ddm | Ausgabe2 | 2017
        
        
          60
        
        
          New Media
        
        
          WenndieAntwort auf dieseFragen „dann rufe ichmeinSystemhaus an“ lautet, solltenSie Ihr Siche-
        
        
          rungskonzeptüberdenken.Denngemäß „MurphysLaw“ ist Ihr Systemhaus imFall der Fällevielleicht
        
        
          geradenicht erreichbar oder kannnicht sofort helfen.
        
        
          Die Datensicherung sollte daher abgestuft erfolgen und die eigenen Mitarbeiter sollten je nach
        
        
          Stufe selbstständigMaßnahmeneinleiten können, umeinProblem zubeheben.
        
        
          
            Stufe1:Daten redundanthalten
          
        
        
          Inzwischen ist es üblich, in ein Serversystem redundante „Hot-Swap“ Festplatten einzubauen. Das
        
        
          bedeutet, dassdieDatenmindestensauf zwei oder auchmehr Festplattenverteilt abgelegtwerden
        
        
          und eine defekte Festplatte bei laufendem Betrieb ausgetauscht werden kann, wobei das System
        
        
          dannautomatischdieDatenwiederherstellt. SoschütztmansichambestenvoreinemHardwareaus-
        
        
          fall.Wichtig ist hier aber, dassdies keinenSchutz vor Veränderungenoder LöschenderDatenbietet
        
        
          –dafür sindechteSicherungennotwendig.
        
        
          
            Stufe2:gelöschte /veränderteDateienoderDaten ineinfachstrukturierten
          
        
        
          
            Programmen
          
        
        
          Seit Windows 7 bietet Microsoft ohne Zusatzprogramme in Windows die Funktion „Dateiversi-
        
        
          onsverlauf“ an. Damit sichert das System in einstellbaren Zeitabständen (sogar halbstündlich) den
        
        
          Zustanddefinierter Verzeichnisse auf einer Festplatte. Inder einfachen Konfigurationwirddazu ein
        
        
          Speicherbereich auf derselben Festplatte reserviert – es können aber auch andere lokale Speicher
        
        
          oder Netzwerklaufwerke ausgewähltwerden. Die Funktion sollte am Server für diePartitionen akti-
        
        
          viert werden, auf denen die Praxisdokumente liegen. Zusätzlich kann es auch sinnvoll sein, sie für
        
        
          PartitionenmitAnwendungsprogrammen (z. B. demAbrechnungsprogramm) zuaktivieren.
        
        
          Die Zeittiefe, diewiederhergestellt werden kann, variiert dabei abhängig von der Größe des reser-
        
        
          vierten Bereichs und der Menge an Änderungen (es werden Dateiunterschiede gespeichert). Die
        
        
          Wiederherstellung einer gelöschten Datei oder eines ganzen Verzeichnisses ist dabei sehr einfach
        
        
          undkannvon jedemMitarbeiter leicht ausgeführtwerden.MancheProgramme sind soeinfachauf-
        
        
          gebaut, dass ihrDatenbestandüberdieseFunktionauch sehreinfachauf einenZeitpunkt inderVer-
        
        
          gangenheit zurückgestelltwerden kann. Dabei kannman sogar leicht zwischen zwei Zeitzuständen
        
        
          hinundherspringen.
        
        
          
            Stufe3:WiederherstellungssicherungenvonArbeitsstationenundServern
          
        
        
          Auchhier reichen imPrinzipWindows eigeneProgramme, die inVerbindungmit einem startbaren
        
        
          Datenträger (USB Stick oder DVD) dieWiederherstellung eines PCs ermöglichen. InVerbindungmit
        
        
          demDateiversionsverlauf lässt sich so auch eine defekte Festplatte in relativ kurzer Zeit wiederher-
        
        
          stellen.Daauf einerArbeitsstationmeist keineaktuellenDatenenthalten sind (inderAnnahme, dass
        
        
          alle Dokumente und die Datenbanken der Programme auf dem Server liegen), reichen hier Wie-
        
        
          derherstellungssicherungen inwöchentlichen oder ggf. monatlichenAbständen (durchWindows-
        
        
          UpdateswerdenauchdieseSystemeständigverändert). BeieinemServer solltedies täglicherfolgen.
        
        
          Wichtigbei derSystemplanung isthier, dassdiegroßenDatenmengen (meist2D-und3D-Bilddaten)
        
        
          vonden Systemdatengetrennt gehaltenwerden– z. B. liegt dasWindows System auf der Partition
        
        
          C:\ der FestplatteunddieBilddatenauf der PartitionD: \. DieSystemsicherungbleibt so relativ klein
        
        
          und kannüberNacht durchgeführtwerden.
        
        
          
            Stufe4:ArchivierungundSicherungderPraxis-unddigitalenBilddaten
          
        
        
          Diemeisten Verwaltungsprogramme nutzennur eine relativ geringeDatenmenge vonunter 5GB.
        
        
          JenachPraxiskanndieDatenmengederRöntgenbildermitoderohne3D-Datenaber leichtüber 50
        
        
          (bei reinen 2D-Datenhäufig zu sehen) oder sogar 2000GB (bei Praxenmit 3D-Datennach einigen