Schaut man sich die zahnärztlichen Fachjournale und die Weiterbildungsangebote an, so kann man in den letzten Jahren fast schon von einer „endodontischen Euphorie“ sprechen.
In vielen Fällen, wo früher die Indikation zur Extraktion manifestiert wurde, macht der weitergebildete Zahnarzt immer öfter den Versuch, auch bereits schwer kompromittierte Zähne durch endodontische oder endodontisch-chirurgische Maßnahmen zu erhalten. Revisionen machen deshalb bei spezialisierten Endodontologen inzwischen einen Großteil der Behandlungen aus. Selbst Perforationsbehandlungen und die Entfernung frakturierter Instrumente gehören bei vielen Kolleginnen und Kollegen heute zum Praxisalltag.
Grundlagen in diesem Fachgebiet sind eine sorgfältige Erhebung von Anamnese und Befund sowie die röntgenologische Diagnostik.
Wenn unser jahrzehntelanger Ruf nach hochauflösenden Bildern, d. h. detailgetreuen Röntgenaufnahmen ein berechtigter Anspruch war und ist, dann muss die 2-D-Röntgenaufnahme auch weiterhin vor allem in der Endodontie einen festen Bestandteil unserer diagnostischen Werkzeuge darstellen. Denn es ist eine technisch bedingte Tatsache, dass zweidimensionale Röntgenaufnahmen, wie etwa die intraorale Tubusaufnahme, die konkrete Ortsauflösung von digitalen volumentomographischen Aufnahmen um eine Größenordnung übertreffen (Brüllmann und Schulze 2015).
Stellt man sich zusätzlich die Frage nach der benötigten Hardware, so stellen Direkt-Konversions-Sensoren und Active-Pixel-Sensoren den Stand der Technik im Bereich der Detektoren dar. Erstere wandeln Strahlen ohne Umweg über einen lichtemittierenden Szintillator direkt in Ladung um und sind daher zumindest potentiell sensitiver und damit dosissparender. Die klinischen Anwender haben zum Schutz der Patienten den Druck auf die Hersteller erhöht, dosisreduzierte Techniken zu entwickeln und anwenderspezifisch auf dem dentalen Markt zu etablieren.