ddm Ausgabe 2 | 2023

25 ddm | Ausgabe 2 | 2023 Der komplette Fall 5. Onlay-Präparation > Zahn 15 (erste Schritte) Die Wandstärke des zweiten Prämolaren war ungleichmäßig – maximal 3,0 mm am bukkalen Höcker (Abb. 5b). Obwohl eine Wandstärke des palatinalen Höckers von 2,5 mm eigentlich ausreichen sollte (Abb. 5a), war diese schwächer als erwartet. Hierbei es handelte sich hier um einen Zahn, der durch eine vorangegangene Wurzelkanalfüllung und das Fehlen einer Randleiste geschwächt war. Die Entscheidung, ein Onlay zu verwenden, wurde getroffen und damit für eine weniger invasive Versorgung als eine Krone. Außerdem bot das Onlay ein größere Langzeitstabilität im Vergleich zu einem Inlay. In diesem Fall wurde eine vertikale Reduktion des palatinalen Höckers vorgenommen (Abb. 11a und b). Das Onlay bestand aus Nano-Hybrid-Composite (Grandio blocs, VOCO), einem hochwertigen nano-keramischem Hybrid-Material, das speziell für CAD/CAM-Restaurationen entwickelt wurde. • Präventive horizontale Reduktion des relativ dünnen Höckers; es wurde ein langer Diamantfräser für parallele Stufen mit flachem Kopf, runder Kante und feiner Körnung (rot codiert) 8837KR.314.016 (Komet) verwendet (Abb. 11c). Andere Behandler bevorzugen den IsthmusPräparationsfräser (siehe unten), der für die Präparation von Eckzähnen entwickelt wurde. • Aussparung der approximalen Ränder; hierfür eignen sich sowohl Diamantfräser als auch Hartmetallfräser, wobei der Diamant zur Formung der approximalen Kastenwände und der Hartmetallbohrer zum Finieren verwendet wird. Im Einzelnen wurden verwendet: ein Flamme-Diamantschleifer mit grober Körnung (grün codiert) 274 G, Durchmesser .014 (Horico) / 6863.314.014 (Komet) und ein 12-Schneiden-Flamme-Hartmetallfräser TC246.314.012 (Edenta) / H246.314.012 (Komet). Empfehlung: Nadelförmige Fräser sollten nur seitlich an den Wänden und nicht am Boden der Kastenpräparation verwendet werden. Flammenförmige Diamantfräser formen die approximalen Wände zwangsläufig leicht konkav, da die Konvexität an der Fräserspitze eine konkave Kontur an Präparationsrändern erzeugt. 6. Onlay-Präparation > Zahn 15 (letzte Schritte) • Geometrische Form des Onlays; der Einfachheit halber wurden nacheinander drei Diamantfräser desselben Typs mit abnehmender Körnung verwendet. Sie waren konisch mit flachem Kopf und abgerundeter Kante bei gleichem Durchmesser .018 (Abb. 3a bis c). o Mittlere Körnung zur Präparation des Isthmus zwischen den beiden Wänden; es wurde ein konischer Diamantschleifer mit flachem Kopf, runder Kante und mittlerer Körnung 959KR.314.018 (Komet) (nicht abgebildet) verwendet – derselbe, der bereits für die okklusale Eröffnung der alten Restauration von Zahn 15 verwendet wurde (Abb. 3c). Empfehlung: Die Isthmusbreite sollte mindestens 2,5 mm betragen. o Feine Körnung für die Präparation des approximalen Kastens; es wurde ein konischer Diamantschleifer mit flachem Kopf, runder Kante und feiner Körnung (rot codiert) 8959KR.314.018 (Komet) (nicht abgebildet) verwendet. Empfehlung: Eine zu steile Präparation sollte vermieden werden, indem in divergenter statt in paralleler Richtung gearbeitet wird. In Querschnittansicht kann man sich vorstellen, dass zwischen palatinaler und bukkaler Wand ein Öffnungswinkel von 6° bis 10° nach okklusal entsteht. Dies wurde hier erreicht, indem das konische Instrument leicht nach oral und vestibulär geneigt gehalten wurde. o Finierdiamantschleifer zur Beseitigung scharfer Kanten; es wurde ein konischer Diamantschleifer mit flachem Kopf, runder Kante und extrafeiner Körnung (gelb codiert) 959KREF.314.018 (Komet) verwendet. Empfehlung: Innenwinkel in schwer zugänglichen Bereichen der Präparation (z. B. zwischen Kavitätenwänden und -boden), Präparationsränder und ggf. verbliebene Schnittkanten sollten abgerundet werden.

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