ddm Ausgabe 4 | 2020

ddm | Ausgabe 4 | 2020 62 Journal Das „X“ in der Dentalbranche: Zirkonoxid oder Lithiumdisilikat? Zuerst die Fakten Zirkonoxid ist auf der Überholspur – auch in Deutschland. Das ergeben die Praxisumfrageergebnisse der AG Keramik1. Nicht nur ist der Verbrauch von Oxidkeramiken (Zirkonoxid, Aluminiumoxid) für Kronen und Brücken in den letzten 15 Jahren um 613 % gestiegen. Darüber hinaus werden auch immer mehr Kronen, Teilkronen und Inlays monolithisch aus Zirkonoxid gefertigt. Und selbst für den ästhetisch sensiblen Frontzahnbereich haben sich die Zahnärzte vermehrt für die oxidkeramische Alternative entschieden. Bereits im Jahr 2017 wurden mehr verblendete Zirkonoxid-Frontzahnbrücken und -kronen eingesetzt als Frontzahnrestaurationen aus Lithiumdisilikat. Kurz: Zunehmend stößt das Zirkonoxid in die Indikationsdomänen des Lithiumdisilikats vor (Abb. 1). 1 AG Keramik, „Status Vollkeramik – jetzt im Praxisalltag“, Wiesbaden 2019, online: https://www.ag-keramik.de/fileadmin/ documents/Aktuelles/Praxisbefragung_ Pressebericht.pdf (abgerufen am 14.11.2020) Abb. 1: Entwicklung des Zirkonoxids im Vergleich zu Lithiumdisilikat von 2015 – 2017. Lange galt Lithiumdisilikat (LiS2) aufgrund seiner ausgezeichneten Materialtransluzenz als ästhetisches Optimum in der Dentalbranche. Diese weitverbreitete Annahme gilt es aufgrund der Evolution des Zirkonoxids (ZrO2) vom hochfesten 3Y-TZP-A zum superhochtransluzenten 5Y-TZP-Typ neuerlich zu prüfen. Zu diesem Zweck wird im Folgenden das Lithiumdisilikat eines namenhaften Herstellers mit einem 5Y-TZP-Zirkonoxid verglichen, in diesem Fall dem super-hochtransluzenten DD cubeX². Dabei werden nicht nur die ästhetischen und mechanischen Eigenschaften in den Blick genommen, sondern auch Aspekte der Wirtschaftlichkeit und Alltagstauglichkeit im zahntechnischen Labor. An wen geht das „X“ in der Dentalbranche?

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