ddm Ausgabe 3 | 2023

8 ddm | Ausgabe 3 | 2023 Der komplette Fall Anhand all der Informationen, die uns der Scan, die Bewegungsinformationen und die Bilder des Patienten liefern, wird jetzt die Prothese geplant (Abb. 9 bis 11). Dazu müssen die erfassten Daten in eine CAD (Computer Aided Design)-Software geladen werden. Hier wird für den 3D-Druckprozess die Prothese in mehreren Bestandteilen geplant: Als erstes wird die Prothesenbasis und im Nachgang der Zahnbogen virtuell modelliert, um die Form und Position der Prothese zu bestimmen. Der Zahntechniker kann verschiedene Anpassungen vornehmen (z. B. andere Auswahl der Zahnform in der Zahndatenbank), um eine individuelle Passform und Ästhetik zu erreichen. Auf diese Art und Weise reduziert sich der manuelle Prozess auf ein Minimum. Nach der digitalen Modellierung werden Try-In-Prothesen gefertigt, die die Wachsanprobe ersetzen (Abb. 12 bis 15). Sie bestehen jeweils aus einem Bauteil. Damit werden der Sitz und die Passgenauigkeit direkt am Patienten überprüft. Die Try-in-Modellation bietet dem Patienten die Möglichkeit, für eine kurze Tragedauer den Sitz und die Passgenauigkeit im Alltag zu testen. Diese Vorgehensweise ist auch für implantatgetragene Arbeiten ein einfacher Weg, um die endgültige Versorgung so wenig wie möglich nachbearbeiten zu müssen. Zusätzlich gewährleistet diese Vorgehensweise einen hohen Service sowie ein hochqualitatives und ästhetisches Ergebnis. Nach der Einprobe und Freigabe der Patientin wurde die Try-in-Arbeit digital angepasst und die endgültigen Prothesen wurden mit dem Drucker SprintRay Pro 95 hergestellt. Der Drucker verwendet dazu eine hochpräzise DLP-Technik, bei der die Prothese schichtweise aus flüssigem Kunststoff (Resin) aufgebaut wird. Der Druckprozess für die Prothesen liegt bei ca. 2 h bis 2 h 15 min, je nach Ausrichtung auf der Bauplattform, der Auflösung des gedruckten Objekts und der Druckgeschwindigkeit. Abb. 6: Konventionelle Abdrucknahme des Unterkiefers auf individuell gedrucktem Löffel. Abb. 9: Digitalisierter Unterkiefer in der CAD-Software. Abb. 7: Konventionelle Abdrucknahme des Oberkiefers auf individuell gedrucktem Löffel. Abb. 10: Digitalisierter Oberkiefer in der CAD-Software. Abb. 8: Schematische Darstellung zur Anwendung des digitalen Gesichtsbogens Zebris. Abb. 11: Digitale Planung der Prothesen.

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