ddm Ausgabe 4 | 2022

43 ddm | Ausgabe 4 | 2022 Fortbildung Die jungen Finalisten überzeugten durchweg mit einen tollen Bühnenpräsenz. Der Firmenrundgang bot einen interessanten Blick hinter die Kulissen. zunehmend beeinflusst. Der Hauptvorteil des 3D-Drucks bzw. der additiven Fertigung sei neben der geometrischen Freiheit die Materialeffizienz durch den schichtweisen Aufbau, im Gegensatz zum subtraktiven Fräsen von Restaurationen oder Schienen aus vorpolymerisierten Blöcken, was zu einem hohen Materialverlust führt. Beim Fräsen von zehn Schienen fällt immerhin 1 kg Müll an, so Sarmadi. Das mache sich auch bei den Materialkosten bemerkbar, wo 2,46 Euro pro Schiene beim 3D-Druck 28,70 Euro beim Fräsen gegenüberstünden. Ziel seiner Studie war es, den Einfluss der Druckausrichtung auf die Genauigkeit von 3D-gedruckten Okklusionsschienen im Vergleich zu gefrästen Schienen zu bewerten und die anfängliche Genauig- keit mit der Genauigkeit nach künstlicher Alterung der Schienen zu vergleichen. Es wurden verschiedene 3D-Drucker und Materialien verwendet, um in fünf verschiedenen Orien- tierungen (0°, 30°, 45°, 60°, 90°) zu drucken. Jede Gruppe (Material, Orientierung, ohne / mit Alterung) enthielt zwölf Proben. Zum Einsatz kamen sowohl die Stereolithographie (SLA) mit dem Dental LT Clear Resin und dem Form 2-Drucker von Formlabs als auch das Digital Light Processing (DLP). Letz- teres zum einen mit DMG LuxaPrint Ortho plus und dem 3Demax-Drucker (DMG) sowie zum ande- ren mit V-Print splint (VOCO) und dem SolFlex 170-Drucker (VOCO). Zum Fräsen wurden Zirlux splint transparent-Blöcke verwendet (Henry Schein). Nach der Herstellung und der erforderlichen Nachbearbeitung wurden die Probenoberflächen mit dem 3Shape D2000 Modellscanner (3Shape) gescannt und anschließend die Schienen durch Ther- mocycling in destilliertemWasser über 1.000 Zyklen (5 °C / 55 °C) künstlich gealtert. Dies entspricht in etwa einer klinischen Abnutzung von 1 Jahr. Zwölf Proben pro Druckrichtung und aus der gefrästen Gruppe wurden vor der künstlichen Alterung für 24 Stunden in destilliertem Wasser gelagert. Die Proben wurden nach der Alterung ein zweites Mal gescannt und die Genauigkeit wurde mit der Software Geomagic Control X (Artec 3D) bewertet. Sarmadi stellte fest, dass Alterung auf die Genauigkeit aller Proben Einfluss hatte. Die Abweichungen bewegten sich aber in einem tolerierbaren Bereich. Beim SLA-Druck nehmen zudem die Abwei- chungen tendenziell zu, je vertikaler die Druckausrichtung ist. Insgesamt schnitten die DLP-Proben besser ab als die SLA-Proben und die gefrästen Schienen waren genauer als die gedruckten.

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