ddm Ausgabe 2 | 2017 - page 34

ddm | Ausgabe2 | 2017
Pro & Contra
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Abb. 8:OkklusaleAdjustierungvonmonolithischenSeitenzahnkronen
ausLithiumsilikat (CeltraDuo)mitFeinkorn-Diamant.Quelle: Rinke
implantatgetragene Kronen auf ZrO
2
-Gerüst einem erheblichen Chippingrisiko ausgesetzt – aus-
gelöst durch die fehlende Eigenbeweglichkeit und die verminderte Taktilität der osseointegrierten
Implantatpfeiler – zeigen invitro-Tests mit polymerhaltigen Keramiken eine „stoßdämpfende“ Wir-
kungundwahrscheinlicheineEignung für diese Indikation
17
.
Die Hybridkeramik (Enamic, Vita Zahnfab.) enthält eine duale Keramik-Polymer-Struktur, die zu 86
Gewichts-Prozent auseinemgitterähnlichenKeramiknetzwerkausFeldspatkeramikbesteht. Indiese
poröseKeramikstrukturwirdwerkseitigeinPolymernetzwerkmit 14Gewichts-Prozent infiltriert, das
thermisch vollständig ausgehärtet wird. Das Polymernetzwerk bildet mit der silanisierten Keramik
einen adhäsiven, interpenetrierenden Verbund. Das Elastizitätsmodul von 30GigaPascal (GPa) liegt
zwischenDentinund Schmelz. Mit 160MPa Biegezugfestigkeit kannderWerkstoffhohe Kaukräfte
kompensieren.DieSchichtstärkekannokklusal auf1,0mm, approximal auf0,8mm reduziertwerden.
Hierbei nimmt dieWandstärke unddieOberflächenrauhigkeit Einfluss auf die Transluzenz der Res-
tauration.Kronenränderkönnensehr feinausgeschliffenwerden.Herstellerseitig indiziertsindneben
Inlays, Onlays, Veneers, TeilkronenauchverblendfreieKronen (Abb. 7) undmonolithische Implantat-
kronen (Vita Implant Solutions). Kausimulationenbelegten eindemZahnschmelz ähnliches Abrasi-
onsverhalten
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. Die Verarbeitung erfolgt als CAD/CAM-schleifbare Blocks. Für die Befestigungwird
Schmelz und Dentin geätzt (Phosphorsäure-Gel), Dentinprimer aufgetragen, der Adhäsivvorstrich
einmassiert. Die Keramik wirdmit Flusssäure (5 prozentig) geätzt, Silan und Adhäsiv aufgetragen;
dieBefestigungerfolgtmit licht- oder dualhärtendemKomposit
8
.Mittel- und langfristigeDaten zur
klinischenBewährung stehennochaus
13
.
ZirkonverstärktmitGlaskeramik-Eigenschaften
Ein weiterer, neuer Restaurationswerkstoff für monolithische Kronen verbindet die ästhetischen
Vorteile der Glaskeramik (Lichtleitfähigkeit, Farbanpassung durch „Chamäleon-Effekt“, Opaleszenz)
sowiedie festigkeitssteigerndeEigenschaftendes inderMatrixgelöstenZirkonoxids. Indemvonden
UnternehmenDentsply-Sirona, VitaZahnfabrikunddemFraunhofer-Institut entwickeltenWerkstoff
werden kleine Lithiumsilikatkristallemit amorph inder Glasphase gelöstemZirkonoxid verbunden.
DasResultat isteine sehr feineMikrostruktur (0,5µmPartikelgröße), dieeinehoheBiegefestigkeitbei
gleichzeitighohemGlasanteil ermöglicht. DieKristallgrößeder Lithiumsilikat- undPhosphatkristalle
Abb. 7: VerblendfreieFrontzahnkronen regio11-21mitHybridkeramik
(Enamic)mit individualisierterTextur. EinDiastemawurdegeschlossen.
Quelle:Devigus
43.
VigoloP,Mutinelli S: Evaluationof
zirconium-oxide-basedceramic single-
unitposteriorfixeddental prostheses
(FDPs) generateswith twoCAD/CAM
systems comparedv toporcelain-fused-
to-metal single-unitposterior FDPs. A
5-year clinical prospective study. Int J
Prosthodont 2012; 21: 265-269
44 .
WollebK, Sailer I, ThomaA,MenghiniG,
HämmerleCH: Clinical and radiogra-
phicevaluationofpatients receiving
both tooth- and implant-supported
prosthodontic treatment after 5years
of function. Int JProsthodont 2012; 25:
252-259
1...,24,25,26,27,28,29,30,31,32,33 35,36,37,38,39,40,41,42,43,44,...84
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