und –Herstellung des Zahnersatzes machen Abläufe sicherer und kalkulierbarer. Sie stellen aber auch neue Herausforderungen durch systemimmanent veränderte Abläufe und Fehlerquellen digitaler Techniken dar.
Einleitung
Minimalinvasive und zahnerhaltende Methoden spielen auch bei Zahnverlust eine zunehmende Rolle, sodass der Implantatersatz gegenüber einer brückenprothetischen Versorgung immer mehr in den Vordergrund tritt. Zur Diagnostik, der Umsetzung und der späteren prothetischen Versorgung werden moderne Methoden verwendet, die eine höhere Sicherheit bei der Behandlung, ein optimales Ausnutzen des Knochenangebotes, einen hohen Behandlungskomfort und zahntechnische Innovationen beinhalten.
Sicherheit bringen auch schienenkontrollierte oder –geführte Techniken, wobei die Präzision sehr unterschiedlich ist. Die einfache Bohrschablone ist schon eine Positionierungshilfe, die Stellungsfehler einschränkt (Walter, 2018). Die Schraubkanallage und damit auch die Stabilität von Kronen ist bei schienengeführten Implantationen optimaler als bei Freihandimplantationen (Lee et al., 2017).Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die zunehmende Integration von Copy Cats und Sonderanfertigungen aus Fräszentren. Diese aus der Vergangenheit qualitativ negativ belasteten Teile (Copycats, 2012), auch mit Einschränkungen von Garantieleistungen der Originalhersteller, haben heute häufig eine vergleichbare, manchmal bessere Qualität. Der Wechsel von herkömmlichen Abformungen zu digitalen, optischen Abformungen nimmt immer mehr zu, es müssen deren Limitationen und die qualitativen Unterschiede zwischen den Systemen aber zur Kenntnis genommen werden (Güth et al. 2017; Frank, 2018).
In der Zahntechnik sind in den letzten zehn Jahren nicht nur grundlegende Technologieumbrüche,sondern echte Innovationen umgesetzt worden. Die Vorteile sind Einsparung von Transportwegen durch digitalen Datentransport, eine Zeitersparnis, besonders aber durch die mögliche Parallelität von Konstruktionsvorgängen (CAD) und deren Umsetzung (CAM). Damit wird zumindest im Dentallabor die digitale Workbench (Witkowski, 2002) Realität.