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ddm | Ausgabe4 | 2017
Der komplette Fall
Implant System EV (Dentsply Sirona Implants) zu verwenden, das dank des vereinfachten chirur-
gischen und prothetischen Protokolls die Anforderungen der modernen Implantologie erfüllt. Die
prothetischeVersorgungmitpatientenindividuellenAtlantisAbutmentswurdedurchdas innovative
Verbindungsdesign (One-position-only) stark vereinfacht. Die individuell gefertigten Atlantis Abut-
ments für das Astra Tech Implant System EVwerden innur einer Position inseriert. Falschplatzierte
Abutments gehören somit der Vergangenheit an. Ein zahngetragener Simplant Safe Guidewurde
überdieSimplant-Softwarebestellt (Abb. 2) unddieOption ImmediateSmilemitAtlantisAbutment
wurde ausgewählt. Indiesem vollständigdigitalenWorkflowdient der Simplant-Plan zur Fertigung
des Simplant Guides und eines Atlantis Abutments. Dem Behandlungsteamwurde einDesignvor-
schlag für das Abutment zugesandt. Dieser kann zur Prüfung des Falls in Simplant geladen und
falls erforderlichmit dem Atlantis 3D-Editor modifiziert werden (Abb. 3). Nach Genehmigung der
Konstruktion erfolgte die CAM-gestützte Herstellung des Abutments im gewünschtenMaterial, in
diesemFall Titan.
AnfertigungderprovisorischenKrone
InAtlantis-WebOrder erscheintnachder BestellungdesAbutmentsder Status „Versendet“ und zeigt
an, dass dieAtlantisAbutment Core-Datei heruntergeladenwerden kann. DieDatender Core-Datei
entsprechen einer exakten Reproduktion des Atlantis Abutments und dienen als Grundlage für
die Anfertigung der provisorischen Krone. Da die Daten in einem offenen Format zur Verfügung
stehen, kannmit einer konventionellen CAD-Software und normaler CAM-Technologie gearbeitet
werden (Abb. 4und5). UmdenDesignprozess zu vereinfachen, zeigt dieCore-Datei dasAbutment
ohneSchraubenkanal. AnderAußenflächedesgeplantenAbutmentsund imBereichdes zervikalen
Randes entspricht die Datei genau dem tatsächlichen Abutment. Durch den in der Software inte-
grierten Artikulator können die Bewegungslinien nachverfolgt und die statische und dynamische
Okklusion angepasst werden. Nach der Konstruktionwurde die provisorische Kronemittels CAD/
CAMaus einemhochwertigenKomposit imDentallabor gefertigt (Abb. 6).
PlanungdeschirurgischenVorgehens
Die ImplantatpositionunddieAusrichtung, die indendreidimensionalenDatenbestimmtwurden,
müssenwährend des Eingriffs auf den Patienten übertragenwerden. Die Bohrung des Implantat-
lagers muss der zuvor in der Software simulierten Position so genau wie möglich entsprechen.
Dafür wurden eine Bohrschablone (Simplant Safe Guide) und die notwendigen Bohrer, wie zuvor
beschrieben, im Simplant-Onlineshopbestellt. Diese Innovation, bei der basierend auf der Planung
alle Bohrkomponenten gemeinsam mit der Schablone bestellt werden können, erleichtert die
Implantatinsertion enorm. Der Zahnarzt erhält eine Liste der erforderlichen Bohrer, auf der Bohrer
auchwieder abgewähltwerdenkönnen,wennder Zahnarzt siebereits für einen früherenFall erhal-
tenhat. Im vorliegenden Fall wurdennur die für deneinzelnenPatientenbenötigtenHülsen für die
Bohrstoppsgebraucht.
Nach der Bestellungwurde die Schablone am Simplant-Produktionsstandort im Stereolithografie-
verfahren (einer Formdes 3D-Drucks) angefertigt.
Insertiondes Implantats
Das Implantatwurdemit einer schrittweisenPräparationder Knochenkavität eingebracht. Vor dem
chirurgischen Eingriffwarendie Bohrschablone, der individuelle Bohrersatz unddas Bohrprotokoll,
das patientenindividuelleAbutment unddieprovisorischeKrone zur Hand, sodass – vorausgesetzt,
die Primärstabilität würde erreicht – eine sofortige Versorgungmit demdefinitivenAbutment und
der provisorischen Krone stattfinden konnte. Alle Komponentenwurden vor dem Eingriff desinfi-
ziert und sterilisiert. Der Patient erhielt eine Lokalanästhesie. Die Bohrschablone wurde sicher auf
den Nachbarzähnen befestigt und das Weichgewebe wurde zuerst mit einer Gewebestanze