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ddm | Ausgabe2 | 2017
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WenndieAntwort auf dieseFragen „dann rufe ichmeinSystemhaus an“ lautet, solltenSie Ihr Siche-
rungskonzeptüberdenken.Denngemäß „MurphysLaw“ ist Ihr Systemhaus imFall der Fällevielleicht
geradenicht erreichbar oder kannnicht sofort helfen.
Die Datensicherung sollte daher abgestuft erfolgen und die eigenen Mitarbeiter sollten je nach
Stufe selbstständigMaßnahmeneinleiten können, umeinProblem zubeheben.
Stufe1:Daten redundanthalten
Inzwischen ist es üblich, in ein Serversystem redundante „Hot-Swap“ Festplatten einzubauen. Das
bedeutet, dassdieDatenmindestensauf zwei oder auchmehr Festplattenverteilt abgelegtwerden
und eine defekte Festplatte bei laufendem Betrieb ausgetauscht werden kann, wobei das System
dannautomatischdieDatenwiederherstellt. SoschütztmansichambestenvoreinemHardwareaus-
fall.Wichtig ist hier aber, dassdies keinenSchutz vor Veränderungenoder LöschenderDatenbietet
–dafür sindechteSicherungennotwendig.
Stufe2:gelöschte /veränderteDateienoderDaten ineinfachstrukturierten
Programmen
Seit Windows 7 bietet Microsoft ohne Zusatzprogramme in Windows die Funktion „Dateiversi-
onsverlauf“ an. Damit sichert das System in einstellbaren Zeitabständen (sogar halbstündlich) den
Zustanddefinierter Verzeichnisse auf einer Festplatte. Inder einfachen Konfigurationwirddazu ein
Speicherbereich auf derselben Festplatte reserviert – es können aber auch andere lokale Speicher
oder Netzwerklaufwerke ausgewähltwerden. Die Funktion sollte am Server für diePartitionen akti-
viert werden, auf denen die Praxisdokumente liegen. Zusätzlich kann es auch sinnvoll sein, sie für
PartitionenmitAnwendungsprogrammen (z. B. demAbrechnungsprogramm) zuaktivieren.
Die Zeittiefe, diewiederhergestellt werden kann, variiert dabei abhängig von der Größe des reser-
vierten Bereichs und der Menge an Änderungen (es werden Dateiunterschiede gespeichert). Die
Wiederherstellung einer gelöschten Datei oder eines ganzen Verzeichnisses ist dabei sehr einfach
undkannvon jedemMitarbeiter leicht ausgeführtwerden.MancheProgramme sind soeinfachauf-
gebaut, dass ihrDatenbestandüberdieseFunktionauch sehreinfachauf einenZeitpunkt inderVer-
gangenheit zurückgestelltwerden kann. Dabei kannman sogar leicht zwischen zwei Zeitzuständen
hinundherspringen.
Stufe3:WiederherstellungssicherungenvonArbeitsstationenundServern
Auchhier reichen imPrinzipWindows eigeneProgramme, die inVerbindungmit einem startbaren
Datenträger (USB Stick oder DVD) dieWiederherstellung eines PCs ermöglichen. InVerbindungmit
demDateiversionsverlauf lässt sich so auch eine defekte Festplatte in relativ kurzer Zeit wiederher-
stellen.Daauf einerArbeitsstationmeist keineaktuellenDatenenthalten sind (inderAnnahme, dass
alle Dokumente und die Datenbanken der Programme auf dem Server liegen), reichen hier Wie-
derherstellungssicherungen inwöchentlichen oder ggf. monatlichenAbständen (durchWindows-
UpdateswerdenauchdieseSystemeständigverändert). BeieinemServer solltedies täglicherfolgen.
Wichtigbei derSystemplanung isthier, dassdiegroßenDatenmengen (meist2D-und3D-Bilddaten)
vonden Systemdatengetrennt gehaltenwerden– z. B. liegt dasWindows System auf der Partition
C:\ der FestplatteunddieBilddatenauf der PartitionD: \. DieSystemsicherungbleibt so relativ klein
und kannüberNacht durchgeführtwerden.
Stufe4:ArchivierungundSicherungderPraxis-unddigitalenBilddaten
Diemeisten Verwaltungsprogramme nutzennur eine relativ geringeDatenmenge vonunter 5GB.
JenachPraxiskanndieDatenmengederRöntgenbildermitoderohne3D-Datenaber leichtüber 50
(bei reinen 2D-Datenhäufig zu sehen) oder sogar 2000GB (bei Praxenmit 3D-Datennach einigen
1...,50,51,52,53,54,55,56,57,58,59 61,62,63,64,65,66,67,68,69,70,...84
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