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ddm | Ausgabe2 | 2017
Der komplette Fall
Hyaluron und patienten-
individuelle Titangitter
im Konzept der komplexen
Kieferkammaugmentation
Prof. (JiaoshouShandongUniversity, China)Dr.med. FrankLiebaug
Dr.med. dent.NingWu, Ellen-Institute
Inden letzten20 Jahrenhaben sichverschiedeneaugmentativeVerfahren zur Behandlungvonpar-
odontologischenbishinzukomplexenKieferkammdefektenbewährt.Dennegalobkonventioneller
oder implantatgetragener Zahnersatz, das knöcherne Lagermuss eine ausreichende Stabilität und
ein dem natürlichen, bezahnten Processus alveolaris vergleichbares Emergenzprofil aufweisen. Die
zahnärztliche Implantologie hat sich zu einem überaus zuverlässigen und ergebnissicheren klini-
schen Routineverfahren für all jene Fälle entwickelt, in denen ein in Höhe und Breite adäquates
Knochenangebotgegeben ist.DieseVoraussetzung ist jedochnicht immer erfüllt. Gleichwohlwün-
schenheute auchPatienten, deren knöcherne Situationdas Einbringen von Implantaten eigentlich
nicht gestattet, eine Verbesserung der Funktion und der Ästhetik - ja sie erwarten diese sogar als
selbstverständlich (LiebaugundWu).
Der Einsatz von Titangittern oder titangitterverstärkten Barrieremembranen zur Regeneration von
Knochendefekten ist nicht neu und hat die dentale Implantologie im Verlauf der letzten 20 Jahre
stark verändert. Dasmeist als "membrangeschützteKnochenregeneration" (guidedbone regenera-
tion, GBR) bezeichnetePrinzipwurdeerstmals im Jahre1959 vonHurleyundMitarbeiternbeschrie-
ben. Bereits in den 1960er-Jahren testeten und beschrieben die Forschergruppen um Bassett und
Boynemikroporöse Zelluloseacetat-Laborfilter (Millipore) bei der Behandlung kortikaler Defekte an
Röhrenknochen und der knöchernen Rekonstruktion des Kiefers. Der Grundgedanke der Autoren
war es, Filtermaterial zubenutzen, umdurch Isolierungder KnochendefekteeinHineinwachsender
Zellen aus dem angrenzendenWeichgewebe zu verhindern und so ein geeignetes Milieu für die
Osteogenese zu schaffen.