ddm Ausgabe 2 | 2020

43 ddm | Ausgabe 2 | 2020 Analoge Röntgentechnik Das allererste Röntgenbild hatte Wilhelm Conrad Röntgen 1895 an der Hand seiner Frau getätigt und seither hat sich Vieles weiterentwickelt. Heute ist das Röntgen im zahnärztlichen Bereich in jeder Praxis möglich, auch komplexere Röntgentechniken stehen den Zahnärzten flächendeckend zur Verfügung, wenngleich nicht immer in der eigenen Praxis. Das am weitesten verbreitete Verfahren in der zahnärztlichen Praxis ist der Zahnfilm. Hierzu ist ein Kleinröntgengerät notwendig, um die Bilder erzeugen zu können. Je nachdem wie groß der Bereich des Interesses ist (ROI, Region of Interest) können Filme der Größen 0-4 verwendet werden (Tab. 1; Abb. 1–4). Somit stehen für diverse Indikationen sowie Belichtungstechniken ausreichend Variationen zur Verfügung. Neben den verschiedenen Größen können wir auch unter verschiedenen Belichtungsmedien auswählen. In den früheren Jahren hat man Röntgenbilder auf dem analogen Weg hergestellt. Mit entsprechender Chemie wie Entwickler und Fixierer wurden die Bilder dauerhaft haltbar gemacht. Die entstanden Chemikalien müssen regelmäßig gewechselt und auch adäquat entsorgt werden, was ein Nachteil dieser Technik ist. Die Entwicklungsdauer ist mit ca. acht Minuten relativ lang, was nicht selten den Arbeitsfluss beeinträchtigt. Möchte man z. B. bei einer endodontischen Behandlungsmaßnahme eine Messaufnahme oder eine Masterpointaufnahme erstellen, so kann erst nach der Entwicklung weitergearbeitet werden. Auch der Patient ist dankbar, wenn die Behandlung zügig und ohne solch lange Pausen des Behandlers abgeschlossen werden kann. Digitale Röntgentechnik Daher ist in den letzten 10 bis 15 Jahren ein Wandel eingetreten und sehr viele Zahnärzte sind auf die digitale Röntgentechnik umgestiegen, um deren Vorteile wahrnehmen zu können. Es ist damit zu rechnen, dass auch Praxen, welche noch konventionell röntgen, in naher Zukunft ihre Praxis digitalisieren werden. Bei den digitalen Verfahren unterscheiden wir zwischen zwei verschiedenen Versionen. Zum einen kann man Speicherfolien (PSP, photostimulierbare Speicherfolien) verwenden, welche dann mit einem Folienscanner ausgelesen werden können. Auf der Folie wird eine phosphoreszierende Schicht (Bariumfluorhalogenide) vom Röntgenstrahl angeregt. Vom Scanner wird hier nun per Laserstrahl die Belichtung ausgemessen und ein digitales Bild gespeichert. Zum anderen können Röntgensensoren verwendet werden, die den Röntgenstrahl digital erfassen und das Bild zum Computer weitgeben. Der Sensor enthält eine sogenannte Szintillatorschicht, bestehend aus Caesiumiodid oder amorphem Silizium. Diese Schicht wandelt nun den Röntgenstrahl in sichtbares Licht um, das dann von einem Photochip (zumeist CMOS-Chip) aufgenommen wird. Sehr moderne Röntgensensoren benutzen Cadmium-Telluride-Sensoren; diese können den Röntgenstrahl detektieren, ohne ihn in sichtbares Licht umwandeln zu müssen, was eine verbesserte Ortsauflösung ergibt. Sowohl die Speicherfolientechnik als auch die Röntgensensoren haben jeweils Vor- und Nachteile, sodass nicht pauschal gesagt werden kann, was die bessere Technik ist. Dies muss ein jeder Behandler für sich selbst entscheiden, da sich die Technik möglichst optimal in die Praxisstruktur einfügen und mit dem Workflow der Praxis kompatibel sein sollte. Speicherfolien benötigen einen Scanner, um die Daten auszulesen; diese werden oft im Röntgenraum positioniert. Der Vorteil liegt darin, in mehreren Behandlungszimmern gleichzeitig Röntgenbilder anfertigen zu können. Prinzipiell ist dies auch mit dem Sensor möglich. Aber sinnvollerweise müssten dann Röntgensensoren in unterschiedlichen Filmgrößen für alle Sprechzimmer angeschafft werden, was zu sehr hohen Kosten führt. In unserer Praxis ist in jedem Sprechzimmer ein Kleinröntgengerät installiert, damit in jedem Raum Bilder erzeugt werden können, was den Workflow bei mehreren Behandlern optimiert. Daher haben wir uns für die Speicherfolientechnologie entschieden. Nachteile dieser Technik sind jedoch, Kollegentipp Abb. 1: Zahnfilm Größe 0 – Frontzahnbereich. Abb. 2: Zahnfilm Größe 2 – Seitenzahnbereich. Abb. 3: Zahnfilm Größe 3 – Bissflügelaufnahme Abb. 4: Zahnfilm Größe 4 – Aufbissaufnahme.

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