ddm Ausgabe 1 | 2017 - page 82

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ddm | Ausgabe1 | 2017
Journal
VerbesserungdesEinwachsverhaltensundderosseointegriertenStabilitätvonDental-undorthopä-
dischen ImplantatenausZrO
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-Keramik sein. ErsteErgebnissevonMicket al. (2013)weisenauf diesen
Umstandhin.DieAbbildung10 lässtmakroskopischundmikroskopischdie Implantatoberflächemit
seinerosteoblastenfreundlichenOberflächeerkennen, derengutesAnwachsverhaltenvonMarkhoff
et al. 2014bereitsnachgewiesenwerden konnte.
Resümee
Ein Kassensturz zu den bisherigen Keramikimplantaten ist eher ernüchternd, vor allemwennman
bedenkt, dass inder Zwischenzeit weltweit ca. 30.000 – 40.000 Stück gesetzt wurden im Vergleich
zuMillionen aus Titan! Bei Titanimplantaten ist die Einheilung, inklusive aller Nebenwirkungen bei
bestimmten Oberflächen, minutiös und bis auf die atomare Ebene bekannt (Kasemo & Lausmaa,
1994). ZurOsseointegrationvonKeramikimplantatenausZirkonkeramik, vor allemunter Last (Sofort-
belastung), existiert nur eine sehr dünneDatendecke.
Bisherige Keramikimplantate zeichnen sichdurch einunkontrolliertes Bruchverhalten aufgrunddes
sprödhartenWerkstoffs Keramik aus, deshalb sindgeringeDurchmesser oder geringeWandstärken,
besonders für zweiteilige Implantate, schwierig. Auch das Einbringen imD1-Knochen ist eine Her-
ausforderung. Unproblematisch ist dagegen dieHerstellung von Zirkonoxidkeramikwerkzeugen in
Form von Fräsen, Implantatbettbohrern, Schalen, Pinzetten etc., wie sie heute schon von einigen
Implantatherstellern für ihre Implantateangebotenwerden.
Konventionelle Verschraubungen imWerkstoffZirkonkeramik sindweitgehend kompliziert. Eswird
versucht, sie durch Verklebungen (unterhalb der Gingiva im teilweise feuchtenMilieu!), Zementie-
rungenoder Schraubenmit Sondergewinden aus Polyetherketon-Werkstoffen, wiePEEK (Polyethe-
retherketon) oder Polyaryletherketone (PAEK) sowieVerkeilungengegenden Implantatkörper (Z5s-
Zirkolith® Implantat) zu ersetzen. Das Einschneiden von Gewinden in Hochleistungskeramiken ist
aufwendigund teuerundzeigtbeimVerspannen (Anziehen)der SchraubenkeineDeformation,was
dieSelbstretinierungder Schraubebeeinträchtigen kann.
Selbst einteilige Zirkonoxidimplantate erreichen durch die meist notwendige Nachbearbeitung
nichtdieDauerstabilitätvonTitan. Einteilige ImplantateerleidendurchdasnachträglicheBeschleifen
imMundeinen Stabilitätsverlust vonbis zu30%undmehr! Bei Angulationsanpassungenmuss der
Behandler eineausreichendeSubstanzdicke selbst einschätzen,was schwierig ist.
DieGestaltungder Implantatoberflächen istbei derZirkonoxidkeramiknachwievor eineHerausfor-
derung, was sich auch in Produktbeschreibungenwie „blumenkohlartigeOberfläche“ wiederspie-
gelt. Einige Oberflächen, die als besonders innovativ gehandelt werden, haben Probleme bei der
Sofortimplantation/Sofortbelastungund reagieren teilweiseentzündlich.
Die reine Sofortbelastung scheint nachwie vor einProblem zu sein, selbst bei nicht belastetenein-
teiligen Implantaten, weshalbmonatelang Schutzschienengetragenwerdenmüssen, diedenZun-
gen- oderWangendruck sowie unbeabsichtigte Implantatbelastung verhindern sollen. Dies führte
auch zur Entwicklung zweiteiliger Zirkonoxidkeramikimplantate, die geschützt unter der Gingiva
einheilen können.
DerUmfangder prothetischenAufbauteile ist sowohl für ein-wie zweiteiligeZirkonoxidkeramikim-
plantate bisher eingeschränkt, die Möglichkeiten der Verankerung der Prothetik oder ein späterer
Umbaudamit auch.
Dr.MichaelHopp
Kontakt:
ZahnarztpraxisamKranoldplatz
Kranoldplatz5
D–12209Berlin
und
Ernst-Moritz-Arndt-Universität
Greifswald
Zentrum fürZahn-,Mund-
undKieferheilkunde
Abteilung fürZahnärztliche
ProthetikundWerkstoffkunde
Direktor: ProfessorDr. ReinerBiffar
Rotgerberstraße8
D -17489Greifswald
Prof.Dr.med.dent.
ReinerBiffar
Kontakt:
E
rnst-Moritz-Arndt-Universität
Greifswald
Zentrum fürZahn-,Mund-
undKieferheilkunde
Abteilung fürZahnärztliche
ProthetikundWerkstoffkunde
Rotgerberstraße8
D -17489Greifswald
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