ddm Ausgabe 3 | 2023

29 ddm | Ausgabe 3 | 2023 Die AxioPrisa Software erkennt die Strukturen der Bissgabel und richtet den Oberkiefer räumlich aus. Kollegentipp Arbnor Saraci: Und das ist genau der Unterschied zu Kompositblocks, die fälschlicherweise auch immer wieder als Hybridkeramik bezeichnet werden. Die bestehen aus einem Polymer, in das fein gemahlene Füllkörper aus Glas, Quarz oder Keramik eingebettet sind. Das Ganze wird dann in der Form des Rohlings auspolymerisiert. Im Unterschied dazu entsteht bei der Hybridkeramik VITA ENAMIC ein duales ineinandergreifendes Keramik-Kunststoff-Netzwerk mit deutlichen Materialvorteilen. Welche Vorteile sind das gerade in Bezug auf die okklusal instabile Patientin in dem vorliegenden Fallbeispiel? Lukas Wichnalek: Dem Behandler war es wichtig, ein Restaurationsmaterial zu verwenden, das jederzeit problemlos und zuverlässig eingeschliffen, aber auch aufgebaut werden kann. Beim Einschleifen ist die Hybridkeramik VITA ENAMIC sehr robust. Werden dabei Mikrorisse in der Keramik verursacht, werden diese spätestens am angrenzenden Polymer gestoppt. Risse breiten sich also erst gar nicht aus, sodass kein größerer Schaden entsteht. Die Nachpolitur ist schnell und einfach. Arbnor Saraci: Auch Ergänzungen beziehungsweise Korrekturen mit Komposit sind jederzeit möglich. An der Oberfläche dominiert ja ganz klar die Keramik, weswegen die Hybridkeramik auch genauso konditioniert werden kann. Nach der definitiven Eingliederung können solche Restaurationen jederzeit im Mund angeraut, silanisiert und anschließend adhäsiv mit Füllungskomposit ergänzt werden. Diese Spielräume gaben dem Behandler bei der okklusal instabilen Patientin ein Mehr an Sicherheit. Sie haben in diesem Fall komplett modelllos gearbeitet? Wie wurde dabei die rein virtuelle Arbeitsgrundlage generiert? Lukas Wichnalek: Da hat sich wirklich etwas getan. Auch beim modellosen Arbeiten kann mittlerweile alles so weiterlaufen, wie man es grundlegend gewohnt ist. Erst werden natürlich die Zahnbögen gescannt und ein Vestibulärscan durchgeführt, um die habituelle Okklusion zu erfassen. Dann wird wie gewohnt der analoge SAM-Transferbogen angelegt, allerdings mit einem kleinen, aber feinen Unterschied.

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