Interview mit Jan Schellenberger
Die Digitalisierung hat die Dentalbranche erreicht. Auf welche wesentlichen Neuerungen dürfen wir uns in den kommenden fünf Jahren freuen?
Die Tragweite der Digitalisierung ist heute zwar erkannt, eine Prognose, wie sich das konkret auswirkt, ist jedoch schwer vorhersehbar. Das liegt daran, dass die digitalen Mittel selbst zu einer enormen Beschleunigung der Entwicklungszyklen neuer Technologien führen. Möglicherweise werden wir in fünf Jahren bereits Produkte einsetzen, die in einem Jahr noch nicht mal denkbar waren. Um konkreter zu werden: Die Digitalisierung wird alle Bereiche des zahnärztlichen Wirkens betreffen und das Leben von Patienten und von Zahnärzten nachhaltig verändern und verbessern. Das beginnt mit der Art und Weise, wie Patienten künftig die Praxis auswählen und wie automatisch Termine vereinbart werden. Google hat seinen Sprachassistenten bereits vorgestellt. So entscheidet ggf. der Computer, wo ein freier Slot ist und in welcher Praxis ein Termin vereinbart wird. Auch Anamnesen wird es in ihrer jetzigen Form nicht mehr geben. Wozu den Anamnesebogen bei jedem Arzt neu ausfüllen, wenn die Informationen bereits online zugänglich sind? Überhaupt werden alle Gesundheitsdaten online verfügbar sein, sodass wir jederzeit darauf zugreifen können. Nicht mehr in der „klassischen“ Cloud, wie wir sie kennen, sondern per Blockchain. Dadurch kann ein automatischer Abgleich von Daten ermöglicht und beispielsweise frühzeitig auf Gesundheitsrisiken aufmerksam gemacht werden.