In den vergangenen Jahren haben sich digitale Prozesse in sämtlichen Bereichen der Zahnmedizin durchgesetzt. Angefangen mit der Praxissoftware zum Verwalten und Steuern von diagnostischen und therapeutischen Abläufen über das Digitale Röntgen bis hin zu anderen hochtechnischen Peripheriegeräten wie z. B. Laser oder intraorale Kameras. Mit der Installation von CAD/CAM-Systemen für die Herstellung von Zahnersatz in allen denkbaren Ausführungen erweitert eine Praxis ihre Wertschöpfungskette und damit ihr zahnmedizinisches Dienstleistungsangebot für alle Patienten.
Zahnarztpraxen, die die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Zahnmedizin erkennen und nutzen, verschaffen sich somit einen klaren Wettbewerbsvorsprung. In diesem Punkt sind sich alle Experten einig, denn die Vorteile liegen auf der Hand: Fehlerquellen reduzieren sich, die Kommunikation zwischen Zahnarzt und Zahntechniker und der Workflow verbessern sich erheblich. Für viele Praxen ist das heute eine Selbstverständlichkeit. Dennoch ist das digitale Potenzial noch längst nicht ausgereizt. Mit der Einführung der CAD/CAM Technologie in die Zahnheilkunde hat die Industrie bereits vor fast 30 Jahren den Anfang gemacht und treibt weiterhin mit immer neuen Technologien und „chairside“ Geräten den Fortschritt und den Markt an. Doch nach wie vor ist der Beratungsbedarf auf Seiten der Anwender enorm. Rechnet sich der Umstieg von analog zu digital wirklich? Die höheren Anschaffungskosten für digitale Systeme lassen sich nicht immer adäquat auf die zahnärztlichen Leistungen umlegen. Das nimmt so manchem die Lust, sich mit den neuen technischen Möglichkeiten zu befassen. Dazu kommt die knappe Zeit im Praxisalltag. Vor allem Zahnärzte in Einzelpraxen zögern deshalb, mit neuen Systemen zu experimentieren. Der vorliegende Artikel soll die Erfahrungen aus der Praxis anhand eines einfachen Fallbeispiels verdeutlichen.