ddm Ausgabe 2 | 2023

14 ddm | Ausgabe 2 | 2023 Der komplette Fall Die bestehende Interimsprothese auf drei stark gelockerten Restzähnen der ehemals komplett teleskopierenden Arbeit bot keinerlei Halt mehr und war zusätzlich mit starken Geschmacksbeeinträchtigungen für die Patientin verbunden. Sie empfand ihre Lebensqualität als stark eingeschränkt und litt unter der Situation. Eine besondere Herausforderung stellten hier die digitalen Abformungen im zahnlosen Oberkiefer sowie das genaue Matching der einzelnen Scans der Weichgewebesituation, der Bisslage und der Scanbodys im Hinblick auf die Passgenauigkeit und die Spannungsfreiheit der Suprakonstruktion dar. Die verfügbaren unveränderlichen Referenzpunkte stellten hier die Gaumenraphen sowie die beiden harten Tuberareale dar, die beim Matching der einzelnen Scans übereinandergelegt wurden. Dieses genaue Matching der anatomischen Referenzpunkte stellt stets eine spezielle Herausforderung dar.6 Interimplantäre Abstände, das Design der verwendeten Scanbodys, das Scanmuster und letztendlich die Erfahrung des Anwenders stellen zusätzlich wichtige Parameter bei der Erzielung der gewünschten Präzision dar. Die digitale Abformung ist vielversprechend, aber sensibel in der Anwendung bei großen Oberflächen mit beweglicher Schleimhaut und fehlenden Zähnen als Referenzpunkte. Das Anfertigen einer Referenzscanprothese ist hier eine sehr hilfreiche Möglichkeit. Hierbei muss jedoch sichergestellt werden, dass diese Referenzschablone beim Scannen absolut unbeweglich sitzt und die wichtigen anatomischen Referenzflächen freilässt. Im vorliegenden Fall konnte so eine gute Passgenauigkeit und eine Spannungsfreiheit der Suprakonstruktion auf den Teleskopen erreicht werden. Die komplette Fertigstellung der teleskopierenden Brücke konnte mithilfe der digitalen Übertragung direkt nach der intraoralen Anprobe mit direkter Verklebung erfolgen. Die Patientin hatte somit inklusive Fertigstellung lediglich zwei Termine. Dies verdeutlicht die Bedeutung der digitalen Implantatprothetik. Der Komfort für den Patienten im Hinblick auf Abdruckfreiheit und einer minimalinvasiven Vorgehensweise sowie einer deutlichen Einsparung von Behandlungsterminen nimmt stetig zu.7 Regelmäßige Kontrollen werden durchgeführt und der Sitz und etwaige Spannungen überprüft, um den Langzeiterfolg zu gewährleisten. • Studium der Zahnmedizin an der Georg-August-Universität Göttingen • Assistenzzeit in Bremen • Promotion zum Dr. med. dent. • niedergelassene Zahnärztin für zwei Jahre in Gemeinschaftspraxis in Bremen • Zahnärztin in eigener Praxis seit 2009 • Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie (DGI + APW Curriculum, Zertifikat) • Mitglied der DGI – Deutsche Gesellschaft für Implantologie • Mitglied der DGZMK – Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde • Erwerb der DVT-Fachkunde in 2015 • Tätigkeitsschwerpunkt Implanto- logie (DGI) seit 2017 • Masterstudiengang der DGI für orale Implantologie und Parodontologie (M.Sc.) Kontakt: Zahnarztpraxis Dr. Inga Boehncke Bürgermeister-Spitta-Allee 7E D-28329 Bremen Tel. +49 (0)421 / 23 27 22 info@zahnarzt-boehncke.de www.zahnarzt-boehncke.de Dr. med. dent. Inga Boehncke M.Sc.

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