ddm Ausgabe 2 | 2023

ddm | Ausgabe 2 | 2023 28 Tobacco Harm Reduction Zahnärzt:innen sprechen das Thema Rauchstopp regelmäßig an. Zu schadstoffreduzierten Alternativen zum Weiterrauchen fehlen ihnen aber oft Informationen. Dabei hält die Mehrheit der Zahnärzt:innen das Konzept der Schadensminimierung beim Rauchen für einen sinnvollen Ansatz für Raucher:innen, die sonst weiter rauchen würden. Die Raucher:innenprävalenz in Deutschland liegt aktuell bei 32,4 Prozent.1 Und das, obwohl Rauchen vielfältige gesundheitliche Risiken birgt. Auch auf die Mundgesundheit hat Rauchen gravierende negative Auswirkungen von Zahnverfärbungen, beeinträchtigten Erfolgsaussichten bei Implantationen, Parodontitis, Karies und Veränderungen der Mundschleimhaut bis hin zu Krebs.2 Hinzu kommt, dass Rauchen den Erfolg von Behandlungen der oben genannten Probleme beeinträchtigen kann – sich also doppelt negativ auswirkt. Diese gesundheitlichen Risiken sind unter anderem auf eine Reihe von Entzündungsreaktionen zurückzuführen, die von den Schadstoffen im Zigarettenrauch hervorgerufen werden. Die Schadstoffe entstehen bei herkömmlichen Zigaretten hauptsächlich im Prozess der Tabakverbrennung. Zahnärzt:innen sprechen häufig über den Rauchstopp Fast jede:r Deutsche geht ein bis zwei Mal pro Jahr in die Zahnarztpraxis. Damit sind Zahnärzt:innen wichtige Ansprechpartner:innen für Raucher:innen, die für die gesundheitlichen Gefahren durch das Rauchen sensibilisieren können, bevor Krankheiten entstehen. Zahnärzt:innen und ihre Teams können das Bewusstsein von Raucher:innen für die Risikofaktoren schärfen. Eine Umfrage unter Zahnärzt:innen, die Psyma im Auftrag der Philip Morris GmbH durchgeführt hat, zeigt: 88 Prozent sprechen das Thema Rauchen bereits regelmäßig bei Raucher:innen an, 47 Prozent thematisieren konkret den Rauchstopp.3 Hoher Informationsbedarf unter Zahnärzt:innen zum Thema Schadensminderung Insgesamt und damit auch speziell für die Mundgesundheit, gilt: Der vollständige Verzicht auf Tabak- und Nikotinprodukte ist immer die beste Option. Gleichzeitig erreicht der alleinige Appell zum Rauchstopp die Lebenswirklichkeit vieler Raucher:innen nicht. Lediglich 8 Prozent der Raucher:innen haben im letzten Jahr einen Rauchstopp versucht.4 Und 52 Prozent der Raucher:innen ist aktuell nicht motiviert, mit dem Zigarettenrauchen aufzuhören. Besonders ältere Raucher:innen erwägen den Rauchstopp kaum. Und rund die Hälfte aller Raucher:innen gibt Genuss beim Rauchen als Barriere für einen Rauchstopp an. Schadensminderung beim Rauchen: Welche Rolle können Zahnmediziner:innen einnehmen?

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