ddm | Ausgabe2 | 2017
        
        
          Pro & Contra
        
        
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          entspricht einerWellenlängevon500-700nmunddarunter, die zueiner erhöhtenwellenlän-
        
        
          genunabhängigen Lichtstreuung führt – ähnlich dem natürlichen Zahnschmelz. Durch die
        
        
          feinen Kristallite unddemhöherenGlasanteil kanndie Fluoreszenz aus der Tiefewirken. Die
        
        
          hohe Lichtleitfähigkeit und Lichtstreuung sorgen im Zusammenspiel mit dem natürlichen
        
        
          Restzahnbestand für einenChamäleon-Effekt –d.h. zueiner besseren Farbadaptionmit den
        
        
          Umgebungszähnen. Die10prozentigeZrO
        
        
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          -Zugabeerhöht dieBiegebruchfestigteit auf 350-
        
        
          420 MPa, je nach Verarbeitungsweg, der unterschiedlich sein kann. Eine Werkstoffvariante
        
        
          (Suprinity, Vita Zahnfab.) wird im vorkristallisierten Zustand CAD/CAM-ausgeschliffen und
        
        
          erreicht im Kristallisationsbrand seine finale Festigkeit. Bei der anderen Variante als final kris-
        
        
          tallisiertes Ausgangsprodukt (Celtra Duo, Dentsply-Sirona) gibt es zwei Verarbeitungswege:
        
        
          Nach dem Ausschleifen (Cerec-System) und der Politur kann die Krone sofort adhäsiv ein-
        
        
          gegliedert werden. Die Alternative ermöglicht die CAM-Verarbeitung im ZT-Labor oder das
        
        
          Pressverfahren (Celtra Press). Mittels Glasurbrand kann eine indikationsbezogene Steuerung
        
        
          der Festigkeitseigenschaft erfolgen.
        
        
          Demzufolge konnte die Festigkeit der zirkonverstärkten Lithiumsilikatkeramik (ZLS) ohne
        
        
          ästhetische Kompromisse erreicht werden. Somit ist der Werkstoff eine Option für monoli-
        
        
          thische Kronen im Front- und Seitenzahnbereich (Abb. 8). Das E-Modul und die Biegezug-
        
        
          EigenschaftenentsprechenderZahnhartsubstanz. Aufgrundderguten lichtoptischenEigen-
        
        
          schaften lassen sich in denmeisten Fällen leichter ästhetische Ergebnisse erzielen als dies
        
        
          mitmonolitischenZrO
        
        
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          -Restaurationenmöglich ist. Berücksichtigtwerdenmuss jedoch, dass
        
        
          ZLS-RestaurationeneinehöhereMindest-materialstärkeerfordern (1,0-1,5mm) als solche aus
        
        
          ZrO
        
        
          2
        
        
          (ca. 0,5mm). Obwohl für ZLSnoch keine klinischen Langzeitstudienvorliegen, erlauben
        
        
          klinischeErgebnisseausder PraxisgutePrognosen für denDauereinsatz
        
        
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          .
        
        
          DasklinischeVerhaltenderneuenWerkstoffewirdauch inderQualitätssicherungs-Feldstudie
        
        
          derArbeitsgemeinschaft für Keramik inderZahnheilkundekontrolliert.DieseStudie (Ceramic
        
        
          Success Analysis), in der seit 18 Jahren vollkeramische Restaurationen aus ca. 250 niederge-
        
        
          lassenenPraxen kontinuierlich ausgewertetwerden,   wird künftig auchüber dokumentierte
        
        
          Behandlungserfahrungenmit dieserMaterialgruppeberichten.
        
        
          
            TrendoderFiktion?
          
        
        
          MonolithischeRekonstruktionen sindnicht nur imTrend, sondern stellen aucheine absolute
        
        
          Bereicherung für den klinischen Alltag dar, in dem nicht zuletzt neben demWunsch nach
        
        
          Wertigkeit heute auch ökonomische Aspekte immer mehr in den Vordergrund rücken. Die
        
        
          zunehmende Verbreitungmonolithisch einsetzbarer, metallfreierWerkstoffe für Kronenund
        
        
          Brücken wird das Einsatzspektrum von Rekonstruktionen deutlich erweitern. Insbesondere
        
        
          bei Seitenzahnbrückendeutet sicheinParadigmenwechselwegvom schwächstenGliedder
        
        
          „konventionellen Verblendung“ an, die ihren Einsatz zukünftigmöglicherweise nur noch in
        
        
          der vestibulärenbzw. ästhetischenZone findet. Dadurchwürde jegliches Risiko für Keramik-
        
        
          frakturendeutlichminimiert.
        
        
          
            Kontakt:
          
        
        
          Arbeitsgemeinschaft für
        
        
          Keramik inder Zahnheilkunde
        
        
          (AGKeramik)
        
        
          Postfach100117
        
        
          76255Ettlingen