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ddm | Ausgabe4 | 2017
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Fortbildung
DerStellenwertderTotalprothetik:DieArgumentationentscheidet
DieTotalprothese istnachwievoreineLösung–nichtdiebeste, abereinegute: Bei limitiertenfinan-
ziellenMöglichkeitenoder zugeringemKnochenangebot, bei einemHandicapoderwennLebens-
qualität ab einem bestimmten Alter einfach etwas anderes bedeutet als mit 40. Das Problem der
Totalprothese: Sie ist zubillig.Deshalb ist sieeinStiefkind,wofürmankeinGeldausgebenwill. Keiner
trägtmehrgestopfteSockenodergekitteteBrillengläser, aber Totalprothesenwerdenunendlichoft
unterfüttert und repariert. Die Kaufentscheidung fällt entweder zugunsten von „Preis“ oder „Exklu-
sivität“. Zahnärzte und Zahntechniker müssen sich entscheiden, mit welchem Produktmerkmal sie
argumentierenwollen:Wer nur günstigeWare kauft, lässt zu, dass ImportedenMarkt überschwem-
men. Man sollte dann aber auch wissen, welche Qualität dabei nochmöglich ist. Ein halber Liter
Olivenöl für 6 Euro kannnur noch aus Fett bestehen. Bei Lebensmitteln schadet Geiz genausouns
selbst wie in der Zahntechnik, wenn dann nur noch Großkonzerne in der Lage sind, die Preise zu
realisierenundder BerufsstandalsHandwerkuntergeht.
Wer aber über denWert des Zahnersatzes aufklärt unddem Patienten vermittelt, dass er das Best-
mögliche imMund hat, nutzt allen: Zahnarzt, Zahntechniker und Patient. Noch ein Beispiel dazu:
Will man einen gutenWein genießen, müssen sich Geschichten im Kopf abspielen: Toskana, Tirol,
Spanien… das ist Lebensgefühl. Würde aber der Weinhändler nichts über seineWeine erzählen –
über Herkunft, Alter, Ernte und Geschmacksnuancen - dannwürde den Kunden vielleicht nur der
Alkoholgehalt interessieren. Das ist kulturlos.
Prothesenmaterial – fastunzerbrechlich
Unsere neuen Prothesenwerkstoffe (Denture Gingiva) sind imGrunde unzerbrechlich. Da sie nicht
unterfütterbar sind, solltensiebei Bedarferneuertwerden–diesgiltaberaushygienischenGründen
grundsätzlich für jede Prothese ab 5 Jahren. Es gibt immer neueMaterialien, die Interessewecken.
Aber erstenswird jedes neueMaterial im Laufeder Zeit zumAllerweltsprodukt undwenn es zwei-
tens der Zahntechniker nicht schafft, dessenWertigkeit zu kommunizieren, wirddiehandwerkliche
Leistungauchmit denbestenund teuerstenMaterialiennicht anerkannt.
3D-DruckersindkeineGeld-Drucker
Sicherhatauchder3D-Drucker inderZahnmedizinsinnvolleEinsatzgebiete,mancheswirdgedruckt
nach demMotto „leichter, schneller, besser“. Aber hohe Produktivität birgt auch die Gefahr eines
Preisverfalls. Man sollte also die Erwartungen nicht zu hoch hängen: EineGoldgrube sind 3D-Dru-
ckermeines Erachtensweder fürHersteller noch fürAnwender.
Zirkonzahnnimmtes indieHand
Enrico Steger nimmt niedeneinfachenWeg: „UnternehmenswachstumundAngebotserweiterung
mag durch Zukäufe einfacher erreichbar sein, aber meineMitarbeiter sind gut, weil sie Herausfor-
derungenmeistern. Nicht umsonst ist unsere Südtiroler Fertigung sobreit aufgestellt wiemöglich:
Implantate, Fräser, Werkstoffe, Verbrauchsmaterialien, Software, Platinen für dieMaschinen fertigen
wir selbstund sinddaher auchbei neuenAnforderungen inder Lage, demKundendasBestezubie-
ten.UnsereProduktesindsogutwiemöglich, abernicht sogünstigwiemöglich–essindkeineMas-
senprodukte.“Dabei ist EnricoSteger stetsaufder Suchenachnoch raffinierterenLösungen: „weil es
mir gefällt, nicht nicht, umeinen10-Jahres-Plan zuerfüllen. Ichmuss es nicht jedemRechtmachen,
aber ichverdienemeinGeldmitmeinemUnternehmenund indem ichnachhaltigwirtschafte, stelle
ichmichder Verantwortung fürMitarbeiter, KundenundPatienten.“
Alsowir finden, dassdasbislang sehr gut funktioniert hat, und sagen: VielenDank, EnricoSteger, für
IhreWorte!
Nichtnurgucken, auchanfassen
durftendieTeilnehmerdasFräs-
gerätM1WetHeavyMetalmit
seinemaußergewöhnlichen
„Drei-Zinnen“-Design.
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