ddm | Ausgabe2 | 2017
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New Media
TobiasBauer
TobiasBauer ist seitüber20 Jahren
inderdentalen Industrie tätig. Seit
2003 ist erbei KaVo inverschiedenen
Positionen fürdieEntwicklungvon
SoftwareunddigtalenLösungen
verantwortlich. AlsProduktmanager
fürdigitaleWorkflow Integration
verbindet ernundieeinzelnenEnt-
wicklungsbereiche, um integrierte
Systemlösungenzu schaffen.
Kontakt:
TobiasBauer
SeniorProductManager
DigitalWorkflow Integration
KaVoBiberach, BU-Imaging, 1stFloor
Telefon:+497351561792
Fazit
Eine gute Dokumentation der Maßnahmen zur Sicherungsprüfung bei Datenverlust oder Hard-
waredefekt ist oberstes Gebot. Im Prinzip sollte jeder Mitarbeiter der Praxis oder auch beliebige
externeDienstleistermithilfe der Dokumentationdie Sicherung jeder Stufewieder einspielen kön-
nen. Dabei hilft z. B. aucheinversiegelterUmschlagmitdenggf. notwendigenKennwörtern, um im
Ernstfall nicht auf einenbestimmtenDienstleister angewiesen zu sein.
Achten Sie auch darauf, dass die Sicherungenbei eingesetzter Kompression ebenfalls in Standard-
formaten (z. B. ZIP, RAR, CAB) bzw. unkomprimiert imOriginalformat gespeichertwerden, damit Sie
nicht voneiner spezifischen Sicherungssoftware abhängig sind. Es ist nicht seltenpassiert, dass der
PCmitder SicherungssoftwareaufgrundeinesDefektesnichtmehrnutzbarwarundmandieSiche-
rungennichtmehreinspielenkonnte,weil kein Installationsprogrammdieser speziellenSoftware für
denneuenPCmehr vorhandenwar bzw. dieLizenzdieser Softwareverlegtwurdeunddadurchdie
Sicherungennichtmehr zugänglichwaren.
KommunikationmitKollegen–AustauschmedizinischerDaten
ManchmalmöchtemanPatientendaten–Röntgenbilder oder auchandereBefunde–mit Kollegen
teilenundbesprechen.DerDatenaustauschgeschiehthäufigperE-MailunddieDatenwerdendabei
unverschlüsselt (z. B. als JPG) angehängt. Sofernder E-Mail Transport nicht über einenbesonderen,
speziell gesichertenDienstleister erfolgt, ist dieserWeg inDeutschlandunzulässig (Gmail oderGMX
sind keineDienstleister dieserArt). AlsDatenformat für Bilder solltenSie,wennmöglich, DICOMnut-
zen. FürDokumenteeignet sichdas PDFbzw. PDF /A.
Es gibt etliche Gesetze und Verordnungen, die die elektronische Kommunikation für medizinische
Daten regeln (EURichtlinien95/46/EG, 2002/58/EG, Bundesdatenschutzgesetz, Länderverfassungen)
undunter bestimmtenBedingungenerlauben.
Generellkannmansagen:
Bei elektronischem Austausch müssen die schutzwürdigen Daten verschlüsselt werden. Nur der
gewählte Empfänger darf dieDaten lesen können = der Schlüssel muss auf anderemWeg ausge-
tauschtwerdenund für jedenEmpfänger unterschiedlich sein.
Ein einfacher Weg dies zu erreichen ist es, die Daten in einer mit einem Kennwort verschlüsselten
Archivdatei zusammenzupacken (z. B. mit dem kostenlosen Programm 7-Zip), das Kennwort über
Fax, Telefon oder gesonderte E-Mail an eine andere Adresse zu übertragen und das Archiv dann
per E-Mail (wenndieDatei nicht größer als 10MB ist) oder über z. B. MagentaCloud (Anbieter Tele-
kom, Server gesichert inDeutschland) zuübertragen. Es gibt aucheinige spezialisierteAnbieter für
sichere,medizinischeDatenübertragung (z. B. DocCopyoder Transfer.Net).
ZumAbschluss
Wiebei einemHausbaubenötigt die richtige IT-Infrastruktur aucheinegenauePlanungundDoku-
mentation. VieledentaleFachhändlerhabeneigene IT-SpezialistenoderarbeitenmitSystemhäusern
zusammen, diediebesonderenmedizinischenunddentalenAnforderungen kennen. Normalen IT-
Dienstleistern fehlt oft dasWissenüber die speziellen Bedürfnisse, Bestimmungenund Schnittstel-
len. Zudemgewähren vieleHersteller nur trainiertenund zertifizierten TechnikernZugang zu allen
Dokumentationenund stehendiesenauchüberHotlineund speziellen Internet-Portalen zur Verfü-
gung. Die Digitalisierung einer Praxis bringt immense Vorteile undMöglichkeiten. Richtig geplant
undumgesetzt, ausführlichgeschult unddokumentiert können SiedieseVorteileberuhigt nutzen.
Es wird immer irgendetwas passieren, aber mit der richtigen Vorbereitung lassen sich diese Prob-
lemeschnellerundsicherer lösen. Ihr IT-Systemwirdeinem regelmäßigenWandelunterliegen–wird
dieser schonvonBeginnaneingeplant, gibt es später keinböses Erwachen.