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ddm | Ausgabe1 | 2017
Der zahnärztliche Fall
tionsstarke Knochenlagerbedingungen ein regenerationsschwaches Augmentationsmaterial tole-
rieren, dagegen regenerationsschwache Lager ein entsprechend biologisch regenerationsstarkes
Knochenersatzmaterial benötigen.
BiologischeGrundprinzipiender Regeneration lassen sichhierbei nicht vernachlässigen. Dreidimen-
sionale Defekte stellen immer noch eine Herausforderung im implantatchirurgischen Alltag dar.
Konventionelle Blockaugmentationen bedingen eine erhöhte Komorbidität für den Patienten bei
fraglicher Revaskularisierung des Blockes undmöglichem Abschmelzen eines Teils des Volumens
über denprimärenHeilungsverlauf oder auch inder Langzeitbeobachtung (Seiler et al. 2016).
Unstrittig ist heuteauch, dass für einegute knöcherneRegenerationRaum, Zeit undRuhebenötigt
werden. Der Raumwird durch verschiedene Materialien, die eine Barrierefunktion erfüllen, abge-
schirmt. Damit dieser abgeschirmteRaum jedochnicht kollabiert, sondern seineForm, diewährend
des operativen Eingriffes konstruiert wird, behalten kann, hat man sich in der Vergangenheit ver-
schiedener Verfahren bedient. Nicht zuletzt möchte ich hier auch die durch Titangitter verstärk-
ten, nicht resorbierbarenMembranennennen. Außerdemgabes immerwieder Versuche, durchdie
während der Operation individuell zugeschnittenen und durch Biegen geformten Titangitter eine
Lagestabilität bei großen Augmentationsvolumen zu erlangen. Gerade bei dem Thema der Lang-
zeitstabilität gibt esbei denunterschiedlichenAnbieternauf demDentalmarkt großeUnterschiede.
Mit der im Fallbeispiel vorgestellten ReOss-Technologie kann der Behandler nun eine Lösung in
dieser Frage finden. Besonders hervorzuheben ist, dass auf die Verwendung von autologen Kno-
chenblöckenmit entsprechender Zweitentnahmestelleundeiner damit verbundenen zusätzlichen
Morbidität desPatientenverzichtetwerden kann. Allgemeingilt, dassKnochendefekte, dieeinAug-
mentatmit hoher biologischer Kompetenz zur RegenerationbenötigenundgleichzeitigeineLage-
stabilitäterfordern,mitdemneuenYxossCBR-Verfahrenbehandeltwerdenkönnen.DieCustomized
BoneRegeneration (CBR®) stellt eineErweiterungder bisherigenOperationstechnikendar, die2009
vonEspositoet al. undPolini et al. beschriebenundbewertetwurden.
Die korrekte Positionierung von Implantaten erfordert eine ausreichende Knochendimension des
Proc. alveolaris, sowohl in Bezug auf die Dicke als auch auf die Höhe. Die Insertion von Implanta-
ten in nicht augmentierten Residualknochen führt aufgrund der Position und/oder nicht korrekter
Ausrichtung der Implantate oft zu ästhetisch unvorteilhaften und problematischen Versorgungen,
insbesondere imästhetischenBereich. (DeHua-Li 2015, Gehrkeet al. 2008).
Was istunterCustomizedBoneRegeneration (CBR®-Technik) zuverstehen?
Der Behandler erhält die Möglichkeit, auch bei umfangreichen und komplexen Augmentationen,
insbesonderemit vertikaler Komponente, ein zuverlässiges Behandlungskonzept zur Verfügung zu
haben. Dazubedientman sichdes digitalenWorkflows zur Vorbereitungdes chirurgischen Eingrif-
fes.
Das imCAD/CAM-Verfahrenhergestellteund auf demDVT-Datensatz des Patientenbasierende Tit-
angitter ist keineMembran oder Barriere im engeren Sinne, sondern lediglich als lagestabiler Korb
oder Käfig zu sehen. Als Vorteil bei den durch CAD/CAM-Technik produzierten Titangittern ist zu
nennen, dass die für die spätere optimale Implantatversorgung benötigte Knochenkonfiguration
vorgeplant und tatsächlich erreicht werden kann. Damit sollen optimale Voraussetzungen für die
Knochenregenerationgeschaffenwerden. Indiesen korbähnlichen Titankäfigbringt der Behandler
einGemisch von autologempartikulärem Knochenmaterial undpartikulärem Knochenersatzmate-
rial (Bio-Oss®-Granulat, Fa.Geistlich)ein.Dabei istdas idealeMischungsverhältnis1:1,wobeiunter rea-
lenKlinikbedingungenauchnochbei einemVerhältnisvon1:2unterBeimengungvonPatientenblut
eineguteRegenerationdesAlveolarknochensbeobachtetwurde.
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