Der digitale Workflow im Dentallabor – State of the Art – Episode II

Der Mund ist analog. Man kann ihn zwar digital erfassen und mit den Ergebnissen digitaler Prozesse versorgen, aber ob die erstellte Arbeit am Ende passt oder nicht wird mit Sonde, Prüffolie, fachkundigem Auge und dem Patientenfeedback festgestellt und gegebenenfalls feinjustiert. Dennoch macht die Präzision anspruchsvoller zahntechnischer Werkstücke durch die digitalen Prozesse einen gewaltigen Schritt nach vorn. Der folgende Beitrag, der Fortsetzung und Vollendung des Falles aus dem ddm April/2018, zeigt, dass auch Patient und Behandler davon profitieren.

Prolog

Im Frühjahr 2018 hatten wir den Patienten mit einem Clip-on-Smile versorgt, welches aufgrund zweier Abdrücke und eines Konstruktionsbisses den Patienten nicht nur primär versorgte, sondern auch die Möglichkeit zur Überprüfung der geplanten Bisshöhe, Ästhetik und Phonetik bot. Der Patient konnte damit sowohl sein Äußeres als auch die Funktion beurteilen, bevor überhaupt mit einer invasiven Maßnahme begonnen werden musste. Ein wichtiger Aspekt, denn schließlich verlangt eine so umfangreiche Restauration ein hohes Engagement und eine deutliche Bereitschaft, diesen Weg mit zu gehen. Auch die Möglichkeit, das Behandlungsergebnis zu sehen und im sozialen Umfeld zu prüfen, gibt dem Patienten Zuversicht, dem Behandler Bestätigung für die Wahl der Therapie und dem Techniker das Reißbrett für die Gestaltung der Konstruktion.

In unserem Fall war die Wirkung so überzeugend, dass der Wunsch nach definitiver Umsetzung geweckt war und die beträchtliche Bisshebung von 10 mm rasch akzeptiert wurde. Der Patient übt eine Sportart mit ausgeprägtem Körpereinsatz aus und hatte in der Vergangenheit bereits eine Verletzung im Mundbereich davongetragen. Ein Kieferbruch (Abb. 1) hat zur Folge, dass sich im Unterkiefer eine Knochenschiene befindet; Narbenzüge strahlen in die Gingiva ein. Dies macht eine Implantation schwierig, und der Patient wünschte auch keine weiteren operativen Eingriffe mehr. Im Sinne der Nachhaltigkeit fiel die Wahl auf teleskopierende Brücken mit Sätteln, sodass Zähne künftig auch problemlos erweitert werden können.

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