ddm Ausgabe 1 | 2023

ddm | Ausgabe 1 | 2023 35 Kollegentipp Endodontische Revision und Stabilisierung Beim ersten Behandlungstermin wurde die Amalgamfüllung unter Kofferdam entfernt und die Wur- zelkanäle wurden komplett aufbereitet und abgefüllt. In derselben Sitzung konnten zwei Glasfaser- stifte mit dualhärtendem Befestigungskomposit adhäsiv in den distalen und mesio-vestibulären Kanal gesetzt werden. Anschließend wurde eine Aufbaufüllung mit fließfähigem Komposit gelegt und die Zahnkrone mit diamantierten Instrumenten präpariert. Am Ende der Sitzung wurde ein intraoral hergestelltes Provisorium ausgearbeitet, poliert und zementiert. In der zweiten Sitzung Situation nach dem Setzen von Glasfaserstiften und dem Aufbau mit fließfähigem Komposit. Blick in das Pulpakavum nach Revisionsbehandlung und Wurzelkanalfüllung mit Guttapercha. wurde zuerst die Zahnfarbe digital mit dem Spektrophotometer VITA Easyshade V (VITA Zahnfabrik) ermittelt, was präzise und einfach von der Hand ging. Daraufhin folgte die digitale Abformung mit einem Intraoralscanner, um ein präziseres Provisorium herzustellen, das eine optimale gingivale Aus- formung ermöglichte. Langzeitprovisorisches Komposit Der virtuelle Datensatz wurde an den Zahntechniker gesendet, der die neue langzeitprovisorische Versorgung CAD/CAM-gestützt konstruierte und aus dem Kompositblock VITA CAD-Temp (VITA Zahnfabrik) in der bestimmten Zahnfarbe fertigte. Das neue Langzeitprovisoriumwurde provisorisch zementiert. Nach etwa drei Wochen zeigte sich das Zahnfleischgewebe um das zweite Provisorium perfekt abgeheilt und ausgeformt, sodass mit dem Intraoralscanner eine zweite optische Abfor- mung für die Anfertigung der definitiven Krone genommen werden konnte. Die entsprechende STL- Datei der Kronenpräparation an 46 wurde an das Dentallabor gesendet, um auf dieser Grundlage die CAD/CAM-gestützte Fertigung realisieren zu können. Definitive Hybridkeramik Für die Herstellung der definitiven Restauration entschied sich das zahnärztlich-zahntechnische Team für das leicht zu verarbeitende VITA ENAMIC HT multiColor in der Farbe 2M2 (VITA Zahnfabrik). Die weltweit einzige Hybridkeramik besteht aus einem porös vorgesinterten Feldspatkeramikblock (86 Gew.%), der im Anschluss unter Druck und Hitze mit Polymer infiltriert wird (14 Gew.%). 1 Das Resultat ist ein duales Keramik-Polymer-Netzwerk, das zahnähnliche Materialeigenschaften aufweist und in dem Mikrorisse in der Keramik an den Grenzflächen zum Polymer gestoppt werden. 2 Das CAD/CAM-Material wird nicht gebrannt und kann nach der Herstellung mit den lichthärtenden Mal- farben VITA AKZENT LC (VITA Zahnfabrik) charakterisiert werden. In diesem Fall wurde die Oberflä- che sandgestrahlt, silanisiert, bemalt und abschließend die Oberfläche mit der lichthärtenden Glasur VITA AKZENT LC GLAZE veredelt.

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