ddm Ausgabe 2 | 2023

ddm | Ausgabe 2 | 2023 29 Tobacco Harm Reduction Konzept Schadensminderung als ergänzender Ansatz Seit einigen Jahren existieren bereits Alternativen zur herkömmlichen Zigarette. Diese verbrennungsfreien Alternativen – z. B. E-Zigarette oder Tabakerhitzer – sind nicht schadstoff- oder risikofrei und enthalten ebenfalls Nikotin. Sie geben jedoch deutlich weniger Schadstoffe ab. Für diejenigen erwachsenen Raucher:innen, die nicht aufhören, könnte der vollständige Umstieg auf wissenschaftlich fundierte, verbrennungsfreie Alternativen eine Schadensminderung – Harm Reduction5 – beim Rauchen bedeuten. Tobacco Harm Reduction ist ein inklusiver, niedrigschwelliger Ansatz der Raucher:innen ohne Rauchstoppmotivation wieder erreichen und langfristig die Raucher:innenquote senken könnte. Aber: Zu verbrennungsfreien und dadurch schadstoffreduzierten Alternativen fehlen laut Umfrageergebnissen vielen Zahnärzt:innen grundlegende Fakten.6 Demnach schätzten 49 Prozent von ihnen das Schadenspotenzial von E-Zigaretten und Tabakerhitzern fälschlicherweise als gleich hoch oder höher ein als das von herkömmlichen Zigaretten. Insgesamt gaben 73 Prozent an, sich nicht ausreichend über schadstoffreduzierte Produkte informiert zu fühlen. Das Konzept der Schadensminderung beim Rauchen durch einen kompletten Umstieg auf schadstoffreduzierte Produkte wie E-Zigaretten und Tabakerhitzer kannten 86 Prozent der Zahnärzt:innen nicht. Nach einer kurzen Erläuterung hielten es jedoch 76 Prozent der Befragten für einen sinnvollen Ansatz für diejenigen, die das Rauchen nicht aufgeben. Klar ist: Erwachsenen Raucher:innen, die nicht bereit sind, mit dem Rauchen aufzuhören, sollten alle vorhandenen Alternativen zum Weiterrauchen von herkömmlichen Zigaretten aufgezeigt werden. Für eine faktenbasierte Entscheidung benötigen sie auch verständliche Informationen zu schadstoffreduzierten Alternativen. Denn nur 18 Prozent der Raucher:innen in Deutschland wissen laut der DEBRA Studie, dass nicht das Nikotin, das aber aufgrund seines Abhängigkeitspotenzials nicht risikofrei ist, sondern Verbrennungsprodukte des Tabaks die primäre Ursache rauchbedingter Krankheiten sind. Rund 63 Prozent der Raucher:innen in Deutschland schätzen fälschlicherweise das gesundheitliche Risiko von E-Zigaretten und Tabakerhitzern als mindestens gleich hoch im Vergleich zur Zigarette ein. Gerade bei der Bereitstellung dieser Informationen spielen Gesundheitsexpert:innen – und damit Zahnärzt:innen – eine wichtige Rolle. Daher sollten sie über die Ursachen der Schädlichkeit des Rauchens umfassend informiert sein. Differenzierte Aufklärung über das Rauchen, den Rauchstopp und ggf. über wissenschaftlich fundierte verbrennungsfreie Alternativen könnten gerade Raucher:innen, die ansonsten weiterrauchen würden, zu einer informierten Entscheidung ermächtigen. Die unter Raucher:innen weit verbreitete Fehlwahrnehmung des relativen Schadenspotenzials von verbrennungsfreien Alternativen im Vergleich zum Zigarettenrauchen, untergräbt ihre Chance auf eine informierte Entscheidung. Die wahrscheinliche Konsequenz in Anbetracht der vielseitigen Barrieren des Rauchstopps ist das Weiterrauchen. Kontakt: Philip Morris GmbH Am Haag 14 D-82166 Gräfelfing Tel. +49 (0)89 / 72 47 0 Quellen 1 DEBRA-Studie: https://www.debra-study.info (Stand Mai 2023): Prävalenz aktueller Tabak-Raucher:innen in Deutschland. 2 DGZMK und Bundeszahnärztekammer (2022): Faltblatt Rauchen und Mundgesundheit. (https://www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/pati/FzR_Mundgesundheit_.pdf) 3 Psyma im Auftrag der Philip Morris GmbH (07.01.2021): Smoking Cessation – Raucherentwöhnung – Konkrete Wahrnehmung und Erfahrungen von Zahnärzten beim Thema Raucherentwöhnung. 4 DEBRA-Studie: https://www.debra-study.info (Stand Dezember 2022): Prävalenz aktueller Tabak-Raucher:innen in Deutschland 5 „Harm Reduction (deutsch: Schadensminderung, Risikoreduktion) ist eine Strategie aus Medizin und Sozialpolitik zur Minimierung der Schädigung von Individuen und/oder der Bevölkerung durch schädliche Verhaltensweisen, die nicht vollständig vermieden oder verhindert werden können. Das Prinzip der Harm Reduction im Kontext einer Nikotinabhängigkeit argumentiert, dass, weil der Großteil der Schädlichkeit des Rauchens nicht auf dem Nikotin, sondern auf anderen Bestandteilen des Tabakrauches basiert, die Gesundheit und Lebenserwartung heutiger Raucher:innen signifikant verbessert werden könnten, indem man so viele von ihnen wie möglich ermutigt, auf eine rauchfreie Nikotinquelle umzusteigen.“ Royal College of Physicians, 2016: Nicotine without smoke – tobacco harm reduction. A report by the Tobacco Advisory Group of the Royal College of Physicians. London: Royal College of Physicians (https://www.rcplondon.ac.uk/projects/outputs/nicotine-without-smoke-tobacco-harm-reduction-0). 6 Psyma im Auftrag der Philip Morris GmbH (07.01.2021): Smoking Cessation – Raucherentwöhnung – Konkrete Wahrnehmung und Erfahrungen von Zahnärzten beim Thema Raucherentwöhnung.

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