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ddm | Ausgabe3 | 2017
Marktübersicht: 3d-Druck
Vorteile des 3D-Drucks sind Effizienz, Komfort, Gestaltungsfreiheit undWirtschaftlichkeit. Objekte
können inuneingeschränkter Formvielfalt realisiertwerden. Außerdem ist die additive Technologie
ressourcenschonend. Eswirdnur sovielMaterial verbraucht,wie tatsächlichbenötigtwird.Diehohe
Wirtschaftlichkeit ergibt sich zudemdaraus, dassmit einemDruckvorgang viele individuelle Einzel-
stückegefertigtwerden können.
Funktionsweisen
DieFunktionsweisender additivenVerfahren können klassifiziertwerden in (nach ISO/DIN17296):
1. Binderverfahren, bei dem zunächst eine kompletteSchicht einesMaterials (flüssig, pulvrig
oder fest) ausgelegt undentsprechenddenKonturendesObjektes ingeeigneterWeise
verfestigtwird. ZudiesenVerfahren zählendas Lasersinterverfahren (SLM), dieStereolitho-
grafie (SL) undDigital Light Processing (DLP) (Maskenbelichtung), das 3D-Pulverbettdrucken
unddas Schicht-Laminat-Verfahren (LOM, LLM).
2. Abscheidungsverfahren, bei demüber eineDüseoder einenDruckkopf dasMaterial
kontinuierlichoder tropfenförmigabgegebenundals Punkt- oder Linienmuster Schicht
für Schicht abgelegtwird. ZudiesenProzessengehörendas Extrusionsverfahren (FDM,
FusedDepositionModeling) undder direkte3D-Druck (3DP).
EineCAD-Konstruktionwird als STL-Datei andas 3D-Drucksystemübergeben. DieDruckersoftware
verarbeitet die Informationen und schneidet die CAD in dünne Scheiben (Slices). Während des
Druckprozesses werden die Scheibenwieder übereinandergelegt. Schicht für Schicht entsteht ein
physischesObjekt. NachdemDruck erfolgendas Abtrennen vonden Supports, diePolymerisation
unddieReinigung.
KriterienbeiderKaufentscheidung
Dentale3D-Drucker sind inunterschiedlichenPreis- undQualitätsklassenverfügbar. DieGeräte sind
inden vergangenen Jahrengünstiger undwirtschaftlicher geworden. Die Preisspannebeginnt bei
zirka 3800 EUR. Nach oben sind kaumGrenzen gesetzt. Einzubeziehen sind bei einem Kostenver-
gleich zum Beispiel Gebühren für Updates und Upgrades (z. B. zusätzliche Indikationen), Material-
undWartungskosten etc. Bei der Druckqualität sind SchichtstäkeundAuflösungwichtige Faktoren,
wobei z. B. dieSchichtstärkeeinhergehtmitderDruckgeschwindigkeit. Grundsätzlichgilt, jedünner
die Schichthöhe, desto feiner das Ergebnis bzw. die Oberfläche. Zudem ist vor der Kaufentschei-
dung zuüberlegen,welche IndikationenmitdemDruckerumgesetztwerden sollenund inwelcher
Größenordnung. Dementsprechend ist auf dieDimensiondesDruckbetts zuachten. DasDruckbett
definiertdiemaximaleGrößederObjekte, dieamStückgedrucktwerdenkönnen.DasVolumenwird
inXYZberechnet (x=Breite, Y=Tiefe, Z=Höhe).
Materialienund Indikationen
Die additive Fertigung von Metallen ist in der Zahntechnik mit dem Lasersinterverfahren (SLM-
Verfahren) schon länger etabliert. Das Verfahrenwird von externenDienstleistern angeboten, z. B.
BEGOMedical (Bremen,D) undEOS (Krailing,D).Welche Indikationenkönnenmitdentalen Inhouse-
3D-Druckernumgesetztwerden?Grundsätzlich steigenund fallen IndikationenmitdenMaterialien.
Zunächst ist ein Blick auf das MPG (Medizin-Produkte-Gesetz) empfehlenswert. Medizinprodukte
werdenklassifiziert in: I, IIa, IIbund III.WesentlichesMerkmal istdieDauerderAnwendung.Definitiver
Zahnersatz unterliegt der Klasse IIa (ununterbrochene Anwendung imMund über einen Zeitraum
vonmehr als 30 Tagen). Außermit der SLM-Technologie (Metalle) kann derzeit kein Zahnersatz für
den dauerhaften Einsatz imMundgedruckt werden. Es gibt wenigeMaterialien für den 3D-Druck,
diedieKriterienMPG IIaerfüllen. BeispielsweisehatdasUnternehmenShera (Lemförde,D)einDruck-