38 ddm | Ausgabe 2 | 2023 Digitale Arbeitsschritte halten immer weiter Einzug in die Zahnheilkunde. Nun stellt sich die Frage, ob digital immer besser ist. Ein neuer Bissgabelträger sorgt für Effizienzsteigerung in der Dentalbranche und ermöglicht, die Oberkieferposition digital per Intraoralscan zu erfassen und zu übertragen. Der analoge Alltag Was lange nur mit analogen Möglichkeiten Alltag war, wird jetzt digital. Bissgabel und Gesichtsbögen sind in jeder Praxis allgegenwärtig und dienen den Technikern als wichtiges Hilfsmittel, um akkurate Restaurationen herzustellen, die nur einen minimalen Nachbearbeitungsaufwand durch den Zahnarzt erfordern. Vermutlich hat jeder Zahnmediziner die Anwendung schon an der Universität erlernt und bis dato diese auch nicht verworfen. Eine anatomische Modellmontage ist für die genaue Arbeitsweise ein Muss und stellt einen wichtigen Schritt in Richtung der wichtigen Passgenauigkeit von Restaurationen da. Manch ein Zahntechniker blickt selbst auf die analoge Variante skeptisch herab und verwendet bei kleinen Restaurationen oder Schienen bevorzugt eine mittelwertige Modelmontage, da die Übertragung per Bissgabel auch eine Fehlerquelle darstellen kann. Zu hohe Materialaufbauten auf der Bissgabel können beispielsweise den Sitz des Gipsmodells verfälschen. Das Abtragen der überschüssigen Masse birgt ebenfalls Risiken, so kann sich schnell ein Bereich der Impression lösen, welcher später wieder aufgeklebt werden muss und eine Verfälschung der Position bedeuten könnte. Jedoch ist das gang und gäbe in den Laboren und wenige Zahnärzte und Techniker zweifeln diese Arbeitsweise an. Die digitale Offenbarung? Schneller, günstiger, genauer, so versprechen die Intraoralscanner-Hersteller es auf ihren Websites. Arbeitet eine Praxis zwecks der Versprechen mit einem Intraoralscanner ergeben sich ganz andere Möglichkeiten und Problematiken, so werden bisher Scans mittelwertig im virtuellen Raum positioAbb. 1: AxioPrisa, der digitalisierbare Bissgabelträger, am herkömmlichen SAM AxioQuick Transferbogen. Analog oder digital? Ein Scheideweg der Präzision Julius Lorbiecki Kollegentipp
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