ddm Ausgabe 1 | 2017 - page 83

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ddm | Ausgabe1 | 2017
Journal
Als Fazit kannmit der Markteinführung der neuenHybridimplantate festgestellt wer-
den: Tizio-Implants stellen für die dentale Implantologie auf dem Sektor der Keramik-
implantatealszweiteiligeHybrideeinenQuantensprungundeineechte Innovationdar,
die die Verbreitung von Keramikimplantaten positiv beeinflussen wird. Gleichzeitig
müssensichallezurZeit imMarktbefindlichenein-undzweiteiligenKeramikimplantate
einerkritischenÜberprüfungstellen.
LiteraturbeimVerfasser:mdr.hopp@t-online.de
Somit liegendieVorteilevonTizio ImplantsklaraufderHand:
• DasgelöteteVerbundsystemZirkonkeramikmantelmit Titaninsert ist stabiler alsbeideWerk-
stoffe einzeln, wie inMaterial- und Systemuntersuchungen nachgewiesen werden konnte
(Innoproof 2016).
• Die neuartige Beschichtung des Zirkonkeramikmantels hebt die Probleme der Osseointe-
grationder reinenZirkonoxidkeramikaufund istkontrolliertunddefiniert ingroßerStückzahl
herstellbar. Rein bioinerte Oberflächen haben ein schlechteres Einwachsverhalten im Kno-
chenunddieOberflächendürfennicht zuglatt sein, daKörperzellenauf ihnen „abrutschen“.
Durch die neuemakro- undmikroraueOberfläche in einem additiv-subtraktiven Verfahren
hergestellt,wird sieosteokonduktiv.
• Zur Gewebeseite stellt sich das Implantat als rein keramisches Implantat dar, was für die
Anwendungbei AllergikernundMetallphobikerneinwesentlicherAspekt ist.
• ZuglasigenBeschichtungenoderOberflächengibtesausden letzten Jahrzehntenvielesehr
positive Ergebnisse in der experimentellen Implantologie in Bezug auf Verträglichkeit und
Osseointegration.
• Die neuartige Implantatoberfläche wird nicht durch Torquierung oder Scherbelastung bei
der Insertion abgerissen oder stark deformiert, wie bei Titan- oder anderenMetallimplan-
taten. Abgerissene Beschichtungen finden sich sonst im umliegenden Gewebe bis hin zu
den regionären Lymphknoten, bekannt vom Titan, oder können lokale Entzündungenmit
Fremdkörperreaktionenauslösen.
• Durch die Herstellungstechnologie sind alle relevanten Implantatdurchmesser ab einem
Durchmesser von8mmaufwärtsundallebenötigten Implantatlängenab8mmmöglich.
• Die Implantatinsertionerfolgtmit konventionellemWerkzeug, aufWunschauch inZirkondi-
oxid. EsgeltenvergleichbareDrehmomente,wie für konventionelle Implantate.
• Die Tizio-Implantate haben ein konventionelles Prothetik-Interface in jeder gewünschten
Form, sowohl Innen- als auchAußenverankerungder Abutments sindmöglich. Sie können
prinzipiell auf alle imMarkt befindlichen Implantate angewendet werden, ausgenommen
Minischraubenund starkdurchmesserreduzierte Implantate.
• Durch das Verwenden eines Titaninserts könnenmarktübliche Schraubenmit vorgegebe-
nemDrehmomenteingesetztwerden,wasbei genügender Schraubenlängezueinerdauer-
haftenArretierung führt.
• Das Bruchverhalten des Zirkonkeramikmantels wird durch die Verspannungen beim Ver-
schrauben der Abutments nicht verschlechtert, die Stabilität ist erhalten. Die Duktilität des
Titans kann in optimaler Weise für den Erfolg genutzt werden, was sich auch im festen
Schraubenhalt dokumentiert.
• Prothetisch sind alle Formen vonAbutments und klinischen Indikationen gegeben, es gibt
keinerlei Einschränkungen.
ProfessorDr.
JoachimTinschert
• 1984-1989StudiumderZahnheil-
kundeanderUniversitätKöln
• 1990-2008
Assistenz-undOberarztander
Klinik fürZahnärztliche
• ProthetikdesUniversitätsklinikums
derRWTHAachen
• 1991Promotion
• 1999Forschungsaufenthaltander
Universityof Florida
• 2000Ernennungzum „Qualifiziert
fortgebildetenSpezialisten für
Prothetik“durchdieDeutsche
Gesellschaft fürZahnärztliche
ProthetikundWerkstoffkunde
• 2003ForschungspreisderArbeits-
gemeinschaft fürKeramik
• 2006Verleihungeineraußerplan-
mäßigenProfessurdurchdie
MedizinischeFakultätderRWTH
Aachen
• 2008Preisträgerdes Innovations-
wettbewerbeszurFörderungder
Medizintechnik2008
• April 2008Niederlassung in
Gemeinschaftspraxis
Kontakt:
Praxis fürZahnheilkunde
Holzgraben1-3
52062Aachen
1...,73,74,75,76,77,78,79,80,81,82 84,85,86,87,88,89,90,91,92
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