ddm | Ausgabe2 | 2017
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Pro & Contra
ausforderungwerden. Je feiner die Perikymatiender Referenzzähne sind, desto schwieriger ist dies
mitmonolithischemZrO
2
umzusetzen.DiamantinstrumentekönneneineMikrotextur simulieren, die
abschließendeGlasurwirddie extrem feinen Strukturen jedochwieder einebnen. Fazit ist, dass bei
monolithischenZrO
2
-Versorgungen imanteriorenBereichmit ästhetischenDefiziten zu rechnen ist,
die sichgezieltmit Effektmassenausgleichen lassen.
SpiegelglatteOkklusionsflächengefordert
In Kausimulationen wurde festgestellt, dass Zahnschmelz und monolithisches ZrO
2
nach 1,2 Mil-
lionen Kauzyklen ein ähnliches Abrasionsverhalten zeigen
28, 31, 38
. Die hohe Oberflächenhärte von
ZrO
2
erfordert jedoch, umdieAntagonisten vor Abrasion zu schützen, dass dieOkklusalflächender
Restaurationen professionell mehrstufig poliert werden, um die verbliebene Rauigkeit des Schleif-
prozesses zu entfernen und eine dauerhaft spiegelglatte, hochglänzende Oberfläche zu erzielen.
Entscheidend hierfür ist dieOberflächengüte, resultierend aus der feineren Partikelstruktur im Ver-
gleich zur Verblendkeramik. Die glatte Oberfläche erzeugt weniger Reibung. Diese Oberflächen-
veredelungwirdauch inder industriellenTechnikeingesetzt, z.B. fürKugellagermitZirkonoxid-Käfig
oder -Kugeln, diedadurchbesonders verschleißfest, widerstandsfähigund leichtlaufend sind (Abb.
6). GlasurmassenerreichendieseVergütungseigenschaft nicht. Studienhabengezeigt, dass esnach
einer gewissen Tragedauer zur Ablösung der Glasurschicht kommt und eine rauere Oberfläche
hinterlässt
27
. Gerät nun das okklusal freigelegte ZrO
2
in den antagonistischen Kontakt, kann das zu
einem deutlichen Substanzabtrag am Schmelz des Antagonisten führen. Somit besteht aufgrund
der sehr hohen Festigkeit dermonolithischen Struktur im Vergleich zur gleichmäßig abnutzenden
VerblendkeramikdieGefahr eines sehr viel höherenSubstanzverlusts amnatürlichenZahnschmelz.
Das hochfeste, monolithische ZrO
2
unterliegt nach Politur kaum einer Abrasion. Damit findet auch
keine Adaption im Sinne eines biomechanischen Verhaltens im Zusammenspiel mit einem abrasi-
onsfähigenAntagonisten statt. Bedingt durchdiehohe Festigkeitwerden auftretende Kaukräfte in
die tragenden Strukturen abgeleitet. Dieser Effekt ist bei Bruxismus-Patienten und unter Umstän-
denauchbei implantatgetragenemZahnersatzproblematisch zubewerten. Hinsichtlichder hohen
Aufbisshärte undmöglicher Auswirkungen auf das Kiefergelenk gibt es noch keine längerfristigen
Erkenntnisse.
Abb. 6: Keramikkugellager–aufVerschleißfreiheitangelegtes, tribologischesSystem.
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