ddm | Ausgabe 1 | 2024 38 Kollegentipp Das Abformen zur genauen Reproduktion der Form der intraoralen Umgebung kam im 18. Jahrhundert auf. Seitdem wurden verschiedenste Materialien und Verfahren mit dem Ziel eingesetzt, eine möglichst genaue Reproduktion zu erreichen. Voraussetzung waren ein gutes Abformmaterial, ein gutes Gussmaterial sowie die Geschicklichkeit des Behandlers bei der Abformung und die des Zahntechnikers bei der Herstellung des Positivmodells daraus. Der Prozess an sich, an dem verschiedene Werkstoffe und Berufe beteiligt sind, stellt das Grundproblem dar, wenn es darum geht, eine exakte intraorale Reproduktion zu erhalten. Zu Transport und Konservierung der Abformung sowie Aufbewahrung des Modells ohne Schäden kommen die oben genannten Probleme bei der Realisierung einer perfekten Reproduktion der intraoralen Umgebung und der Konservierung dieser Reproduktion über Jahre hinweg. Rückblick In der Absicht, die mit der herkömmlichen Abformung verbundenen Probleme zu vermeiden und die größtmögliche Genauigkeit zu erreichen, wurden in den 1970er Jahren, gleichzeitig mit der Entwicklung der CAD/CAM-Technologie (Computer Aided Design und Computer Aided Manufacturing, d. h. computergestützte Entwicklung und Fertigung) erstmals Intraoralscanner in der zahnärztlichen Praxis eingeführt. Die Hauptfunktion des Intraoralscanners besteht darin, eine exakte Abformung mittels Generierung einer digitalen Datei zu erstellen, welche die intraorale Umgebung naturgetreu abbildet. Um die Genauigkeit der Scanner bei der Abformung bestimmen zu können, wurden die Begriffe Richtigkeit und Präzision eingeführt. Es wurde festgelegt, dass die Richtigkeit das Vermögen des Scanners beschreibt, eine wahrheitsgetreue Reproduktion zu erstellen, während die Präzision die Fähigkeit bezeichnet, diese Reproduktion mit den gleichen Ergebnissen zu wiederholen. Ein guter Intraoralscanner muss somit diese Fähigkeiten besitzen, damit er sicher angewendet werden kann. In der wissenschaftlichen Literatur werden als wesentliche Vorteile des Intraoralscanners die folgenden angegeben: mehr Komfort für den Patienten bei der Abformung Zeitersparnis beim Abformvorgang Vereinfachung und Zeitersparnis beim Prozess der indirekten Restauration mehr diagnostische Möglichkeiten bessere Kommunikation mit dem Dentallabor bessere Kommunikation mit dem Patienten geringerer Platzbedarf bei der Aufbewahrung, da kein physisches Modell benötigt wird Intraoralscanner VivaScan Untersuchung der Genauigkeit und Fallbeispiel Rafael Piñeiro Sande
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