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ddm | Ausgabe2 | 2017
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• WLANVerbindungensind inderRegel langsameralskabelgebundeneNetzwerkverbindun-
gen. Aktuell habenWLANNetzemeist 300MbitwährendKabelnetzebei 1Gbit (1000Mbit)
liegen.DauertdasÖffneneinesRöntgenbildesmitkabelgebundenemNetzzwei Sekunden,
so sind esmitWLAN evtl. schon 5 - 6 Sekunden. Das klingt zunächst nicht viel, spätestens
bei 3D-Daten (ca. 100MB)machtesmehrereSekundenbisMinutenmehrWartezeitaus.Das
ganzeSystem fühlt sich langsamer anund stört evtl. denPraxisworkflow. Rechnetmandie
Anzahl der Bilder, die täglichangeschautwerden, zusammen, kann sichderAufwandKabel
zu legendurchaus lohnen.
• Die Datensicherung digitaler Röntgendaten dauert deutlich länger, als die Sicherung der
reinenAbrechnungsdaten. EinemanuelleSicherung istnichtmehrpraktikabel, undes sollte
auf eine automatische Sicherung umgestellt werden. Der „Hauptrechner“ muss also über
Nacht anunddieexternePlattedauerhaft verbundenbleiben. DaeinDesktopPCnicht für
Dauerbetriebausgelegt ist (Festplatten,Netzteil, Lüftung), empfiehltessichspätestens jetzt,
einenechtenServer anzuschaffen. Dieser sollteüber einNotstromsystem, eine sogenannte
unterbrechungsfreieStromversorgung (USV) verfügen.
• DiedauerhaftmitdemSystemverbundeneexterneFestplatte stellt inzweierleiHinsichtein
Risikodar. Zumeinen kanneinVerschlüsselungstrojaner oder Virus sowohl dieHauptdaten,
als auch die Datensicherung befallen und unbrauchbar machen, zum anderen wäre die
Festplatte im Falleeines Brandes oder eines Einbruchs ebenfalls betroffen. Das Sicherungs-
konzept muss hier überdacht und z. B. durch eine zweite externe Festplatte, diemit der
anderen imWechsel in den feuerfesten Safe gelegt wird oder einOnline-Back-up ergänzt
werden (siehedazu später denAbschnitt Sicherungskonzepte).
Die Praxismöchte nun auf digitales Röntgen inkl. 3D-DVT umsteigen. Bis auf einenneu anzuschaf-
fenden, leistungsfähigenPC imRöntgenraum, erfüllen imPrinzip allePCs die technischenAnforde-
rungender neuenRöntgensoftware.
Bei einer oberflächlichenAnalysederGegebenheiten inder Praxis könnteman sagen, dass lediglich
einneuer Röntgen-PC (mitBefundungsmonitor)gekauftwerdenmuss. Schautman jedochgenauer
hin, erkenntmaneiniges, auf dasderAnbieter das Praxisteamhinweisen sollte.
Das Beispiel verdeutlicht, dass ein für einenbestimmtenZweckgeplantes ITSystem– indiesemFall
die Verwendung des Abrechnungsprogramms – für andere Ansprüche nicht mehr geeignet sein
kann, selbstwenndieverwendetenKomponentenan sichausreichendwären.
DiebeschriebeneLösung kann für einePraxismitAbrechnungsprogrammund reinem2D-Röntgen
durchaus ausreichen. DieHardwaredesHauptrechners solltedazuaber aufDauerbetriebausgelegt
sein undmit einem geeigneten Serverbetriebssystem betriebenwerden. Ich empfehle aber auch
bei kleinenNetzwerken immer einendediziertenServer, der nicht alsArbeitsplatzgenutztwird. Für
eine reineBetrachtungder Röntgenbilder indenBehandlungsräumenwäre aucheine iPad-Lösung
denkbar. EinPC imRöntgenraum istnichtunbedingtnotwendig (zumindestnichtbei 2D-Systemen).
Wie oben beschrieben erfordert die Integration von 3D-Systemen einen etwas höheren Aufwand
und sollteaufgrundderDatenmengennicht kabelloserfolgen, auchwennmanWLANGeräte– z. B.
einNotebookoder Tablet –gerne kombinieren kann.
Nebender digitalen Bildgebung sollte auch an andereGeräte inder Praxis gedacht werden, die in
Zukunft ebenfallsDatenüber dasNetzwerk austauschen. DazugehörendieBehandlungseinheiten,
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