ddm Ausgabe 2 | 2020

ddm | Ausgabe 2 | 2020 34 Digitale Visionen krone eines echten Patientenfalls, der zuvor farbig eingescannt wurde. Dabei treten bewusst die Schwierigkeiten der Realität zutage. Im Patientenmund sieht es anders aus als am Phantommodell. Der gewählte Fall ist bewusst nicht idealtypisch, ermöglicht aber das Kennenlernen der CAD/CAMMöglichkeiten mit den Vorschlägen, die eine Konstruktionssoftware bereithält. Ausgehend davon finden die Kenntnisse zur Gestaltung der Krone ihre Anwendung. Anfangs dauert dies verhältnismäßig lange, später in der Praxis ist es in wenigen Minuten erledigt. Dem Feedback der Studierenden ist zu entnehmen, dass die Anwendung an einem echten Fall den Horizont erweitert und zudem Spaß macht. Im Phantomkurs II der Zahnersatzkunde wird seit mehr als sechs Jahren eine Frontzahnkrone präpariert, mit CEREC eingescannt, konstruiert, aus Kunststoff gefertigt und ausgearbeitet. Dies geschieht wiederum am Phantommodell der jeweiligen Präparation jedes Studierenden. Seit Einführung der Konstruktion der Molarenkrone im technisch-propädeutischen Kurs konnten die Studierenden die Frontzahnkrone wesentlich selbstständiger als früher gestalten. Dies ermöglichte den Kursbetreuern tatsächlich stärker auf Gestaltungsdetails eingehen zu können. Mit dazu gehört auch die Präparationsanalyse, die individuell Informationen über die Höhe der Präparation, unter sich gehend präparierte Bereiche und Oberflächenprobleme wie scharfe Kanten anzeigt und sehr objektiv Konsequenzen ermöglicht, wie unter Umständen nachpräpariert werden muss. Da CAD/CAM-Verfahren heute eine wachsende Rolle spielen, findet sich auch in der Physikumsprüfung der Zahnerhaltungskunde eine CAD/CAM-Aufgabe. Zwar wäre die Kombination mit einer eigenen Präparation wünschenswert, aus logistischen Gründen gibt es hier jedoch ebenfalls einen vorgegebenen, gescannten Fall. Vorteilhaft ist, dass alle Studierenden dieselbe Ausgangslage erhalten. Die Aufgabe ist überschaubar, in sich geschlossen und nach maximal einer Stunde erledigt. Die Bewertung erfolgt anhand einer Checkliste, welche die wichtigsten Arbeitsschritte und Parameter zur Konstruktion einer Krone abbildet. Es geht in diesem Abschnitt noch nicht darum, die schönste Krone zu konstruieren, sondern eine regalhafte Konstruktion zu zeigen. Insofern ist die Bewertung objektiv gestaltet. Ein wichtiger Gedanke dabei ist, auch das vorher Gelernte und mehrfach Geübte in der Prüfung zu zeigen, sodass das Niveau der erworbenen Fähigkeiten auch im CAD/CAM-Bereich sichtbar wird. Abb. 2: CAD/CAM-Inhalte im vorklinischen Studienabschnitt.

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