Stabilität und Ästhetik implantologischer Therapiekonzepte im Fokus des Keramiksymposiums 2017
Vollkeramische Werkstoffe haben sich seit geraumer Zeit als ernsthafte Alternative für die Versorgung mit Kronen und Brücken qualifiziert. Dies unterstützt die DGZMK mit der „S3-Leitline Vollkeramische Kronen und Brücken“ mittels evidenzgestützter Studienergebnisse und testiert, dass die klinische Bewährung wesentlich vom Einsatzbereich, von den verwendeten Werkstoffen und von der Einhaltung materialspezifischer Anforderungen abhängt.
Frau Priv.-Doz. Dr. Anja Zembic, Universität Zürich, und ZTM Vincent Fehmer, Universität Genf, thematisierten in ihrem Co-Referat „Vollkeramik auf Implantaten aus zahnärztlicher und zahntechnischer Sicht“ auf dem 17. Keramiksymposium besonders die Herausforderungen bei vollkeramischen Rekonstruktionen. So wurde für zahngetragene Brücken nach 5 Jahren eine Misserfolgsrate von 16 Prozent ermittelt, ausgelöst überwiegend durch biologische Komplikationen. In dieser Studie zeigte sich bei implantatgetragenen Brücken auch ein signifikanter Anteil an Verblendfrakturen (Chippings). Nach 10 Jahren wiesen implantatgetragene Brücken eine Misserfolgsrate von 39 Prozent durch technische Komplikationen auf, verursacht durch Abutment- und Schraubenlockerungen, Verblendfrakturen sowie durch Retentionsverlust. Verblendfrakturen auf Implantaten wurden speziell in einer breit angelegten Meta-Analyse nachuntersucht. Hier wiesen implantatgetragene Einzelkronen eine Überlebensrate von 96,3 Prozent nach 5 Jahren auf. Durch ästhetische Misserfolge und technische Ereignisse stieg die Komplikationsrate auf 12 Prozent. Die Autoren kamen überein, dass die Defekte der Suprastrukturen der fehlenden Eigenbeweglichkeit der Implantatpfeiler durch die starre Verankerung im Knochen, der fehlenden Propriozeption der Implantate und somit der verminderten Taktilität geschuldet sind.