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ddm | Ausgabe2 | 2017
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Pro & Contra
AktuelleErfahrungen
Die Referentin verglich klinische Langzeitstudien von vollkeramischenmit metallkeramischen Kro-
nen; bei bestimmungsgemäßem Einsatz zeigenbeideGruppen ähnlichgute Resultate hinsichtlich
der Stabilität und der Überlebensraten
9, 15, 43
. Immittelfristigen Vergleich konnte für metallkerami-
sche Kronen eineÜberlebensrate von 94,7 Prozent ermittelt werden
26
. Vollkeramikkronen erzielten
imgleichenZeitraumeineÜberlebensrate von90,7bis 96,6Prozent
33, 35
; der Toleranzkorridor dieser
Ergebnisse basiert jedoch auf Studienmit unterschiedlichen Keramiksystemen und Befestigungs-
konzepten. Neue, verbesserteGlaskeramikenmit Leuzit- und Lithiumdisilikat-Verstärkung sowiemit
neuenAdhäsivsystemen zeigtenmittelfristigÜberlebensratenbis 98,9 Prozent
7, 44
. Waren früher zur
Erfüllung ästhetischer Vorgaben oftmals sinterkeramische Verblendungen für Vollkeramikkronen
erforderlich, zeigte sich inpraxi, dass Verblendfrakturen (Chippings) die klinischePerformance lang-
fristigbeeinträchtigten. Hierbei handelt es sichum ein allgemeines Problem, das sowohl metallke-
ramische als auch vollkeramische Kronen betrifft. Hierbei zeigten verblendete Oxidkeramikkronen
vergleichsweise eine höhere Tendenz zu Chippings
32
. Der kritische Faktor scheint hier die Haftung
zwischenGerüstmaterial undVerblendwerkstoff zu sein
2
.
GeringererVitalitätsverlustmitVollkeramikkronen
Der Vitalitätsverlust des Pfeilerzahns ist die häufigste biologische Komplikation für Metallkeramik-
kronen
6
. Biologisch schneiden vollkeramische Einzelzahnkronen besser ab; der Vitalitätsverlust
wurde bei Kronen aus leuzit- sowie lithiumdisilikatverstärkter Glaskeramik, glasinfiltriertem Alumi-
niumoxid und Zirkonoxidkeramik seltener beobachtet. Die endodontische Komplikationsrate bei
Metallkeramikkronen istmit hoherWahrscheinlichkeit der größeren Invasivität des Präparationsde-
signs geschuldet, da sie gewöhnlich zusätzlichen Raum für dieGerüststruktur benötigen
4, 5, 34
. Eine
Quantifikationdes Substanzabtrags inAbhängigkeit verschiedener Präparationsgeometrien konnte
belegen, dass durcheineVollkronenpräparation für dieVMK-Krone sowohl im Front-wie im Seiten-
zahnbereichbis zu73Prozent Zahnhartsubstanzder klinischenKroneabgetragenwerden (Abb. 1)
4
.
Für die vollkeramische Vollkronenpräparation kann der marginale Abtrag in Form einer zirkulären
Hohlkehleauf etwa1,0mmbeschränktwerden
13, 14
. Bei Verwendung lithiumdisilikatverstärkterGlas-
keramik (Abb. 2) oder Oxidkeramik (ZrO
2
) kann die Präparationstiefemit einer zirkulärenHohlkehle
auf 0,8mm reduziert werden
10, 13
. Damit kann defektorientiert und substanzschonender präpariert
werden. Bei Seitenzahnkronen sollte im Fissurenbereich auf einen ausreichenden Abtrag geachtet
werden, umbestimmteOkklusionskonzepte (z.B. Freedomin-Centric) umsetzen zu können
3
.
Abb. 1: EinePräparation fürmetallkeramischeVollkronenkannzu73ProzentSub stanzabtragerfordern.Quelle: Edelhoff
Abb. 2:MonolithischeKroneaus
Lithiumdisilikat (e.maxPress),
mitMalfarben individualisiert.
Quelle: Seger (Ivoclar-Vivadent)
1...,19,20,21,22,23,24,25,26,27,28 30,31,32,33,34,35,36,37,38,39,...84
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