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ddm | Ausgabe1 | 2017
Der komplette Fall
Abb. 11: Einstellungder
OkklusionsebenemitHilfedes
TransferbogensUTSCAD®
Gemäß Zahnarztauftrag werden die Zahnlinie und Zahnform ausgewählt. Sodann erscheint eine
funktionelleMusteraufstellungpassend für dieModellsituation. Diese kannbei Bedarf nochmodifi-
ziertwerden. ImvorliegendenFallhandeltessichumneueZähneausdemhochvernetztenPolymer
SRVivodent SPE® (Ivoclar Vivadent) (Abb. 13).
Der Austausch zwischen Labor undZahnarztpraxis erfolgtwährenddesDesigns über Screenshots.
DieseschnelleundeinfacheTechnikermöglichtesdemZahnarzt,dievirtuelleZahnaufstellungetwa
so zubeurteilenwiebei VerwendungeinesArtikulators.
DieKompensationskurvenwerdenmithilfeder Softwarehinzugefügt, umeineoptimale Interkuspi-
dation sicherzustellen. Es können verschiedene Okklusionstypen gewählt werden: generalisierte
bilateralbalancierteOkklusion, lingualisierteOkklusion,monoplaneOkklusionu. s.w..DieGingivage-
staltungerfolgtmit virtuellenWachsmessernundMorphinginstrumenten. Die Funktionseinproben
werdenabschließendausmonochromatischemPMMA-Material CAD-gefertigt (Abb. 14). Sie sind für
dieEinprobeundValidierung imMundvor der Fertigstellungder definitivenProthesevorgesehen.
DritterklinischerSchritt: funktionelleundästhetischeEinprobe
DieFunktionseinprobewirddurchdieausgezeichnetePassgenauigkeitunterstützt (Abb. 15aundb).
Die Beurteilung der Phonetik und der okklusalen Funktionwird zusätzlich durch die Festigkeit der
Funktionseinprobe begünstigt. Sie kann dem Patienten überlassenwerden, wenn er sie zu Hause
ausprobierenmöchte, ohne Risiko eines „Verlustes“ künstlicher Zähne. Falls ein Fehler unterlaufen
ist (Mittellinie verschoben, falsche Lippenstütze, schlechte Ausrichtung der Okklusalebene u. s. w.),
leitet der Arzt die entsprechendenWerte andenZahntechniker weiter, damit dieser die Parameter
inder Software korrigieren kann.Wennder Patient beispielsweiseeine leichte Frontzahnverschach-
telungoder einDiastemawünscht, wirdgenauso vorgegangen. Wennder Fehler die Kieferrelation
betrifft, ist es ratsam, eineneueRegistrierungmithilfeder individuellenAbformlöffel vorzunehmen.
Außer der monochromatischen Funktionseinprobe lässt die Software auch eine klassischeWachs-
einprobe zu.
DritterArbeitsgang imLabor:AnfertigungderProthesenundBefestigungderZähne
DieCAD-Fertigungder Prothesenbasen erfolgt aus Polymethylmethacrylat-Discs (PMMA)mit einer
Dicke von 30 mm (IvoBase CAD®). Die Discs werden unter hohem Druck und bei hoher Tempe-
ratur hergestellt. Durch die CAD-Fertigung der Prothesenbasen entfallen herkömmliche Risiken
einer Küvetteneinbettung wie zum Beispiel variierende Materialqualität aufgrund unterschiedli-
cherMischungsverhältnisse. DiePassgenauigkeit der Prothesenbasis unddiederOkklusionwerden
dabei deutlich erhöht
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. Indie Prothesenbasiswerden automatisch Vertiefungen (Alveolen) für die
Aufnahme der gewählten Konfektionszähne gefräst (Abb. 16). Die Zähne werden dannmit einer
fallspezifischen Transferschablone positioniert undmit einem Bonder (IvoBase® Bond) eingeklebt
(Abb. 17). Die Prothesenbasenwerden im vorliegenden Fall mithilfe eines photopolymerisierbaren
Laborcomposites (SRNexcoPaste) individualisiert (Abb. 18).
VierterklinischerSchritt: EinsetzenderProthesen
Im Bedarfsfall oder wenn schmerzende Stellen auftreten, können Basalseite oder Funktionsränder
nachÜberprüfungmit einemSilikonpolierer nachbearbeitetwerden. Die statischeunddynamische
Okklusionwird überprüft und durch selektives Schleifen können eventuelle Ungenauigkeiten der
Okklusionkorrigiertwerden.DaeskeinePolymerisationsschrumpfunggibt, verringert sichderNach-
bearbeitungsaufwanderheblich.DieProthesenwerdeneingesetztunddemPatientenabschließend
Pflegetippsgegeben (Abb. 19aundb).
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