Der komplette Fall 1 ddm | Ausgabe 2 | 2024 DentalCAD® 3.2 Elefsina Die territoriale Abdeckung der eingetragenen Marken finden Sie auf unserer Webseite: exocad.com/imprint IHR AUTOMATISIERUNG FÜR MEHR UPGRADE 60+ NEUE FEATURES Imagine the CADABILITIES Ausgabe 2 | 2024
Der komplette Fall 2 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Initial LiSi Press Initial LiSi Block Mit unseren Lithium-Disilikat-Lösungen können Sie mit minimalem Aufwand höchste Qualität erzielen. LiSi Familie Pressen oder schleifen Initial LiSi Press Pressbare Lithium-Disilikat-Ingots Initial LiSi Block Vollkristallisierte CAD/CAM-Blöcke aus Lithium-Disilikat High Density Micronization Eine einzigartige Technologie von GC, die für unübertroffene physikalische Eigenschaften und besonders natürliche, naturgetreue Ästhetik sorgt. Malen oder Micro-Layering Unabhängig davon, welche Technik Sie bevorzugen: Mit Initial IQ Lustre Pastes ONE, Initial IQ ONE SQIN oder Initial LiSi erhalten Sie herausragende Ergebnisse. Initial LiSi Block und Initial IQ Lustre Pastes ONE – C. von Bukowski, Deutschland Initial LiSi Press & Initial LiSi – M. Brüsch, Deutschland Initial LiSi Press und Initial IQ ONE SQIN – J. Komoda, Polen Initial LiSi Block, ohne Charakterisierung (poliert) – J. Tapia Guadix, Spanien HDM TECHNOLOGY NEXT LEVEL STRENGTH & AESTHETICS
ddm | Ausgabe 2 | 2024 3 Gastkommentar Digital war gestern! Die Digitalisierung hat nahezu jeden Bereich unseres Lebens revolutioniert. Doch in einem Sektor scheint sie erstaunlich langsam voranzuschreiten, der Zahnmedizin. Während in vielen Industrien hochmoderne Technologien den Alltag prägen, halten sich zahlreiche Zahnarztpraxen noch immer an altmodische Methoden. In über 38.000 Zahnarztpraxen in Deutschland wird der traditionelle Abdruck nach wie vor bevorzugt, während der intraorale Scanner – das Herzstück der digitalen Zahnmedizin – vernachlässigt wird. Diese Tatsache wirft ein düsteres Licht auf die Zukunftsfähigkeit der gesamten Branche. Die digitalen Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, bieten nicht nur eine effizientere und präzisere Arbeitsweise, sondern könnten auch die Umweltbelastung erheblich reduzieren. Die Dentallabore in Deutschland legen jährlich über 600 Millionen Kilometer zurück, um Abdrücke abzuholen und Zahnersatz zu liefern. Das ist nicht nur eine logistische Herausforderung, sondern auch ein ökologisches Desaster. Über die Mengen an Gips, die im Müll landen, möchte ich erst gar nicht sprechen. Ein intraoraler Scanner erfasst die Mundsituation des Patienten in wenigen Minuten digital und überträgt die Daten direkt ins Dentallabor. Das spart Zeit, reduziert die Fehleranfälligkeit und ermöglicht eine schnellere und präzisere Herstellung von Zahnersatz. Selbst die Befundung kann -dank KI- direkt aus dem Scan gemacht werden. Doch solange die Zahnarztpraxen sich nicht für diese Technologie öffnen, bleibt der Fortschritt in den Dentallaboren ebenfalls auf der Strecke. Die Zahnarztpraxen müssen sich ihrer Verantwortung stellen und aufhören nach Ausreden zu suchen. Die Umstellung auf digitale Methoden ist nicht nur eine Frage der Modernisierung, sondern ein entscheidender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Effizienz. Es ist längst überfällig, dass wir die Technologien, die uns zur Verfügung stehen nutzen und die Zukunft der Zahnmedizin aktiv mitgestalten und ausschöpfen. Die Zahnarztpraxen sind hier in der Pflicht, den ersten Schritt zu machen und ihre Prozesse zu modernisieren. Nur so können wir die immensen Strecken, die unsere Dentallabore jährlich zurücklegen, drastisch reduzieren und die Vorteile der Digitalisierung endlich auch in diesem Bereich nutzen. Aber auch wir, die Industriepartner der Dentallabore müssen etwas ändern. Die Kosten für die Anschaffung eines intraoralen Scanners sind viel zu hoch. Einige Hersteller, wie zum Beispiel 3Shape, haben bereits reagiert und bieten eine TRIOS Core Version schon ab 12.400 Euro an. Aber das ist meiner Meinung nach noch nicht genug. Das ganze Konzept, wie IOS aktuell verkauft werden muss verändert werden. Für die Zahnarztpraxis Inhaber/in muss es eine ähnlich einfache Lösung geben, wie der Abschluss eines Handyvertrages. Dieser Herausforderung haben wir uns angenommen und ein Konzept entwickelt, das die Anschaffung eines IOS deutlich günstiger macht. Ziel war es, das Rad nicht neu zu erfinden, sondern nur dafür zu sorgen, dass es sich leichter dreht. Es ist jetzt an der Zeit, dass wir die digitale Revolution in der Zahnmedizin noch ernster nehmen. Die Zukunft wartet nicht auf uns – wir müssen sie aktiv gestalten. Daher bitte Ich alle Dentallabore in Deutschland, mir Ihre Ideen und Verbesserungsvorschläge mitzuteilen, denn nur gemeinsam können wir etwas bewegen. Ismail Yilmaz Inhaber Denseo GmbH
4 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Der komplette Fall • Schnelle und effiziente CAD / CAM Herstellung passgenauer temporärer Restaurationen • Höchste Qualität und Ästhetik für eine lange, sichere Tragedauer – besonders geeignet für Langzeit-Provisorien und semi-permanente Restaurationen • Exzellente Kantenstabilität • Müheloses Polieren und Individualisieren – intra- und extraoral • Verwendung eines MMA-Primers nicht notwendig • Als Block und als Ronde erhältlich GEFÜLLTES COMPOSITE STATT THERMOPLAST! VOCO GmbH · Anton-Flettner-Straße 1-3 · 27472 Cuxhaven · Freecall 00 800 44 444 555 · www.voco.dental Structur CAD Die neueste Generation temporärer Restaurationen Sichern Sie sich Ihr kostenloses Muster Structur CAD (solange der Vorrat reicht)
5 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Inhalt Der komplette Fall 6 Sofortimplantation und -versorgung mit OmniTaper EV-Implantaten 16 Sofortimplantation mit charakterisiertem Langzeitprovisorium und der Poncho Technique Lukas Wichnalek, Norbert Wichnalek, Arbnor Saraci, Patricia Strimb, Jaroslaw Chrobot 24 Sofortversorgung von parallelisierten Prime Taper Implantaten Fortbildung 30 Zahntechnik plus 2024, eine runde Sache: Ein Interview mit Ismail Yilmaz, Inhaber der Denseo GmbH 32 Zahntechnik Plus 2024 wird zum Leuchtturm der Branche 35 Rückblick auf die 52. ADT-Jahrestagung 36 EXOCAD INSIGHTS 2024: DENTALE BILDUNG IM FOKUS 40 VITABLOCS TriLuxe forte: Premium-Ästhetik mit noch mehr Möglichkeiten Journal 42 Dr. Ina Wüstefeld: „CeramTec investiert stark in den Ausbau von Produk- tionskapazitäten und in weitere klinische Studien“ 45 So leise war sauber noch nie: Dreve stellt neue Reinigungseinheit für 3D-gedruckte Bauteile vor 46 CleanImplant Foundation vergibt neue und verlängerte „TRUSTED QUALITY“-Auszeichnungen für saubere Implantate 48 Partnerschaft mit Weitblick: Ivoclar und exocad erleichtern gemeinsam den Weg in die Welt der digitalen Zahnprothetik 50 Bredent als digitaler Komplett-Partner für Implantate und Prothetik 360° Implantologie – „more than implants“ 52 Aktionsbündnis gesundes Implantat: Vernetzung zwischen Pflege & Zahnmedizin 54 Studie der Philip Morris International GmbH zu Barrieren des Rauchstopps: Warum so viele Menschen immer noch zur Zigarette greifen 5 Editorial 57 Vorschau / Impressum L.V.G. Labor-VerrechnungsGesellschaft mbH Hauptstraße 20 / 70563 Stuttgart T 0711 66 67 10 / F 0711 61 77 62 kontakt@lvg.de Verspielen Sie nicht Ihre Liquidität und punkten Sie durch finanziellen Spielraum. Als leistungsstarker Partner übernehmen wir Ihre Forderungen und begleichen Ihre Aussenstände umgehend. Das bietet Ihnen flexible Freiräume für Investitionen und die Möglichkeit, Ihren Kunden erweiterte Zahlungsziele anzubieten, ohne selbst in Vorleistung zu gehen. Schaffen Sie sich und Ihren Kunden finanzielle Freiräume. Und setzen Sie auf die Partnerschaft mit einem „starken Dritten“ – der LVG. Ohne Rückschläge punkten
Der komplette Fall 6 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Sofortimplantation und -versorgung mit OmniTaper EV-Implantaten* und patientenindividuellen goldfarbenen Atlantis Abutments. Häufiges Ziel in der dentalen Implantologie ist, dem Patienten eine Sofortversorgung anzubieten, die möglichst wenige Wech-sel in der Implantat-Abutment-Geometrie umfasst. In solchen Fällen bieten wir dem Patienten eine digital unterstützte Ver-sorgung an, die sich daran orientiert, dass das ‚one-abutment-one-time‘ Konzept eine für den Patienten bequeme und für den Behandler eine ausgesprochen sichere Lösung darstellt. Als Voraussetzung benötigen wir eine Implantatplanungssoftware, die zusammen mit der Software für individuelle Abutments, es ermöglicht, eine sehr exakte Versorgung zu gewährleisten. Darüber hinaus benötigen wir ein Implantatsystem, das vorher-sagbare Primärstabilität mit der Sicherheit einer bewährten Implantat-Abutment-Geometrie verbindet. Im vorliegenden Fall wünschte der 86-jährige Patient eine möglichst effektive Sofortversorgung in Regio 23. * Das DS OmniTaper-Implantatsystem EV ist seit dem 1. März 2023 erhältlich. Sofortimplantation und -versorgung mit OmniTaper EV-Implantaten
Der komplette Fall 7 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Präoperative klinische Ausgangssituation –frontale Ansicht Präoperative klinische Ausgangssituation –okklusale Ansicht
Der komplette Fall 8 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Präoperative radiologische Situation –Wurzelfraktur an Zahn 23 Scan-Daten im Labor digital radiert Gleichzeitige Planung der Implantat- und Abutmentposition in der Simplant Software Digitaler Scan der Ausgangssituation mit der DS Primescan Implantatplanung in der Simplant Software Darstellung der Hülsenposition nach Implantatplanung in der Simplant Software
Der komplette Fall 9 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Darstellung des Atlantis Abutments im Atlantis Editor Implantatplanung in der Simplant Software – sagittale Ansicht Darstellung der Position des Atlantis Abutments in der Simplant Software Darstellung des Atlantis Abutments im Atlantis Editor – vestibuläre Ansicht Die fertige Bohrschablone mit dem Modell von Simplant
Der komplette Fall 10 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Das goldfarbene Atlantis Abutment mit Insertion Guide Bohrschablone und Prep Guide zur exakten Entfernung der verblockten Krone Aufsicht nach abgetrennter Krone mit verbliebenem Wurzelrest
Der komplette Fall 11 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Gewebeschonende Extraktion des Wurzelrestes Simplant Bohrschablone in situ
Der komplette Fall 12 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Aufbereitung des Implantatbetts mit den Instrumenten aus dem OmniTaper Chirurgie-Tray GS Aufbereitung des Implantatbetts mit den Instrumenten aus dem OmniTaper Chirurgie-Tray GS
Der komplette Fall 13 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Finale Bohrung zur Insertion des OmniTaper EV-Implantats. Die durchgängige Farbkodierung der Bohrer GS ermöglicht die leichte Identifizierung des richtigen Durchmessers Insertion des Implantates mit Hilfe des Simplant SAFE-Guides Ausrichten des Implantates zur exakten Positionierung für das Atlantis Abutment Lösen der TempBase
Der komplette Fall 14 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Röntgenologische Situation post OP – Einzelzahnaufnahme und Eingliederung der provisorischen Krone Einbringen des Atlantis Abutments mit Hilfe des Insertion Guides Röntgenologische Situation nach Implantatinsertion – Panoramaaufnahme Erreichen des definitiven Drehmoments bei der Eingliederung des Abutments
Der komplette Fall 15 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Situation bei Nachsorge einen Tag nach der Implantation. Finale Versorgung 6 Wochen post OP. Kontakt: ZAHNFISCHER Strasse … PLZ, Berlin Telefon … e-Mail … Webseite… ZA Alexander Fischer
Der komplette Fall 16 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Eine Sofortimplantation in der ästhetischen Zone ermöglicht es, das Hart- und Weichgewebe sofort nach der Implantation zu stabilisieren und zusätzlich in defizitären anatomischen Bereichen gezielte Augmentationen durchzuführen. Grundvoraussetzung dafür ist nach der Extraktion eine akribische Reinigung und Desinfektion der Alveole, um eine störungsfreie Einheilung und Osseointegration zu ermöglichen. Gleichzeitig gilt es, das Weichgewebe um den Implantathals so mit einem Langzeitprovisorium auszuformen, dass ein natürlicher Zahnfleischverlauf und ein nachhaltiges Attachment um die definitive Restauration entstehen kann. Implantatprothetisches Teamwork Im Folgenden zeigen Zahnarzt Dr. Jaroslaw Chrobot (Team DENTALIS – Praxiszentrum für Innovative Zahnmedizin, Augsburg, Deutschland) zusammen mit Norbert Wichnalek, Lukas Wichnalek, Arbnor Saraci und Patricia Strimb (alle HIGHFIELD.DESIGN – Zahntechnik Wichnalek, Augsburg, Deutschland), wie sie solch eine Herausforderung mit einem CAD/CAM-gestützt gefertigten Provisorium aus VITA CAD-Temp multiColor (VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland) und der Poncho Technique meistern konnten. Für patientenindividuelle Effekte und die abschließende Oberflächenveredelung sorgte dabei das Kompositmalfarbensystem VITA AKZENT LC. Klinischer Fall Eine 47-jährige Patientin war nach Traumata an 21 und 22 seit längerer Zeit mit VMK-Kronen versorgt. Sie wurde in der Zahnarztpraxis vorstellig, da Zahn 22 aufbissempfindlich war. Generell war sie mit der Ästhetik ihrer Oberkieferfront nicht zufrieden. Bei der Untersuchung präsentierten sich die VMK-Kronen sehr leblos und harmonierten in ihrer Farbwirkung nicht mit der natürlichen Zahnhartsubstanz. Metallische Kronenränder waren zervikal sichtbar. Durch eine ausgeprägte Rezession an Zahn 22 lag die Wurzel frei und zeigte einen keilförmigen, verfärbten Wurzeldefekt. Die Kippung von 23 nach palatinal ließ den Zahnbogen disharmonisch wirken. Im Rahmen der röntgenologischen Diagnostik zeigte sich eine Aufhellung am wurzelspitzenresizierten Zahn 22. Sofortimplantation mit charakterisiertem Langzeitprovisorium und der Poncho Technique Lukas Wichnalek, Norbert Wichnalek, Arbnor Saraci, Patricia Strimb, Jaroslaw Chrobot
Der komplette Fall 17 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Behandlungsplanung Da Zahn 22 austherapiert war, wurde beschlossen diesen zu extrahieren und mit einem einteiligen keramischen Implantat zu ersetzen, um möglichst biokompatibel zu sein und automatisch eine gute ästhetische Grundlage für vollkeramische Restaurationen zu haben. Das Implantat und Zahn 21 sollten aus Gründen der Stabilisierung, Weichgewebsausformung und Ästhetik bis zur Osseointegration mit einer CAD/CAM-gestützt gefertigten Eierschalenprovisorium in Form einer Flügelbrücke aus VITA CAD-Temp multiColor versorgt werden. Bis zur sicheren Einheilung bietet der hochvernetzte, polychromatische Kompositrohling aus der abrasionsstabilen VITA Microfiller Reinforced Polymermatrix (MRP)1 grundlegende Ästhetik und die nötige Präzision im Gegensatz zu einer direkten Herstellung im Patientenmund. Langzeitprovisorien aus dem CAD/CAM-gestützt gefertigten Material sind zudem hinsichtlich Biegebruchfestigkeit und Bruchfestigkeit den KompoDie Ausgangssituation mit leblosen und farblich unpassenden VMK-Kronen an 12 und 22. Der röntgenologische Befund und die Implantat Planung im DVT.
Der komplette Fall 18 ddm | Ausgabe 2 | 2024 sitmaterialien aus der Kartusche überlegen.2,3 Auch in einer prospektiven klinischen Studie konnten drei- und viergliedrige Brückenprovisorien aus dem polychromatischen Komposit überzeugen.4 Gerade in der Implantologie erwies es sich für die Stabilisierung und Ausformung der Gingiva geeignet.5 Nach der Osseointegration und Abheilung sollte die Situation definitiv mit Restaurationen aus der Presskeramik VITA AMBRIA versorgt werden, wobei an 23 zusätzlich ein 360-GradVeneer hergestellt werden sollte, um den Zahnbogen prothetisch zu nivellieren. Neben der koronalen Verankerung an 11 wurden zusätzlich auch palatinale Flügel an 11 und 23 konstruiert. Virtuelle Ausgangssituation und Konstruktion des Langzeitprovisoriums.
Der komplette Fall 19 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Fertigung des Langzeitprovisoriums Nach dem Fotostatus wurde die Patientin initial in das Prophylaxeprogramm aufgenommen, um bis zum Implantationstermin mit einem geschlossenen Vorgehen für Entzündungsfreiheit zu sorgen. Der Oberkiefer inklusive VMK-Kronen an 21 und 22 wurden intraoral gescannt (Trios Move+, 3Shape, Kopenhagen, Dänemark) und auf dieser Basis das Eierschalenprovisorium in Form einer Flügelbrücke aus VITA CAD-Temp multiColor konstruiert. Da der Zahnfleischverlauf von Zahn 21 chirurgisch an 11 angeglichen werden sollte, wurde dabei Zahn 11 gespiegelt, sodass das Provisorium bei der Kronenverlängerung auch als Schablone dienen konnte. Auch die Konstruktion an 22 basierte auf einer Spiegelung von 12, sodass mit dem Provisorium das Pontic Design symmetrisch ausgeformt werden konnte. Das reduzierte Stumpfdesign und damit die Schichtstärken des Eierschalenprovisoriums wurden in der exocad Software (exocad, Darmstadt, Deutschland) mit der entsprechenden Einschubrichtung und Wandstärke designt. Ein Arbeits- und Kontrollmodell wurde zusätzlich auf dieser Grundlage additiv gefertigt. Nach der subtraktiven Fertigung in der Fräseinheit 350i PRO (imes-icore, Eiterfeld, Deutschland) wurde die Flügelbrücke mit gängigen Kunststofffräsen ausgearbeitet und mit dem VITA ENAMIC Polishing Set technical geglättet. Der für das Langzeitprovisorium verwendete VITA CAD-Temp multiColor-Rohling. Nach der Konditionierung wurde das Langzeitprovisorium mit den Kompositmalfarben VITA AKZENT LC charakterisiert. Das präzise Fräsergebnis aus VITA CAD-Temp multiColor.
Der komplette Fall 20 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Die charakterisierte und glasierte Flügelbrücke in der frontalen Ansicht. Das fertige Langzeitprovisorium auf dem additiven Arbeitsmodell. An der palatinalen Inzisalkante war mit VITA AKZENT LC white ein Halo-Effekt etabliert worden. Die Flügelbrücke zeigte marginal und an den Fügelauflagen absolute Präzision. Abb. 12: Die klinische Situation nach Sofortimplantation, Poncho Technique und ausgeformtem Langzeitprovisorium. Abb. 13: Röntgenologische Situation nach der Sofortimplantation.
Der komplette Fall 21 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Patientenindividuelle Charakterisierung Das Langzeitprovisorium wurde daraufhin mit Plasma konditioniert und die Außenflächen mit dem VITA VM LC Primer für einen chemischen Verbund mit den Kompositmalfarben VITA AKZENT LC vorbereitet. Der Dentinkern wurde mit VITA AKZENT LC red-brown leicht angedeutet. Zervikal und an den Mammelonbereichen wurde mit red-sun gelblich akzentuiert. Inzisal wurde eine Transluzente Wirkung mit blue und palatinal mit white ein Halo-Effekt etabliert. Die einzelnen Charakterisierungsschritte wurden mit der Polymerisationslampe zwischengehärtet. Nach der Oberflächenveredelung mit VITA AKZENT LC GLAZE erfolgte die Endhärtung in 180 Sekunden mit dem Polymerisationsgerät Ottoflash G171 (NK Optik, Baierbrunn, Deutschland). Dabei kam ein Wellenlängenbereich von 280-580 nm unter einer Schutzgasvorrichtung mit Stickstoff zum Einsatz, um das Ausbilden einer Inhibitionsschicht zu verhindern. Es folgte die abschließende Hochglanzpolitur unter leichtem Druck mit einem Baumwollschwabbel. Das Provisorium wurde plasmasterilisiert und eingeschweißt in die Praxis geliefert. Sofortimplantation mit Poncho Technique Bei der nächsten Behandlungssitzung wurde die VMK-Krone an 21 unter lokaler Anästhesie abgenommen. Zahn 22 wurde extrahiert und die Alveole akribisch mittels Kürettage und Ozondesinfektion gereinigt. Es folgte die Insertion des einteiligen keramischen Implantats (Swiss Dental Solutions, Kreuzlingen, Schweiz), um Knochen und Weichgewebe zu stabilisieren.6,7 Mit autologen Knochenspänen wurde der vestibuläre Alveolarspalt und auch die apikalen Knochendefizite über Absolut stabile Weichgewebsverhältnisse nach sechsmonatiger Osseointegration. Auf der Grundlage eines Intraoralscans entstand ein virtuelles Modell in der exocad Software. Das gesunde zirkuläre Weichgewebe in der cranialen Ansicht. Konstruktion der zwei Kronen und des 360-Grad-Veneers.
Der komplette Fall 22 ddm | Ausgabe 2 | 2024 eine minimalinvasive Tunnelierung aufgefüllt. Es folgte die chirurgische Kronenverlängerung an 21 und 23, wobei die buccale Lamelle in regio 22 unangetastet blieb. Aus Eigenblut war im Vorfeld eine Fibrinmatrix (PRF) gewonnen worden, die zum einen nach dem Vernähen durch die Nahtbereiche eingespritzt werden sollte. Zum anderen wurde daraus eine Fibrinmembran gewonnen, die zentral geschlitzt wurde und nach der Präparation des Implantatkopfs und Anpassung des Langzeitprovisoriums wie ein Poncho über den Implantathals gestülpt wurde. Die Wundheilung wurde so verbessert und die Bildung von stabiler keratinisierter Gingiva gefördert.8 Vor der Zementierung des Langzeitprovisoriums mit Temp-Bond NE (Kerr Corporation, Orange, Kalifornien, USA) wurden die koronalen Anteile an 22 zur optimalen Ausformung zusätzlich mit Komposit an die neue gingivale Situation angepasst. Definitive Versorgung Das eingegliederte Langzeitprovisorium blieb über den Zeitraum der Osseointegration intakt. Die Patientin hatte sich währenddessen mit dem Tragkomfort und der Ästhetik der polychromatischen und charakterisierten Flügelbrücke absolut wohlgefühlt. Die Festigkeit des Implantats wurde nach Die in Wachs gefrästen Restaurationen wurden aus der Glaskeramik VITA AMBRIA gepresst. Röntgenologischer Zustand nach definitiver Eingliederung. Die Restaurationen aus zirkondioxidverstärktem Lithiumdisilikat an 21, 22 und 23. Die Patientin war mit dem hochästhetischen Ergebnis absolut zufrieden.
Der komplette Fall 23 ddm | Ausgabe 2 | 2024 drei Monaten mit AnyCheck (Neobiotech, Seoul, Südkorea) durch leichte Klopfbewegungen überprüft. Das Implantat erwies sich dabei als ausreichend osseointegriert für die definitive Versorgung. Da sich die Patientin generell hellere Zähne wünschte, wurde im Vorfeld noch ein zweiwöchiges Home Bleaching durchgeführt. Nach der Abnahme des Langzeitprovisoriums zeigte sich ein gesundes und schön ausgeformtes Zahnfleisch. Zahn 23 wurde für eine 360-Grad-Veneer präpariert und die finale prothetische Arbeitsgrundlage intraoral gescannt. Die definitive Versorgung von 21, 22 und 23 erfolgte mit der Presskeramik VITA AMBRIA. Der Austausch der Amalgamfüllung an 24 wurde abschließend eingeplant, um dem biokompatiblen Gesamtgedanken gerecht zu werden. Fazit Mit dem farbtreuen zirkondioxidverstärkten Lithiumdisilikat entstanden absolut natürliche Restaurationen, die nach der volladhäsiven Eingliederung für ein hochästhetisches Lächeln sorgten. Grundlage für die rot-weiße Ästhetik waren stabile anatomische Verhältnisse, die im Vorfeld durch das Zusammenspiel von Sofortimplantation, Poncho Technique und implantatprothetischem Langzeitprovisorium aus VITA CAD-Temp multiColor erreicht worden waren. Literaturangaben 1 Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Universität Regensburg. Report Number: 280_2/Project Number: 280. 09.11.2015. Pin-on-Block (POB)-Verschleißtest, Deutschland, 2015. 2 Juntavee N, Juntavee A, Srisontisuk S. Flexural Strength of Various Provisional Restorative Materials for Rehabilitation After Aging. J Prosthodont 2023 Apr; 32(S1): 20-28. 3 Rohr N, Märtin S, Fischer J. Fracture load of zirconia implant supported CAD/CAM resin crowns and mechanical properties of restorative material and cement. J Prosthodont Res 2021 Oct 15; 65(4): 502-508. 4 Huettig F, Prutscher A, Goldammer C, Kreutzer CA, Weber H. First clinical experiences with CAD/CAM-fabricated PMMA-based fixed dental prostheses as long-term temporaries. Clin Oral Investig 2016 Jan; 20(1): 161-8. 5 Baltzer A, Kaufmann-Jinoian V. VITA CAD-Temp for inLab and Cerec 3D. Int J Comput Dent. 2007 Jan; 10(1): 99-103 6 K iechle S, Liebermann A, Mast G, Heitzer M, Möhlhenrich SC, Hölzle F, Kniha H, Kniha K. Evaluation of one-piece zirconia dental implants: An 8-year follow-up study. Clin Oral Investig 2023 Jul; 27(7): 3415-3421. 7 Agustín-Panadero R, Serra-Pastor B, Chust-López C, Fons-Font A, Ferreiroa A. Immediate placement of single implant simultaneously with immediate loading in a fresh socket associated to periapical infection: A clinical case report. J Clin Exp Dent 2015 Feb 1; 7(1): e175-9. 8 Patnaik BB, Penmetsa GS, Raju MS, Haripriya N, Gera D, Ramesh K. Peri-implant mucosal enhancement using leukocyte platelet rich fibrin under Sohn's poncho technique: A randomized controlled clinical trial. Clin Adv Periodontics 2023 Jul 13. doi: 10.1002/cap.10259. Epub ahead of print. Kontakt: HIGHFIELD.DESIGN Hochfeldstraße 62 86159 Augsburg info@wichnalek.com www.highfield.design Kontakt: Zentrum für innovative Zahnmedizinteam DENTALIS Am Schäfflerbach 1 86153 Augsburg Lukas Wichnalek Norbert Wichnalek Arbnor Saraci Patricia Strimb Dr. med. dent. Jaroslaw Chrobot
Der komplette Fall 24 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Sofortversorgung von parallelisierten PrimeTaper-Implantaten mit individuellen goldfarbenen Atlantis Abutments und einer provisorischen laborgefertigten Brücke. Eine 76-jährige Patientin, die am 23.3.22 ihre stark parodontal geschädigten Unterkiefer-Frontzähne 32-42 verloren hatte, stellte sich in unserer Praxis vor. Nach eingehender Untersuchung und Beratung der Patientin entschieden wir, eine Brücke herstellen zu lassen, die auf zwei Implantaten regio 32 und 42 befestigt wird. Die Patientin ist implantaterfahren, raucht nicht, leidet aber unter Blutgerinnungsstörungen, Diabetes und grünem Star. Zudem trägt Sie einen Herzschrittmacher. Die Im-plantation erfolgte geführt mittels individuell gefertigter Bohrschablone. Sofortversorgung von parallelisierten Prime Taper Implantaten Präoperative klinische Ausgangssituation
Der komplette Fall 25 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Scan der klinischen Situation mit der DS PrimeScan Präoperative röntgenologische Ausgangssituation
Der komplette Fall 26 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Planung der parallelisierten PrimeTaper-Implantate in der Simplant-Software Darstellung der Implantatpositionen in der Simplant-Planung Darstellung der Implantatpositionen im Atlantis- Editor Visualisierung der Simplant-Bohrschablone mit Austrittsprofil der Implantate in der Planungssoftware Planung der goldfarbenen Atlantis Abutments Mittels Atlantis CoreFile-Datei gedrucktes Arbeitsmodell
Der komplette Fall 27 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Exakter Sitz der Simplant SAFE-Guide in situ Aufsicht auf die Bohrschablone Stanzung der Schleimhaut vor der Implantatbettaufbereitung Aufbereitung des Implantatbetts nach individueller Begutachtung der Knochendichte
Der komplette Fall 28 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Parallelisierte PrimeTaper-Implantate in situ Goldfarbene Atlantis Abutments definitiv eingesetzt für die „One Abutment One Time“-Technik Inserierte Abutments in situ Insertion der PrimeTaper-Implantate Ausrichtung der Implantate mithilfe des Einbringinstruments und der Markierung an der Bohrschablone zur exakten Insertion der Abutments Definition des Befestigungstorque mithilfe der Drehmoment-ratsche
Der komplette Fall 29 ddm | Ausgabe 2 | 2024 Postoperative röntgenologische Ansicht Klinische Situation der eingegliederten provisorischen laborgefertigten Brücke von 32-42 Kontakt: ZAHNFISCHER Strasse … PLZ, Berlin Telefon … e-Mail … Webseite… ZA Alexander Fischer
ddm | Ausgabe 2 | 2024 30 Fortbildung Zahntechnik plus 2024, eine runde Sache Ein Interview mit Ismail Yilmaz, Inhaber der Denseo GmbH Ismail Yilmaz, Inhaber der Denseo GmbH, ist begeistert von der jüngsten Fachmesse „Zahntechnik plus“. Als Hauptsponsor hat das Unternehmen eine beeindruckende Präsenz gezeigt und ist mit einer Vielzahl an neuen Aufträgen und inspirierenden Kontakten zurückgekehrt. In einem exklusiven Interview berichtet Yilmaz über die Highlights der Veranstaltung und die revolutionären Entwicklungen im Bereich der gedruckten Vollprothesen. Herr Yilmaz, die „Zahntechnik plus“ war ein voller Erfolg für Ihr Unternehmen. Was waren für Sie die größten Highlights? Die „Zahntechnik plus“ hat uns absolut begeistert. Als Hauptsponsor haben wir viel investiert, und das hat sich definitiv gelohnt. Besonders beeindruckend war die hohe Besucherfrequenz und die Qualität der Gespräche. Viele Entscheider aus der Branche waren vor Ort, sodass wir direkt auf der Messe zahlreiche hochwertige Abschlüsse erzielen konnten. Das klingt sehr vielversprechend. Welche Themen standen bei Ihnen im Fokus? Unser Hauptfokus lag auf dem Thema gedruckte Vollprothesen. Dieses Thema hat ein enormes Interesse geweckt und wir konnten viele Besucher damit begeistern. Es handelt sich um eine echte Revolution in der Zahntechnik, die viele Möglichkeiten eröffnet. Das Feedback war durchweg positiv und wir haben zahlreiche Anfragen erhalten, die wir nun umsetzen werden.
ddm | Ausgabe 2 | 2024 31 Fortbildung Können Sie uns mehr über die gedruckten Vollprothesen erzählen? Was macht diese Technologie so besonders? Gedruckte Vollprothesen sind ein innovativer Ansatz, der den Herstellungsprozess deutlich effizienter und präziser macht. Durch den Einsatz von 3D-Drucktechnologie können wir Prothesen passgenau und individuell für jeden Patienten anfertigen. Das spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch die Kosten erheblich, was letztlich sowohl für Zahnärzte als auch für Patienten von großem Vorteil ist. Wie war das allgemeine Feedback zur „Zahntechnik plus“? Die „Zahntechnik plus“ hat sich wie ein großes Familienfest für die Branche angefühlt. Es gab hervorragende Vorträge, eine großartige Location und eine erstklassige Organisation. Wir haben uns rundum wohl gefühlt und möchten den Veranstaltern ein großes Kompliment aussprechen. Wir sind auf jeden Fall wieder dabei und werden gerne erneut als Hauptsponsor auftreten. Was sind Ihre Pläne für die Zukunft? Wir möchten weiterhin auf dem Gebiet des 3D Drucks führend bleiben und unsere Technologien stetig weiterentwickeln. Außerdem planen wir, unser Engagement auf dem Gebiet des intraoralen Scans auszubauen, um unsere Innovationen in die Dentalwelt zu bringen. Dafür haben wir einen eigenen Online-Shop entwickelt (www.ios-shop.de) Der Erfolg auf der Messe hat uns gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die „Zahntechnik plus“ hat sich einmal mehr als wichtiger Treffpunkt für die Branche etabliert. Dank der Unterstützung und Begeisterung von Unternehmen wie der Denseo GmbH wird die Messe auch in Zukunft ein Highlight im Kalender der Dentalbranche bleiben. Wir bedanken uns bei Herrn Yilmaz für das Interview und freuen uns auf die nächste „Zahntechnik plus“.
ddm | Ausgabe 2 | 2024 32 Fortbildung Zahntechnik Plus 2024 wird zum Leuchtturm der Branche Mit einem deutlichen Aussteller- und Besucherzuwachs ziehen die Veranstalter der Zahntechnik plus 2024 eine überaus positive Bilanz. Insgesamt 1.480 Zahntechniker, Inhaber und Manager von Dentallaboren und Auszubildende strömten vom 3. bis 4. Mai zur Zahntechnik plus. Auf einer ausverkauften Messefläche präsentierten 87 Aussteller eine Vielfalt an Produkten und Dienstleistungen für den zahntechnischen Berufsalltag. Die Teilnehmer zeigten sich begeistert vom Umfang und der Qualität des Angebots und nutzten die Industrieausstellung und den Kongress als Plattform zum Austausch und zur zertifizierten Fortbildung. Mit über 60 Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden bot das Kongressprogramm eine enorme Themenvielfalt, die auf großen Zuspruch stieß. Besonders positiv hervorgehoben wurde der hohe Praxisbezug des Fachprogramms. Aktuelle fachliche und wirtschaftliche Herausforderungen wurden nicht nur angesprochen, sondern mit konkreten Lösungsvorschlägen und Hilfestellungen untermauert. Die drei Themenwelten „Moderne Technologien zwischen Faszination und Wirklichkeit“, „Personal – das neue Gold: Instrumente für Qualifikation und Motivation“ sowie „Sicher und nachhaltig – die wirtschaftliche Risiko- und Qualitätskultur für das Dentallabor“ fokussierten sich mit zentralen kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Themen vorrangig auf Inhaber und Manager von Dentallaboren. Ziel war es, praxisorientierte Lösungen für eine Vielzahl unternehmerischer Fragestellungen aufzuzeigen, damit jeder Laborleiter individuelle Antworten auf die täglichen Herausforderungen seines Laborgeschäfts ableiten konnte. Neben dem Fachprogramm nutzten die Teilnehmer intensiv die Gelegenheit, sich in vielfältigen Ausstellervorträgen und Workshops über Produkte, Techniken und aktuelle Entwicklungen in der Dentalbranche zu informieren. Branchenplattform mit Mehrwert: intensiver Austausch und positive Resonanz Geschäftiges Treiben in den Messegängen und intensive Gespräche an den Ständen sorgten für euphorische Stimmung auf der Industrieausstellung. Die Aussteller der Zahntechnik plus 2024 zogen ein durchweg positives Fazit.
ddm | Ausgabe 2 | 2024 33 Fortbildung „Wir haben die 2. Ausgabe der Zahntechnik plus schon mit großer Vorfreude erwartet – und eine großartige Veranstaltung erlebt, mit sehr gutem Traffic am Stand. Für unsere Branche war es das wichtigste Event des Jahres und eine gelungene Leistungsschau für Zahntechnik made in Germany. Der Fokus auf digitalen Innovationen, digitalem Workflow und das tolle Konzept mit superinteressanten Vorträgen, Workshops sowie der Industrieausstellung lieferten ein ideales Umfeld zum Netzwerken, für Kundenpflege und Neukundengewinnung. Der Wechsel von der Innenstadt in das Congress Center Leipzig auf dem Leipziger Messegelände war eine super Idee – angenehmes Ambiente, kurze Wege, eine perfekte Location. Wir freuen uns alle schon auf 2026 und sind auf jeden Fall wieder dabei“, fasst Michael Stock, Vertriebsleiter BRD der Schütz Dental GmbH, zusammen. Auch die Amann Girrbach GmbH bestätigt den erfolgreichen Messeverlauf. „Die auf allen Ebenen komplett ausgebuchte Ausstellung hat einen tollen Eindruck hinterlassen. Mehr Aussteller, namhafte Mitbewerber, sehr hochwertige Präsentationen und neueste Geräte an den Ständen – das war ein Umfeld, in dem wir uns sehr wohlgefühlt haben. Außerdem begrüßen wir sehr, dass mit dem neuen Format ‚Bildungstag für Azubis’ ein Angebot für den Berufsnachwuchs erfolgreich in das Konzept eingebunden wurde. Auch unsere Branche ist vom Fachkräftemangel nicht verschont und wir haben diese Gelegenheit sehr gern genutzt, um den Fachkräften von morgen unsere Neuheiten zu zeigen und sie für unser Unternehmen zu begeistern. Die nächste Veranstaltung in zwei Jahren steht schon fest im Kalender“, so Christian Kirsche, Leiter Sales Region Ost. Die hohe Zufriedenheit spiegelt sich auch in den Zahlen der Befragung des unabhängigen Marktforschungsunternehmens Gelszus Messe-Marktforschung (GMM) wider: 87 Prozent der Aussteller planen, bei der nächsten Zahntechnik plus dabei zu sein und 94 Prozent empfehlen die Veranstaltung weiter. Die Teilnehmer der Zahntechnik plus 2024 reisten aus ganz Deutschland an. Über ein Drittel der Teilnehmer nahm dabei einen Weg von über 300 Kilometern auf sich. Mit ihrem breit gefächerten Angebot aus Industrieausstellung und Kongress traf die Zahntechnik plus den Nerv der Teilnehmer
ddm | Ausgabe 2 | 2024 34 Fortbildung und erhielt Bestnoten in der Teilnehmerbefragung: 91 Prozent der Befragten äußerten, dass sie die Zahntechnik plus auch 2026 wieder besuchen möchten und 94 Prozent der Teilnehmer gaben an, die Zahntechnik plus ihren Kollegen weiterzuempfehlen. „Bildungstag für Azubis“ sorgt für Begeisterung Mit 120 ausverkauften Tickets und begeisterten Teilnehmern war der "Bildungstag für Azubis" am 3. Mai ein voller Erfolg. Auszubildende aus dem gesamten Bundesgebiet kamen auf der Zahntechnik plus zusammen, um sich in Vorträgen und Workshops über wichtige ausbildungsrelevante Themen wie der neuen Ausbildungsverordnung sowie der Gesellenprüfungsvorbereitung zu informieren. Zusätzlich erhielten sie praktische Tipps und Rüstzeug für ihren künftigen Berufsalltag, beispielsweise zum Einsatz des Intraoralscanners und zu den Möglichkeiten, Grenzen und Perspektiven der digitalen Fertigung. Ein Messerundgang rundete das Programm ab und bot den Teilnehmern die Gelegenheit, die Produktvielfalt und Innovationen der Branche zu entdecken. Die Teilnehmer lobten das vielfältige Angebot und die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Der "Bildungstag für Azubis" hat sich damit als wertvolle Erweiterung des Gesamtprogramms etabliert und wird auch in zwei Jahren wieder stattfinden. Meisterhafte Zahntechnik: Verleihung des Klaus-Kanter-Preises Die Verleihung des 30. Klaus-Kanter-Förderpreises für die herausragendsten Leistungen bei der praktischen Meisterprüfung in der Zahntechnik bildete ein Highlight am Nachmittag des ersten Kongresstages. Drei hervorragende Meister wurden mit einer Sieger-Urkunde geehrt und erhielten ein Preisgeld. Den ersten Platz belegte Juliane Albrecht. Die Plätze zwei und drei gingen JanNiklas Koch und Maike Usinger. Der Klaus-Kanter-Preis, auch als „Oskar der Zahntechnik“ bekannt, wird seit 1994 an die besten Meister des Zahntechnikerhandwerks verliehen. Die nächste Zahntechnik plus findet vom 6. bis 7. März 2026 im Congress Center Leipzig statt.
ddm | Ausgabe 2 | 2024 35 Fortbildung Kontakt: ADT-Geschäftsstelle Marion Becht Tel.: +49 (0)6359 / 30 87 87 becht@ag-dentale-technologie.de www.ag-dentale-technologie.de Rückblick auf die 52. ADT-Jahrestagung Liebe Freunde der ADT, unsere 52. ADT-Jahrestagung in Nürtingen war unsere 3. Hybrid-Tagung und wir können sagen, sie war erfolgreich in jedem Sinne. Viele behaupten, sie war die „beste ADT“ jemals. Zu diesem Erfolg haben alle 1.136 Beteiligten beigetragen. Ein großer Dank geht an die 48 Referent:innen die in Workshops und Vorträgen ihr Wissen weitergegeben haben an die 769 Präsenz-Teilnehmer in Nürtingen an die 157 Online-Teilnehmer an die 50 Aussteller und Sponsoren mit insgesamt 162 Mitarbeiter:innen vor Ort. 138 haben den on demand-Zugriff gebucht. 78 neue ADT-Mitglieder konnten gewonnen werden! Darüber hinaus gibt es folgende Highlights von der ADT 2024 zu berichten: Ehrung „Bester Vortrag 2023“ ZTM José den San José González erhielt am 01.06.2024 die Urkunde für seinen Vortrag „Digitales in der analogen Welt“ Forum 25 Mutige junge Menschen haben tolle Vorträge gehalten. Als Siegerin und Empfängerin des 1. Platz-Awards wurde BufDi Xenia Klaiber aus Tübingen mit ihrem Vortrag „Mein Bundesfreiwilligen Dienst in der Zahntechnik“ gewählt. Bester Vortrag 2024 Frau Prof. Dr. Ingrid Peroz aus Berlin mit ihrem Vortrag „Okklusionsschienen und mehr“ hat laut Publikum den „Besten Vortrag 2024“ gehalten. Wir gratulieren der Referentin und danken den Teilnehmern, die sich bei der Wahl beteiligt haben. Unter allen Beteiligten haben wir drei Amazon-Gutscheine verlost. Viel Spaß damit! Ankündigung ADT-Jahrestagung 2025 Nach der Tagung ist vor der Tagung und so möchten wir bereits jetzt auf die 53. Jahrestagung der ADT hinweisen. Schwerpunktthema ist „Zahnmedizin und Zahntechnik im Spannungsfeld zwischen Tradition und Algorithmen“. Die Tagung wird vom 19. – 21.06.2025 in Nürtingen stattfinden und ist im Hybrid-Format (Präsenz + Live-Stream inkl. on demand-Zugriff) geplant.
ddm | Ausgabe 2 | 2024 36 Fortbildung EXOCAD INSIGHTS 2024 DENTALE BILDUNG IM FOKUS Internationale Experten aus der Dentalbranche trafen sich auf Mallorca, um an dem mit Spannung erwarteten, zweitägigen globalen Event von exocad teilzunehmen. exocad, ein Unternehmen von Align Technology, Inc. und einer der führenden Anbieter von dentaler CAD/CAM-Software, hat Insights 2024 erfolgreich abgeschlossen. Die vierte Ausgabe des globalen Events für digitale Zahnheilkunde, das exocad alle zwei Jahre ausrichtet, stand unter dem Motto „Network. Innovate. Lead“ und fand am 9.-10. Mai 2024 in Palma de Mallorca, Spanien, statt. „Unser Ziel bei Insights 2024 war es, Fachleute des gesamten dentalen Spektrums zusammenzubringen, damit sie voneinander lernen können“, sagte Tillmann Steinbrecher, CEO bei exocad. „Mit hunderten von Teilnehmern, 54 Industriepartnern und Gastrednern aus der ganzen Welt haben wir genau das erreicht. Wir haben die Zukunft der digitalen Zahnheilkunde erlebt und neue Ansätze gesehen, um Ergebnisse gemeinsam immer weiter zu verbessern.“ Das dentale CAD/CAM-Event brachte Zahntechniker, Zahnärzte und Industriepartner aus über 45 Ländern zusammen. Die Teilnehmer erlebten informative Präsentationen von Top-Referenten der Branche und lehrreiche Sessions der exocad Software-Experten. Unter dem Motto „Network. Innovate. Lead.“ hatte exocad, ein Unternehmen von Align Technology Inc., zum vierten Mal zu exocad Insights eingeladen, seinem alle zwei Jahre stattfindenden globalen Event. Rund 850 Zahntechniker und Zahnärzte kamen am 9. und 10. Mai 2024 nach Palma de Mallorca (Spanien), um sich über die neuesten Trends für die digitale Zahnheilkunde zu informieren.
ddm | Ausgabe 2 | 2024 37 Fortbildung „Auf dem Event konnten die Teilnehmer sehen, welche Technologie- und Behandlungsansätze es gibt, um vorhersehbarere Ergebnisse, schnellere Workflows und höhere Patientenzufriedenheit zu erreichen,“ sagte Novica Savic, CCO bei exocad. exocad Software-Sessions für Labor und Praxis Bei Insights 2024 konzentrierten sich die Software-Sessions von exocad auf die Wissensvermittlung und modernste Workflows mit DentalCAD, ChairsideCAD und exoplan. Dabei stand die ReleaseSerie Elefsina 3.2 im Fokus. Internationale Top-Referenten Insights 2024 bot Zahntechnikern und Zahnärzten, die sich für digitale Workflows begeistern, Zugang zu karrierefördernden Einblicken von Top-Branchenexperten. Zu den Vorträgen bekannter Experten der Dentalwelt gehörten eine Präsentation von Dr. Miguel Stanley über die Macht von Avataren in der Zahnmedizin, Einblicke in das Smile Design von internationalen Experten wie Dr. Guilherme Saavedra und Dr. Elaine Halley sowie ein spannender Blick auf die Okklusion mit Zahntechnikermeister (ZTM) Edris Rasta. Dr. August de Oliveira hielt einen Vortrag über 3D-Druck und exocad für den Allgemeinzahnarzt. Das britische Techniker- und Zahnarztduo Kristina Vaitelytė und Dr. Eimear O'Connell schloss das Event mit einem hochmodernen, zukunftsweisenden TeamAnsatz, der kieferorthopädische und restaurative Behandlungsplanung miteinander verbindet, ab. Christine McClymont, Global Head of Marketing and Communications bei exocad, und Tillmann Steinbrecher, CEO bei exocad, überraschten das Publikum mit Awards in drei Kategorien.
ddm | Ausgabe 2 | 2024 38 Fortbildung In den Pausen strömten die Teilnehmer in die Ausstellung mit über 50 strategischen Partnerunternehmen von exocad, um sich dort über aktuelle, digitale Innovationen und die neuesten Materialien zu informieren. Auch bei exocad Insights dabei: Michael Kohnen (r) und dem exocad Software-Expertenteam. Sie gaben wieder konkrete Anwendungstipps für DentalCAD und exoplan, die die Teilnehmer direkt nach ihrer Rückkehr in ihren Laboren umsetzen konnten.
ddm | Ausgabe 2 | 2024 39 Fortbildung Partner-Ausstellung, Partner-Sessions und Softwareintegration Über 50 Top-Unternehmen aus den Bereichen Dentalmaterialien, Geräte und CAD/CAM beantworteten auf der Insights Partner-Ausstellung Fragen und zeigten ihre Produkte. Die elf Diamond-, Platin- und Gold-Partner hielten jeweils fünf eigene Sessions, in denen sie ihre Innovationen vorstellten, Fälle präsentierten, neue Produkte veröffentlichten und ihre Ideen für den Einsatz der Softwarelösungen von exocad in Verbindung mit digitaler Hardware zeigten. „Insights“ in die Zukunft Die Besucher interessierten sich vor allem für einen Ausblick auf zukünftige Produkte und Dienstleistungen, die exocad während des Events vorstellte. Das Unternehmen demonstrierte das nächste Release seiner Implantatplanungssoftware exoplan 3.2 Elefsina* und kündigte die Einbindung eines neuen Workflows für stapelbare Schablonen an. Das Unternehmen zeigte außerdem seine Vision von KI-Kronendesign und verbesserter Visualisierung im Smile Creator von exocad. Community and Charity Insights 2024 bot eine willkommene Gelegenheit, sich persönlich mit den exocad Experten und der Dentalindustrie zu vernetzen. Nach einem umfangreichen Bildungsprogramm konnten sich die Teilnehmer bei einer Abendveranstaltung unter dem Motto „Pearly White Night“ entspannen. exocad bot dabei wieder die Gelegenheit, gemeinnützige Zwecke mit dem Kauf von besonderen, limitierten Insights T-Shirts zu unterstützen. Die Einnahmen aus diesem T-Shirt Verkauf gehen laut exocad an dentale Nonprofit-Organisationen. *Noch in keinem Markt zum Verkauf verfügbar Kontakt: exocad GmbH Natalia Gonsior Rosa-Parks-Straße 2 64295 Darmstadt, Deutschland Telefon +49 (0)6151 6294132 ngonsior@exocad.com exocad.com Auf der Dachterrasse des Palau de Congressos in Palma verlebten die Teilnehmer bei spanischen Köstlichkeiten und mitreißender Musik
ddm | Ausgabe 2 | 2024 40 Fortbildung VITABLOCS TriLuxe forte Premium-Ästhetik mit noch mehr Möglichkeiten Qualität „made in Germany“ seit genau 100 Jahren: Die VITA Zahnfabrik bietet mit ihrem Produktportfolio hochästhetische Lösungen für die Prothetik. So auch mit den bewährten CAD/CAM Blöcken VITABLOCS TriLuxe forte. Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum sind die Blöcke in fünf neuen VITA classical A1-D4 Farben erhältlich. Ästhetisch und nachweislich hochwertig Mit ihrem integrierten Farbverlauf eignen sich VITABLOCS TriLuxe forte besonders gut für die CAD/ CAM-Fertigung von Kronen und Veneers im sichtbaren Bereich. Die vier Intensitätsschichten garantieren ein natürliches Farb- und Lichtspiel – so nah an der Ästhetik natürlicher Zähne wie möglich. Bewährte Feldspatkeramik - seit über 35 Jahren Das Material verfügt über ein spezielles Feinstrukturgefüge und ist dadurch nachweislich besonders gut polierbar und abrasionsstabil. Zahlreiche klinische Studien bestätigen die lange Haltbarkeit von Restaurationen mit VITABLOCS. Einfach und effizient in der Anwendung VITABLOCS TriLuxe forte ist künftig neben den bereits verfügbaren VITA classical Farben A1, A2, A3 und A3.5 auch in den Farben B1, B2, B3, C2 und C3 erhältlich. Anwender haben damit noch mehr Möglichkeiten, um farblich passende Restaurationen einfach und schnell zu erstellen. VITABLOCS TriLuxe forte spart zudem Zeit und macht den Workflow effizienter: Eine ChairsideBehandlung in nur einer Sitzung in der Zahnarztpraxis ist mit VITABLOCS problemlos möglich. Patientinnen und Patienten profitieren nicht nur von einer schnellen Behandlung, sondern auch von hochästhetischen Ergebnissen. Mehr zu VITABLOCS TriLuxe forte Weitere Informationen: www.vita-zahnfabrik.com/vitablocs_TP6_Multicolor.html VITABLOCS TriLuxe forte ermöglicht effiziente CAD/CAM-Restaurationen mit besten Ergebnissen.
ddm | Ausgabe 2 | 2024 41 Fortbildung KaVo ProXam Verwandelt Sie in einen Superhelden mit Röntgenblick Entfesseln Sie die Superkräfte Ihrer dentalen Bildgebung mit dem KaVo ProXam 3DQ. Intelligentes, dreidimensionales Röntgen mit einer maximalen Volumengröße von 19x15 cm. KaVo ProXam 3DQ – unser Hero für den ultimativen Durchblick. Erfahren Sie mehr: www.kavo.com/de/imaging www.kavo.com
ddm | Ausgabe 2 | 2024 42 Journal Vor etwa einem Jahr übernahm Dr. Ina Wüstefeld die Geschäftsführung der Dentalpoint AG (heute CeramTec Schweiz GmbH). In dieser Zeit ist viel passiert innerhalb des Unternehmens. Im Interview blickt die promovierte Zahnärztin auf ihr vergangenes Jahr zurück, spricht über ihre Erfahrungen und gibt einen Ausblick auf die Zukunft des Unternehmens. Zur Person: Dr. Ina Wüstefeld ist promovierte Zahnärztin und hat einen Masterabschluss in Business Administration. Sie verfügt über langjährige Erfahrungen im Bereich Medical Scientific Affairs und hatte im Laufe ihrer Karriere verschiedene kommerzielle Führungsrollen inne, zuletzt als Vice President Global Regulatory & Medical Scientific Affairs. Seit Juli 2023 ist sie Geschäftsführerin der CeramTec Schweiz GmbH (früher Dentalpoint AG). Hallo Frau Dr. Wüstefeld. Erst einmal Gratulation zu Ihrem ersten Jahr als Geschäftsführerin der CeramTec Schweiz GmbH. Wie haben Sie dieses Jahr als Geschäftsführerin erlebt? Es war für mich und das gesamte Team auf jeden Fall sehr spannend und inspirierend: Ein neues Umfeld, ein anderes Land, coole Leute am Standort Spreitenbach, super Dynamik und dieser Spirit, mit unserem Keramikimplantat weiter nach vorne zu gehen. Das ist schon eine tolle Sache. Es ist herausfordernd, aber ich habe sehr viel Freude daran. Außerdem habe ich viele neue Menschen kennengelernt und auch selbst viel dazugelernt. Ich bin sehr dankbar dafür. Dr. Ina Wüstefeld: „CeramTec investiert stark in den Ausbau von Produktionskapazitäten und in weitere klinische Studien“ Dr. Ina Wüstefeld, Geschäftsführerin der CeramTec Schweiz GmbH
ddm | Ausgabe 2 | 2024 43 Journal Als Sie Ihre Position antraten, waren Sie Geschäftsführerin der Dentalpoint AG. Nun sind Sie seit Anfang des Jahres Geschäftsführerin der CeramTec Schweiz GmbH. Wie haben Sie die Umfirmierung wahrgenommen? Die Umfirmierung war durchaus positiv – auch in meinem persönlichen Empfinden. Wir gehören zum Weltkonzern CeramTec und sind jetzt weiter zusammengewachsen. Es ist doch so: Wenn ein kleines Unternehmen von einem größeren Unternehmen inkorporiert wird, gibt es immer auch ein paar Herausforderungen administrativer Art. Aber mit dem gemeinsamen Team, welches wir vor Ort haben, und einer hohen Identifizierung mit dem Know-how, welches CeramTec mitbringt, wollen wir die beste Lösung für Anwender:innen und Patient:innen generieren. Das steht für uns im Fokus. Und das gesamte Team hat es sehr begrüßt, dass wir einen investitionsstarken Partner haben – einen Mutterkonzern, der Experte in seinem Bereich ist, uns viele Türen öffnet und uns in den unterschiedlichen Vertriebskanälen, in denen wir aktiv sind, stabilisiert. CeramTec ist weltweit eines der führenden Unternehmen in der Herstellung von Hochleistungskeramik und umfasst ein Portfolio von über 10.000 verschiedenen Produkten, Bauteilen und Komponenten aus technischer Keramik und keramischen Werkstoffen. Inwiefern profitieren Sie als CeramTec Schweiz von diesem umfangreichen Know-how? Es ist tatsächlich ein umfangreiches Know-how. Wir profitieren eindeutig im Sinne der Weiterentwicklung unseres Produktportfolios. CeramTec hat auch vor der Übernahme von Dentalpoint dentale Keramikimplantate hergestellt und auf den Markt gebracht. Wir haben jetzt sozusagen die Fusionierung des Know-hows an unterschiedlichen Standorten sowie in den unterschiedlichen Bereichen und haben dann die Möglichkeit, weiterhin ein tolles Produkt auf den Markt zu bringen und es auch weiterzuentwickeln. Der Markt an sich entwickelt sich weiter. Die Anwender:innen und Patient:innen haben ein hohes Interesse an wissenschaftlichen Daten und Fakten. Und hier können wir uns daran orientieren, was uns die Orthopädie-Sparte von CeramTec bereits vorbereitet hat. Ich glaube, wir sind diesen Schritt voraus, was für ein Unternehmen sehr wichtig ist, um in der Zukunft erfolgreich zu sein. Als Implantologin bzw. Implantologe achtet man natürlich auf die Studienlage. Bei Keramikimplantaten ist dies relevant, weil moderne Implantate aus Zirkondioxidkeramik noch nicht so lange auf dem Markt sind. Wann kommt der Durchbruch? Der Durchbruch ist schon da. Die klinische Evidenz hat auch in der Zahnmedizin hohe Relevanz und gewinnt natürlich auch mehr Nachfrage von der Patienten- und Anwenderseite. Aus MetaAnalysen wissen wir, dass die Überlebensrate bei Keramikimplantaten über fünf Jahre hinweg bei über 97% liegt. Bei 10-Jahres-Daten liegt die kumulative Überlebensrate bei über 95%. Das spricht eindeutig für Keramikimplantate. Und hier wird es unser Beitrag als CeramTec sein, die wissenschaftliche Datenlage weiter zu untermauern, neue Studien zu lancieren sowie retrospektive Daten zu sammeln – unsere Implantate sind schon sehr lange im Markt – und diese zu Publikationen zu bringen. Viele implantologisch tätige Zahnärzt:innen haben auch die Erfahrungen gemacht, dass man mit modernen Keramikimplantaten optimale Behandlungsergebnisse und langfristige Patientenzufriedenheit erzielen kann. Ich stelle auch fest, dass immer mehr Patient:innen sich mit der Frage des Implantatmaterials intensiv beschäftigen und das weiße und biokompatible Implantatmaterial präferieren. In der S3-Leitlinie zu Keramikimplantaten wird betont, dass die Datenlage für einteilige Implantate günstiger sei als für zweiteilige Implantate. Soll es für Anwender zweiteiliger Keramikimplantate ein Grund zur Vorsicht sein? Obwohl es für einteilige Keramikimplantate heute mehr Daten gibt, entspricht das zweiteilige Design gemäß unseren Erfahrungen eher dem, was die Mehrheit der implantologisch und pro-
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