28 ddm | Ausgabe 3 | 2023 Der „virtuelle Patient“ war in der Zahnmedizin lange eine Utopie, die es zu erreichen galt. Eine präzise, zu jeder Zeit verfügbare, rein virtuelle Arbeitsgrundlage für die Planung, Konstruktion und Fertigung von Versorgungen war die Wunschvorstellung. Modelle sollten aus dem Arbeitsalltag verschwinden. Heute arbeiten die ersten gewerblichen Labore schon komplett virtuell, was ganz neue Versorgungsmöglichkeiten eröffnet. Denn Digitalisierung bedeutet nicht nur die Weiterentwicklung von Hard- und Software, sondern ist auch die Möglichkeit, neue Materialien in der CAD/CAM-gestützten Fertigung zu verwenden. Diese innovativen Materialien bieten die große Chance, Patienten immer indikationsgerechter, schneller und ökonomischer zu versorgen. Im folgenden Interview berichten die Zahntechniker Lukas Wichnalek und Arbnor Saraci (beide Augsburg, Deutschland), wie sie eine okklusal instabile Patientin auf einer rein virtuellen Arbeitsgrundlage mit der polychromatischen CAD/CAM-Hybridkeramik VITA ENAMIC multiColor (VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland) versorgten. Was ist der Unterschied der ganz speziellen Keramik VITA ENAMIC zu anderen Keramiken und Kompositen? Lukas Wichnalek: Ja, der Unterschied muss einem erstmal klar werden, um zu begreifen, wie einzigartig VITA ENAMIC ist. Vollkeramik an sich ist mehr oder weniger spröde. Um dem entgegenzuwirken, wird bei der Herstellung der Hybridkeramik eine bereits zahnfarben eingefärbte Feinstrukturkeramik porös in Blockform gesintert und anschließend unter Druck und Hitze mit einem transparenten Polymer infiltriert. Die Keramik dominiert also den Materialaufbau deutlich. Der AxioPrisa Bissgabelträger wird zusammen mit dem Oberkieferzahnbogen gescannt. Okklusale Instabilität Hybridkeramik VITA ENAMIC im virtuellen Artikulator Kollegentipp
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