ddm Ausgabe 4 | 2022

ddm | Ausgabe 4 | 2022 45 Fortbildung Weitere Vorträge Klara Plath von der Universität Hamburg stellte ihre Untersuchung der Haftfestigkeiten verschiede- ner Komposite an tiefem Dentin abhängig von der Oberflächenkontamination vor. Marko Stamenkovic von der RWTH Aachen präsentierte seine Studie zur Temperaturentwicklung im Cavum dentis und Dentin bei Verwendung eines thermoviskosen Komposit. Adrian Zahel vom Universitätsklinikum Tübingen referierte über Bruchlastverhalten von subtraktiv, additiv und konventionell gefertigten Totalprothesen. Grundsätzliche Vorteile der computergestütz- ten Prothesenfertigung sieht er darin, dass weniger Behandlungssitzungen erforderlich sind (2,39 vs. 5), eine geringere Polymerisationsschrumpfung festzustellen ist, eine bessere Adaption der Basis zur Kieferschleimhaut erzielt wird, ein geringeres Risiko für die Ansiedlung von Mikroorganismen besteht und die Kosten niedriger sind. Jan Große-Rhode von der Universität Heidelberg stellte seine Studie zum Einfluss von Reinigungs- modalitäten auf wichtige Werkstoffkenngrößen von fünf verschiedenen 3D-Druckkunststoffen vor. Die von ihm untersuchten 3D-Druckkunststoffe weisen charakteristische Werkstoffeigenschaften in Bezug auf ihre klinischen Anwendungsbereiche auf. Die Ergebnisse der Studie belegen, dass es emp- fehlenswert ist, die Lagerungsmodalitäten nach Herstellerangaben einzuhalten. Die Bruchdehnung scheint dabei am stärksten von den Lagerungsmodalitäten beeinflusst zu werden. Aufgrund des interessanten Verhaltens des Schienenmaterials V-Print splint comfort (VOCO) im Biegeversuch (es war keine Bruchdehnung im Biegeversuch ermittelbar), wäre hier eine Studie zur klinischen Leis- tungsfähigkeit hilfreich, um mögliche Vor- oder Nachteile dieser Werkstoffeigenschaft zu beurteilen, so Groß-Rhode. Veronika Greil, die ihr Examen in Heidelberg absolviert hat und für ihre Doktorarbeit an die LMU München gewechselt ist, präsentierte ihre Untersuchungsergebnisse zum Einfluss der Prüfmethode auf die Eigenschaften von 3D-druckbaren Prothesenharzen. Greil berichtete, dass V-Print dentbase (VOCO) zusammen mit Denture 3D+ die höchsten Bruchzähigkeits- und Biegefestigkeitswerte so- wie die höchsten Weibull-Moduli zeigt. Alle von ihr getesteten Werkstoffe zeigten die höchsten Werte nach einer Lagerung in Wasser. Nach Wasserlagerung und Alterung im Thermolastwechsler wurden bei der Biegefestigkeitsmessung in Luft höhere Werte erzielt als in Wasser, die hydrother- mal gealterten Gruppen zeigten keinen Unterschied zwischen den Prüfmedien. Das Prüfmedium hingegen hatte keinen Einfluss auf die Bruchzähigkeit. Es wurde eine positive Korrelation zwischen Bruchzähigkeit und Biegefestigkeit beobachtet. VOCO-Geschäftsführer Manfred Thomas Plaumann resümmierte: „Wir haben heute ausnahmslos starke Vorträge gehört. Wir freuen uns immer sehr, dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine Platt- form zur Präsentation ihrer Arbeit zu geben und gleichzeitig den Dialog mit den Experten von mor- gen zu pflegen.“ Blick hinter die Kulissen Während sich die Mitglieder der Jury – Prof. Dr. Sebastian Bürklein, Prof. Dr. Dr. Andree Piwowarczyk und Prof. Dr. Matthias Rödiger – im Anschluss an die Vorträge berieten, waren die Finalisten zu einem spannenden Firmenrundgang eingeladen. Bei dieser Gelegenheit gab es viel Interessantes über die Geschichte des Unternehmens zu erfahren, das in 2021 sein 40-jähriges Bestehen gefeiert hat. In 2023 gibt es auch ein schönes Jubiläum zu feiern: die 20. Challenge! „Die VOCO Dental Challenge bietet dem Nachwuchs die ideale Gelegenheit, um Vortragsluft zu schnuppern und sich auf künf- tige Reden oder auch die Promotionsverteidigung vorzubereiten“, erläuterte Organisator Dr. Martin Danebrock. „Darüber hinaus ist der Wettbewerb ein toller Rahmen, um neben Gleichgesinnten aus ganz Deutschland auch renommierte Zahnmediziner:innen kennenzulernen.“

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