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ddm | Ausgabe1 | 2017
Der zahnärztliche Fall
DieKompensationdesalveolärenVolumendefizitswurde inallenbisherigenFällenvonunsmitauto-
logem Knochen im Sinne des Goldstandards sowie Knochenersatzmaterial (Bio-Oss®, Fa. Geistlich)
alsResorptionsschutzundaufgrund seiner osteokonduktivenEigenschaftengeplant und realisiert.
Da das patientenindividuelle Gitter per se keine Barrierefunktion aufweist, ist es unerlässlich, eine
Kollagenmembranabdeckung zwischenTitangitter undMucoperiostlappen zunutzen.Mittlerweile
nutzenwir bei Defekten, dieüber zwei ZähnehinausgehendieBilayertechnik, d. h. zwei LagenKol-
lagenmembran, umeine langanhaltendeBarrierefunktionunddamit SchutzdesAugmentationsgu-
tes vor eindringendenBindegewebszellenausderWeichgewebeabdeckungbis zumAbschlussder
knöchernen Durchbauung des Hohlraumes zu erreichen. Dieser Vorgang kann abhängig von der
Defektgrößegerne sechsbisneunMonateandauern.
DigitaleVolumentomografiealsGrundpfeilerdiesesTherapiekonzeptes
NachderAnamneseerhebungundklinischenUntersuchung (Abb. 1) isteinedigitaleVolumentomo-
grafie (DVT) oder computertomografischeUntersuchung/Aufnahmenotwendig (Abb. 2a-2d). Auch
dieHerstellung von Situationsmodellen ist hilfreich, jedoch keine Bedingung. Vonder Firma ReOss
wurde im Internet eineOnline-Plattform zur Registrierung für zahnärztlicheBehandler eingerichtet,
um eine Bestellung und Planung eines ReOss Titangitters in Auftrag zu geben. Je genauer dieser
3D-Röntgen-Datensatz erstellt wird, umso höher kann die Qualität im Sinne der Passgenauigkeit
des später gelieferten Titangitters sein. Auf demDentalmarkt gibt es verschiedeneGeräte, die sich
unter anderem inderGrößeder Fieldsof View (Volumengrößen) oder auchdenQualitätsstufender
Auflösung und nicht zuletzt der Strahlendosis, die zum Erreichen optimaler Volumenabbildungen
benötigtwerden, starkunterscheiden (Liebaug2016).
In unserer Praxis verwenden wir den KaVo Orthopantomograph OP300 Maxio (von KaVo Dental
GmbH, Deutschland),welcher dienachfolgendbeschriebenenVolumengrößenermöglicht.
DieAuswahl anverschiedenenVolumengrößen isteinbeachtlicherVorteil underhöhtdieSicherheit
für denBehandler unddenPatienten
Die fünf verschiedenen Volumengrößen (Fields of View) unseres Gerätebeispiels sorgen für eine
sichere 3D-Diagnostik und Therapieplanung in der gesamtenmaxillofazialen Region (Abb. 3a-3e).
Siebieten indikationsbezogeneundvielseitigeEinsatzmöglichkeiten für die täglichePraxisund soll-
tenvomBehandler sorgfältigausgewähltwerden.
Abb.1: KlinischeSituationmitausgeprägtem
parodontalemKnochenabbau, Gingivarezessio-
nenund freiliegendenBifurkationen imOberkiefer
Seitenzahnbereich regio26, 27
Abb. 2a:Desktopansicht imRahmenderpräoperativenBeurteilungundVermessungder
DVT-Patientendaten imMPR-Modusmit jeweils koronaler, sagittalerundaxialerSchicht
sowiekonstruierter3D-Ansicht
1...,25,26,27,28,29,30,31,32,33,34 36,37,38,39,40,41,42,43,44,45,...92
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